Wales 2016 – Tag 15 Finale

Heute starten wir unsere Tour in Tenby, ein wuseliges aber nettes Hafenstädtchen an der Carmarthen Bay. Besonderes Highlight ist die kleine Marina mit der darüber liegenden bunten Häuserzeile, die das ewige Gekreische der Möwen mit einem imposanten Echo zurückwirft. Offensichtlich ist dies aber auch ein beliebter Stopp für Reisebusse, die ihre Insassen zuhauf in die engen Gassen und kleinen Läden entladen.

Nächster Zwischestopp in Manobier Beach, der zur Kategorie „shingle“ gehört, also hauptsächlich aus flachen Steinen mit ein bisschen Sand dazwischen besteht. Aber für einen Abschieds-Strandspaziergang reicht es 🙂 . Und es wäre nicht Wales wenn es nicht auch ein Castle gäbe.

Aber eigentlich wollen wir nach Stackpole Quay, der Ausgangspunkt für den Weg nach Barafundle Bay ist. Wie so viele Strände ist auch Barafundle nur über den Coastal Path zu erreichen und bietet sich so für einen letzten Spaziergang über die Klippen an.

Auf dem Rückweg statten wir noch Carew Castle einen Besuch ab. In der Ruine leben heute wohl jede Menge Fledermäuse, aber wir wollen auch gar nicht rein (wieder mal die obligatorischen £5 Eintritt). Dafür präsentiert sich das Schloss von außen im warmen Abendlicht als eine wirklich schöne Kulisse und krönenden Abschluss für diesen Tag.

Und dann ist dieser Urlaub auch schon wieder vorbei. Jetzt heißt es nur noch Taschen packen, Auto beladen, nach Dover fahren, die Fähre nehmen und die letzte Etappe bis nach Hause schaffen.

 

 

Wales 2016 – Tag 14 The Gower

Ist Snowdonia das Synonym für Nord-Wales, ist The Gower sicherlich das für Süd-Wales. Bei uns vielleicht nicht ganz so bekannt wir die „Berge“ ist diese eigentlich ziemlich kleine Halbinsel bei Swansea für seine Strände, Kliffs und Steingräber bekannt und lockt offensichtlich jede Menge Touristen an. So auch uns, die wir uns heute in das, wie wir finden für Ende September noch ganz ordentliche, Getümmel stürzen.

Die ersten Bewohner, die wir treffen sind Pferde, Kühe und Schafe, alle freilaufend und überall herumwuselnd. Die mit einem „Cattle Grid“ versehene Strasse (das sind die Rollengitter, über die Vierbeiner nicht drüber kommen und die beim drüberfahren eine Popo-Massage gratis geben) hätte uns vorwarnen können. Wir empfehlen also wieder mal auch bei warmen Wetter stabiles und gut zu reinigendes Schuhwerk zu tragen. Alternativ kann man auch versuchen um alle Hinterlassenschaften herumzutreten – ist bei Schafskötteln aber eher umständlich 🙂

Landschaftlich ist es hier sehr schön, aber nicht so viel anders als in Pembrokeshire. Wir gondeln gemütlich – anders geht auch gar nicht, da regelmäßig irgendwelches Viehzeugs auf der Fahrbahn rumäuft 🙂 – bis zum Ende der Halbinsel. Rhossili Beach, der immer wieder die begehrten drei „B“ gewinnt – Britain’s Best Beach. 3 Meilen Sand und ordentlich Brandung, erreichbar über einen steilen Weg. Oder man begnügt sich, so wie wir, mit einem Spaziergang über die Klippen nach Worms Head – einem Felsen, der wie ein grüner Schnörkel aussieht. Stärken kann man sich dann im Worms Head Hotel, dass von seiner Terasse einen perfekten Blick über den Strand bietet. An warmen Tagen wie heute starten vom Rhossili Down (stolze 193m hoch) Gleitschirmflieger und sorgen für bunte Abwechslung am blauen Himmel.

Eigentlich wollten wir uns Oxwich Castle ansehen, aber der eher langweilige Ausseneindruck und happige Eintrittspreis (£ 5 pro Person), schreckt uns dann doch ab. Da cachen wir uns lieber weiter durch die Gegend bis es Zeit für den Heimweg wird 🙂

 

 

Wales 2016 – Tag 13 North Pembrokeshire

Unter tief hängenden Wolken trägt uns das Cacher-Mobil heute wieder gen Norden. Ziel ist der Pembrokeshire Nationalpark, wobei wir zugegebenermaßen keinen Unterschied zum Rest der Gegend ausserhalb des Nationalparks erkennen können 🙂 In Newport ist mal wieder das Wasser weg – wir haben da manchmal ein lausiges Timing mit den Gezeiten – was den Spaziergang entlang der Bucht ein bisschen weniger pittoresk macht als wir dachten. Aber scheinbar finden sich hier bei Ebbe viele Vögel ein, was diverse Hobby-Ornithologen auf den Plan ruft. Wir kommen uns ohne Fernglas um den Hals fast nackt vor…..

Der nächster Stopp führt uns 5.500 Jahre in die Vergangenheit, zum Pentre Ifan, stellvertretend für all die großen und kleinen, intakten und eingestürzten Dolmen, die hier rumstehen oder -liegen. Der Tonnenschwere Deckstein balanciert auf den Spitzen von drei aufrecht stehenden Blöcken.

Über die hier üblichen kleinen Nebenstraßen erreichen wir schließlich Nevern, ein winziges Dorf im Nirgendwo, aber mit einer geschichtsträchtigen Kirche, die man über einen herrlich düsteren mit Jahrhunderte alten Eiben bestandenen Weg erreicht. Eine davon ist sogar eine „Bluteibe“, die natürlich auch eine entsprechende Legende hat. Angeblich wir sie so lange bluten, bis wieder ein Waliser Schloßherr in Nevern Castle ist. Da vom Castle nur noch ein paar überwucherte Steine übrig sind, wird das wohl noch eine Weile dauern…..  In der Kirche befindet sich einer der beiden Steine, die die Entschlüsselung der Ogham-Schrift ermöglicht haben, da er sowohl eine Inschrift in Latein als auch die kryptischen Striche und Punkte enthält. Aber man muß schon danach suchen, sonst hält man es einfach für eine Fensterbank 😉 Und auch hier finden wir die lustigen bunten Kniekissen aus Wolle, die wir schon aus Cornwall kennen.

 

Er: Was ist das für eine komische Steintreppe?
Sie: Das ist eine Aufstiegblock aus dem 18. Jahrhundert.
Er: Für Pferde?
Sie: Nein, für Reiter.

 

 

Und immer weiter geht’s im Labyrinth der Fuchsienhecken und überwachsenen Straßen bis nach Ceibwr Bay. Die Klippen erinnern uns sehr an Irland, ein passender Abschluß für den Tag 🙂

Wales 2016 – Tag 12 Beach & Bay Hopping

Heute starten wir unsere Tour an der Brides Bay. Wir wollen gemütlich die Küste entlang gondeln und von Strand zu Strand (bei Ebbe) beziehungsweise von Bucht zu Bucht (bei Flut) zu hüpfen. Erster Stopp ist Newgale, wo wir uns schon fast ein bisschen schämen, dass wir ohne Vierbeiner unterwegs sind. Süd-Wales ist offensichtlich ein beliebtes Urlaubsziel für britische Hundebesitzer 🙂

Danach cachen wir uns über Broad Haven nach Little Haven, beides eher verschlafene kleine Küstenorte, aber bei Ebben mit urlaubstauglichen Stränden. Obwohl die Temperatur heute nur bescheidene 18° erreicht, läßt es sich in der Sonne gut aushalten.

Hauptattraktion hier sind die Strände und der Pembrokeshire Coast Path. Auf dem PCP kann man quasi die komplette Küstenlinie entlangwandern. Wir schaffen aber nur ein kleines Stück hier und da.

Ansonsten wird viel Gegend geboten, unterbrochen von den bereits erwähnten kleinen Küstenorten, manchmal mit pastellfarbenen Häuschen und ebenso kleinen Häfen. Hin und wieder eine Burg- oder Kirchenruine rundet das Bild ab 🙂

Wales 2016 – Tag 11 St. Davids

Nach so viel Natur, ist es langsam Zeit für ein bisschen Kultur. Wir machen uns auf nach St. Davids, wo wir uns die Kathedrale und die Überreste des Bischoffpalasts ansehen wollen. St. David ist der walisische Nationalheilige und in der Kathedrale beigesetzt. Der heutige Bau datiert bis ins zwölfte Jahrhundert zurück und ist immer wieder erweitert beziehungsweise umgebaut worden. Aber bevor wir uns das Innere ansehen, sind wir schon fasziniert davon, wie mit dem ständig wechselnden Licht auch der Eindruck des Gebäudes von „burgartig abschreckend“ über „englisch universitätisch“ zu „märchenhaft entrückt“ wechselt.

Drinnen sollte man auf jeden Fall nicht versäumen sich die Decken im Hauptschiff und den einzelnen Kapellchen anzusehen. Wir haben Glück, und kurz nachdem wir das Kirchenschiff betreten haben, beginnt jemand auf der gigantischen Orgel zu spielen und wir bekommen ein unverhofftes kostenloses Konzert.

Nach der spirituellen Ertüchtigung wechseln wir auf die andere Straßenseite, wo die nicht ganz so gut erhaltenen Überreste des ehemaligen Bischofpalastes liegen. Aber wir mögen ja alte Steine und lassen den Eintritt von £ 3,50 springen um uns die Ruine anzusehen. Auch die Reste sind noch beeindruckend und lassen erahnen, wie es hier früher ausgesehen hat. Der gute Bischof war ein antiker T. van Elst 🙂

Unser nächster Stop ist der Strand von Whitesands, wo es einige Tapfere tatsächlich ins Wasser zieht. Wir begnügen uns mit einem Spaziergang auf dem bei Ebbe freiliegenden Strand.

Den Rest des Nachmittages cachen wir uns die Küste hinauf, bis wir am Leuchtturm von Strumble Head ankommen. Von hier oben soll man regelmäßig Seehunde, Wale und Delphine sehen können, aber mittlerweile hat der Wind so weit aufgefrischt, dass wir nicht so lange bleiben bis sich eins der Tierchen zeigt.