Schweden 2021 – Öland, Woche 2, das Fahrrad und wir

Seeluft macht hungrig, heißt es und leider trifft das auf uns auch zu. Damit wir auf dem Rückweg nicht die Gewichtszulassung unseres Cachermobils sprengen, müssen wir in Bewegung bleiben 😉 . Und natürlich wollen wir die Frage, ob es sich überhaupt gelohnt hat, die Räder mit zu nehmen, mit einem definitiven „JA“ beantworten können.

Eine Tour führt uns gen Norden, die beiden „Hörnchen“ an der Spitze erkunden. Zuerst steuern wir das von uns gesehen linke Ende an. Hier steht der Leuchtturm Långe Erik als Wahrzeichen und der Weg dorthin führt uns über verkehrsarme Strassen, durch Wald und teilweise malerisch am Meer entlang. Zwischendurch findet sich auch noch der ein oder andere Cache, also insgesamt eine runde Sache. Viel zu sehen gibt es hier ausser dem Leuchtturm nicht, aber dafür bleiben die meisten Besucher auch nicht lange und es ist insgesamt eher ruhig und entspannt.

Es gibt nur eine Straße, so dass man den gleichen Weg wieder zurück fährt, bis wir links abbiegen und immer der Küste der Meeresbucht mit dem gewaltigen Namen Grankullaviken folgend das andere Hörnchen erreichen. Hier liegt das Waldgebiet des Trollskogen, bestehend aus alten knorrigen Eichen und windgepeitschten Kiefern. Es führen gut ausgeschilderte Wege kreuz und quer, aber nur einer ist für Fahrräder zugelassen, obwohl uns die Navigationsapp etwas anderes angezeigt hat. Egal, nach all dem Pedale treten, tut uns ein kleiner Spaziergang zur Abwechslung ganz gut. Trolle haben wir keine gesehen, obwohl wir durchaus damit gerechnet haben, dass die moosbewachsenen Steine sich gleich aufrollen und zu tanzen und singen beginnen (#Frozen). Quer durch den Böda Ecopark mit seinen unterschiedlichen Wäldern geht es zurück über Byxelkrok und den kargen Strandwall der Neptuni Åkrar. Dankenswerterweise führt ein guter Radweg durch diese Kies- oder Geröllgegend.

Ein anderes Mal sind wir etwas urbaner unterwegs. Es geht um und durch Borgholm, der Ort, der oft nur auf die Sommerresidenz der schwedischen Royals und Schloss Borgholm, die beeindruckende Ruine, die wir letztes Mal bereits besichtigt haben, reduziert wird. Auch unsere Tour führt erstmal zum Schloss, aber von dort geht es dann sofort wieder Richtung Städtchen. Wir sind allerdings schneller durch, als gedacht und dann auch schon wieder im Wald auf dem Weg nach Solliden Slot, besagter königlicher Sommerresidenz. Das Schloss ist nicht zu besichtigen und die Gärten reizen uns heute auch nicht. Stattdessen machen wir Pause im Café Kaffetorpet, bei Pekannuss- und Blaubeerkuchen. Unsere Empfehlung: statt Sahne die sensationelle Vanillesauce wählen! Wären wir nicht in der Öffentlichkeit gewesen, hätten wir das Schüsselchen bestimmt ausgeleckt 😉 . Gut gestärkt kehren wir nochmal nach Borgholm zurück. Es ist ein süßes Örtchen, es gibt Villen in Seebad-Qualität, bunte Holzhäuser und eine ziemlich überdimensionierte Kirche. Aber es ist zumindest an diesem Samstagnachmittag, auch ein bisschen ausgestorben. Es ist noch nicht mal 15:00 Uhr, aber die Geschäfte und der winzige Markt schließen, während wir noch durch die Fußgängerzone schlendern. Auch das niedliche Kaffetuppen, das wir später nur wegen eines Geocaches finden, ist leider schon in der Wintersaison und geschlossen. Wir hätten sonst mittlerweile auch wieder Platz für ein weiteres Gebäck gehabt (siehe Seeluft macht hungrig…).

Um die Reihe geographisch zu vervollständigen, geht es dann für uns in den Süden. Da steht ja noch ein Leuchtturm, der Långe Jan, mitten im Naturreservat Ottenby. Aber hier gibt es ein Restaurant, einen Shop und jede Menge Vogelbeobachter, die ihre Teleobjektive durch die Gegend schleppen. Und leider gibt es auch hier nur eine Zufahrtsstraße, die sich Autos, Wohnmobile und wir teilen müssen. Als zusätzliche Herausforderung bläst heute ein ordentlicher Wind, der sogar Lars‘ abgestelltes Fahrrad umpustet. Gut, dass wir Mützen, Handschuhe und Windjacken dabei haben. Und vom Strampeln wird einem ja sowieso schön warm!

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