Dänemark 2024 – Auszeit auf Rømø

Der erste Monat des Jahres ist schon rum, also höchste Zeit für unsere winterliche Auszeit! Und obwohl wir den Ruf der grünen Insel schon wieder deutlich hören können, ist unsere Wahl dafür dieses Jahr auf Dänemark gefallen. Abgesehen von der An- und Abreise wollen wir auch gar nicht viel im Auto unterwegs sein, also kommt uns die Insel Rømø gerade recht. Sie liegt knapp eine Autostunde hinter der deutschen Grenze, bzw. nur drei Kilometer nördlich von Sylt und ist über einen Damm mit dem Festland verbunden.

Etwa 40% der Insel sind Sandflächen und der Strand von Lakolk ist wahrscheinlich der bekannteste, da ganzjährig mit dem Auto befahrbar. Das führt dazu, dass sogar an einem nur halbwegs sonnigen Tag im Februar reichlich Autos, Wohnmobile und Campervans den Strand bevölkern und kreuz und quer durchs Wattenmeer cruisen. Da hier immer ein strammer Wind weht, brausen diverse Strandsegler in einem Affenzahn über den Sand und Kitesurfer preschen durch die Wellen. Unzählige Hunde jagen Möwen und Spaziergänger suchen sich ihren Weg in dem Trubel. Wir möchten uns gar nicht vorstellen, wie es hier im Sommer zugeht 😉 . Zu anderen Zeiten bietet der Strand aber das, was wir suchen – Weite, Wellenrauschen und Entspannung.

Mit einer Größe von etwa 130 Quadratkilometern bietet Rømø erstaunlich viel Abwechslung. An der Westküste jede Menge Strände, im Inselinneren weite Dünenlandschaften und Strandwiesen und die berühmten Kiefernwälder. Und überall finden sich reichlich Geocaches, so dass wir quasi gar nicht anders können, als unserer Statistik einen kräftigen Booster zu verpassen. Nach einer Woche fahren wir mit 76 neuen Funden nach Hause. Mehr, als wir im ganzen Jahr 2023 hatten! Lediglich zweimal müssen wir ein „Nicht-Gefunden“ loggen. Einmal, weil der Cache aufgrund von Überschwemmung nicht zu erreichen ist und einmal, weil wir im strömenden Regen nicht allzu lange suchen mögen. Als „Beifang“ fallen dem aufmerksamen Cacherauge unterwegs aber noch die ein oder andere Kuriosität auf.

Immer wieder stehen Wiesen und Wege unter Wasser, so dass wir sehr froh über wasserfestes Schuhwerk und Regenhose und -jacke sind! Manchmal wünschen wir uns trotzdem ein Boot 🙂 . Und dann kommt die überraschende Wetterwarnung – Schneesturm! Tatsächlich ist es eher Schneeregen, aber es reicht um die Insel weitgehend weiß zu pudern. Natürlich sind wir auch bei dem Wetter fleißig auf der Jagd nach den kleinen Dosen und dankbar, wenn wir uns und unsere Ausrüstung dann im Ferienhaus vorm lustig flackernden Kaminfeuer wieder aufwärmen und trocknen können!

Dann wird uns die Insel doch noch zu klein und wir machen einen Ausflug ins nahegelegene Ribe. Es ist die älteste Stadt Dänemarks und lockt heute mit einer gut erhaltenden Altstadt voller kleiner Gässchen, gesäumt von schmucken Fachwerkhäusern. Mittelpunkt des ganzen ist der pittoreske Dom, der immer wieder zwischen und über den Häusern zu sehen ist. Aufgrund seiner zwei unterschiedlichen Türme, bietet er dabei ganz unterschiedliche Ansichten. Einen der Türme kann man gegen Gebühr besteigen. Wir sehen aber davon ab, da das Wetter von strahlendem Sonnenschein in wenigen Minuten zu dichtem Schneeregen wechselt und das Erklimmen der Stufen daher nicht mit einer schönen Aussicht belohnt würde 😉 . Im Innern ist der Dom hell und freundlich und hat schöne Decken- und Wandmalereien.

Rømø ist vorwiegend eine Sommer-Sonne-Strand-Insel und hat bei gerade mal 560 Einwohnern über 1.400 Ferienhäuser plus Hotels und Campingplätze zu bieten. Die bekannten Ferienhausvermietungen begrüßen uns auch, kaum dass wir die Insel betreten haben. Selbst zu dieser Jahreszeit ist sie fest in deutscher Hand. Mindestens jedes zweite Auto, das wir sehen hat ein deutsches Kennzeichen, was wir ja eigentlich nicht so doll finden. Aber wir entdecken immer noch genug abgeschiedene Ecken, wo wir ungestört sind. Ansonsten wären noch die älteste und kleinste Schule Dänemarks, die Kirche St. Clemens und die alte Feuerwache erwähnenswert. Die meisten werden – wie wir – wegen der Natur hierher kommen. Und da wurden unsere Erwartungen voll und ganz erfüllt. Wir hatten eine sehr abwechslungsreiche und erholsame Woche!

2020 – ein verfrühter (Urlaubs-)Jahresrückblick

Wir haben das Jahr – nach guter alter Tradition – mit einer kurzen Auszeit im Januar begonnen. Das Auto blieb zu Hause und ein kurzer Flug brachte uns auf unsere Lieblingsinsel. Über unsere Zeit in Irland haben wir schon reichlich gebloggt und der interessierte Leser findet unsere Reisen 2014, 2016, 2017, 2018 und 2019 hier. Diesmal haben wir uns in Kilkee für eine Winterwoche eingefunden und wie es dort aussieht und was wir dort tun, darüber haben wir ja bereits ausgiebig berichtet. So sollte es eigentlich gar keinen eigenen Blogeintrag dazu geben. Wir hatten noch nicht mal unsere Fotokamera dabei… Aber dann wurden unsere Pläne – wie die vieler anderer – von einem kleinen Virus über den Haufen geworfen und es wurde still im Blog. Um in Übung zu bleiben und unsere Leserschaft nicht länger warten zu lassen, hier nun doch einige Impressionen. Wir bitten um Entschuldigung, falls wir uns wiederholen ;-).

Wir hatten eine wunderbare Zeit, viel Sonne, und gerade genug Wolken und Regen um den Kamin ausgiebig zu nutzen und auf der Couch zu entspannen. Und dann kam der Sturm mit Wind und Wellen, genau so wie wir es lieben!

Es ist schon fast ein bisschen beschämend, wie gut die Bildausbeute mit dem Smartphone ist. Bei Interesse gibt es auch Videomaterial, denn Wellen und Sturm lassen sich mit Bildern allein nicht ausreichend dokumentieren 😉

Im März hatten wir gerade unseren Norwegen-Trip für Juni fertig geplant und gebucht um unser ganz eigenes Skandinavienjahr abzuschließen, als COVID-19 unsere Welt auf den Kopf stellte. Statt Fjorde und Fisch hieß es für uns erstmal #WirBleibenZuHause. Hier ist es natürlich auch schön und unter den Umständen hatten wir einen prima Sommer und viel Zeit für Dinge, die wir schon lange aufgeschoben hatten (Gartenhaus ausmisten, Gasgrill anschaffen und ausprobieren, die Papierschublade aufräumen, etc.).

Und dann rief uns doch wieder das Meer. Aber wohin? Nicht zu weit, nicht zu voll, nicht zu riskant, nicht zu langweilig. Keine einfache Entscheidung. Letztendlich hat es uns das Virus dann auch wieder leicht gemacht, denn ein Land nach dem nächsten wurde ganz oder teilweise zum Risikogebiet erklärt. Kurzfristig hatten wir uns für ein Ferienhaus in Dänemark entschieden. Drei Tage vor Abreise der Schreck – Kopenhagen wird ebenfalls zum Risikogebiet. Folgt jetzt auch der Rest des Landes? Samstag morgen dann die erlösende Info – weiterhin keine Einreisebeschränkungen. Wir machten uns also auf nach Norden. Weit in den Norden. Dorthin, wo wir auch bereits 2017 und 2018 verweilt haben. Denn dort befindet sich der schöne lange Strand der Jammerbucht und dahinter viele viele Klitplantagen (eine Mischung aus Dünen, Wald und Gestrüpp), wo es noch so manche versteckte Tupperdose, ähm Geocaches, gibt, die darauf warten von uns gefunden zu werden.

Der Strand ist zugegebenermaßen das Highlight hier oben. Und obwohl es tatsächlich noch reichlich Besucher gibt (zu dumm, dass in Schleswig-Holstein und Hamburg bereits Herbstferien sind), verlaufen sie sich. Speziell, wenn man ein Stück weit mit dem Auto den Strand hinunterfährt und erst dann mit dem Spaziergang beginnt. Und nicht im Sand stecken bleibt. Jaja, natürlich sollte man den Zuckersand vermeiden und auf dem harten Sandstrecken bleiben. Und natürlich nicht im falschen Moment BREMSEN! Wissen wir alles, passiert ist aber dann halt leider doch und schwupps, sitzt das arme Cachermobil bis zum Motorblock im Sand fest :-(. Da hilft kein Schieben, kein Ausbuddeln, kein Fluchen, kein ADAC. Aber was hilft, sind die deutschen Touristen, die mit schieben und heben. Und praktischerweise eine nagelneuen Dodge RAM Truck haben, der uns zwar die Umweltschamesröte ins Gesicht treibt, aber eben auch mit einem geborgten Abschleppseil, einem erfahrenem Aus-Dem-Sand-Zieh-Meister und seinem Vierradantrieb aus dem Schlamassel zieht. Toll, dass es noch soviel Hilfsbereitschaft gibt! Danach sind wir deutlich vorsichtiger unterwegs 😉 Aber den täglichen Strandspaziergang lassen wir uns davon nicht vermiesen.

Nordjütland ist das Land zwischen Ost- und Nordsee. In Grenen treffen sich die beiden Meere, aber dort ist uns diesmal zu viel los. Die Ostsee ist voller Schiffe, die aktuell wohl nicht gebraucht werden; unter anderem diverse Kreuzfahrtschiffe. Da ist uns der endlose Horizont im Westen doch lieber :-). Aber die Dünen sind auf beiden Seiten gut zum Spazierengehen!

Weil uns das noch nicht genug Sand ist, besuchen wir die Skulpturenausstellung in Blokhus. Wir dachten, es sind nur Sandskulpturen, aber tatsächlich ist das nur das saisonale Festival und der überwiegende Teil sind Holzskulpturen. Alles nicht sehr groß, aber genau die richtige Portion Kultur für einen Urlaubsnachmittag.

Und natürlich statten wir Rubjerk Knude einen Besuch ab, dem Leuchtturm, der zwischenzeitlich unter einer Sanddüne begraben war und der letztes Jahr 70 Meter ins Landesinnere umgezogen wurde, damit er nicht ins Meer stürzt (https://youtu.be/oTYwZUfbb6o). Zu jeder Tages- und Jahreszeit ein ganz wunderbares Motiv.

Außerdem sind wir, wie oben bereits erwähnt, auf mehr oder weniger gut angelegten Pfaden unterwegs und tun etwas für unsere Dosen-Statistik, wo Dänemark jetzt auf Platz drei, hinter Deutschland und UK rangiert.

Zum Abschluss noch die obligatorischen Sonnenuntergangsbilder, ohne die ja kein Urlaub am Meer auskommt. Erstaunlicherweise ist uns auch ein Sonnenaufgangsfoto gelungen. Drei goldene Sterne für den, der erkennt welches das ist 🙂

Wir sind gespannt, was der Rest des Jahres uns noch bringen wird und wünschen allen, dass sie gesund und guter Dinge bleiben, bis wir uns wieder mit einem Eintrag melden können.

Schweden/Dänemark 2019 – Sonne, Steine, Sturm

Bornholm – Perle der Ostsee. Ein Titel, den – je nach Suchmaschinenergebnis – auch Rügen, Hiddensee oder Usedom beanspruchen. Alternativ, die Sonneninsel, aber nachdem wir gerade von der schwedischen Sonneninsel kommen, ist auch das offenbar keine individuelle Bezeichnung. Nichtsdestotrotz soll Dänemark hier am sonnigsten sein, und somit auch noch Mitte September sommerurlaubstauglich. Zumindest wenn das Bad in der Ostsee sich auf die Füße beschränken darf oder man sehr abgehärtet bzw. ein kälteunempflichlicher Badegast ist. Uns hat Bornholm schon immer als Destination gereizt, speziell für unseren Winterurlaub, aber die doch ziemlich lange Anreise gepaart mit sehr ausgedünnten Fährverbindungen ab Sassnitz (Rügen) hat uns bisher abgehalten. Aber von Ystad am Südende von Schweden legt der Katamaran von Bornholmslinjen die Strecke in 80 Minuten zurück.

Und das ist auch gut so, denn das Schiff ist nicht nur zu spät, sondern auch ziemlich voll. Wir sind mit die letzen, die an Bord fahren dürfen und wir bilden uns ein, dass der Einwinker vom Dienst sehr erleichtert aussieht, dass nach uns nur noch zwei Autos mitwollen. Viel Platz bleibt danach wirklich nicht mehr. Dann geht es für uns durch die Innereien der Fähre auf der Suche nach dem Aufenthaltsraum. Das winzige Aussichtsdeck ist komplett von – gefühlt – 1 Million Schulkindern besetzt, die allerdings auch bald vom eisigen und ziemlich stürmischen Wind nach drinnen getrieben werden. Nachdem wir gestern schon von Bornholmslinjen benachrichtigt wurden „wir erwarten schlechtes Wetter, Sie können Ihr Ticket gerne umbuchen“ und auch der Kapitän uns jetzt vor einer „turbulenten Überfahrt“ warnt, sind wir umso dankbarer, dass wir den Lärm und das Geschaukel nur gut eine Stunde über uns ergehen lassen müssen.

Dafür empfängt uns die Sonneninsel mit selbiger und einem strahlend blauen Himmel. Die Ferienhausvermietung sitzt direkt am Hafen und wir können schnell und problemlos den Schlüssel für unser Domizil in Empfang nehmen. Offiziell gehört unser Ferienhaus zum Ort Nexø, aber wir landen fast 15 km außerhalb, mitten im Wald. Nun ja, das kennen wir ja auch schon aus Finnland und Schweden. Zumindest ist es nicht weit bis ans Meer, was wir natürlich gleich erkunden müssen. Speziell an der Süd- und Ostküste hat Bornholm wirklich schöne und lange Strände zu bieten. Und selbst als der Wind uns den feinen Sand wie kleine Nadeln entgegenschleudert sind wir begeistert 🙂 .

Hinter dem Strand gibt es häufig schöne Küsten- und Klippenpfade. Für die, die wir angegangen sind, braucht es aber unbedingt festes Schuhwerk und für kleine Kinder sind sie definitiv nicht zu empfehlen. Sie waren unbefestigt, sehr uneben und erforderten Kletterei über Steinhaufen. Das Ganze teilweise auf 20 bis 40 Meter Höhe. Aber natürlich gibt es auch ganz leicht und bequem zu gehende Wege. So zum Beispiel bei den viel gelobten Helligdomsklipperne. Diese Klippen sind gut erschlossen und es gibt die Möglichkeit über Treppen bis zum Strand hinunterzusteigen. Es ist aber eher übersichtlich. Länger als eine Stunde wird man sich hier wohl nicht aufhalten. Und zugegebenermaßen sind die Klippen am besten vom Wasser aus zu sehen. Für alle, die keine Currywurst dabei haben, werden entsprechende Bootstouren angeboten 😉 .

Ein kleines Stück weiter befindet sich der Døndalen Wasserfall. Der Reiseführer hat aber schon davor gewarnt, dass er nur nach ausreichend Regen wirklich beeindruckend ist. Und obwohl es am Vortag und in der Nacht genug geregnet hat, dass der Weg sehr matschig ist, ist der Wasserfall nur ein winziges Rinnsal. Der Moosbewuchs der Steine lässt darauf schließen, dass das schon länger der Normalzustand ist und ausreichend Wasser wohl nur in den Wintermonaten zu erwarten ist. Aber zumindest war es ein schöner Waldspaziergang.

Top-Attraktion ist die Burgruine Hammershus. Dramatisch auf einer Klippe gelegen soll sie die größte in Nordeuropa sein. Also genau das, was wir mögen. Aber zugegebenerweise sind wir nach den ersten Erfahrungen mit den Superlativen in den Beschreibungen und der Wirklichkeit etwas skeptisch geworden. Wir lassen also erstmal die kleine Currywurst zu einem Erkundungsflug aufsteigen. Sooo beeindruckt sind wir dann nicht und natürlich ist das Hauptgebäude eingerüstet. Wir belassen es also beim Überflug.

Auch auf Bornholm gibt es ein paar Windmühlen, allerdings die klassischen Holländermühlen. Die in Aarsdale ist besonders schön, vor allem, weil sie in Betrieb ist. Bei – zumindest gefühlter – Windstärke 8 drehen sich die Flügel mit einem wohligen Knarzen. Ein tolles Erlebnis, denn so nah sind wir bisher noch keiner laufenden Mühle gekommen.

Statt der Mühlen sind Rundkirchen ein Wahrzeichen der Insel. Es gibt insgesamt vier davon und wir steuern – auch wegen des Namens 😉 – die in Østerlars an. Als wir ankommen ist noch eine Schulklasse da (vielleicht sogar die von der Fähre?), die aber schon auf dem Weg zu ihrem Bus ist und kurze Zeit später davonbraust. Und ja, es gibt tatsächlich einen Busparkplatz an der Kirche! Ein erstes Warnzeichen…. Es dauert auch wirklich nicht lange, da fällt die erste Reisegruppe ein. Wir schaffen es gerade noch ein paar ungestörte Aufnahmen zu machen, aber dann ist die Atmosphäre in dem eigentlich eher kleinen Gebäude leider dahin. Als wir aufbrechen biegt schon der nächste Bus auf die kleine Zufahrtsstraße ein. Für uns ist das eindeutig zu viel Betrieb. Insgesamt ist die Insel tatsächlich noch reichlich besucht. Jedes zweite Auto hat ein deutsches Kennzeichen. Und dabei sind wir doch schon weit nach der Hauptsaison!

Groß ist die Insel nicht. 40 Kilometer lang und 30 Kilometer breit. Daher gibt es nur ein paar größere Orte und unzählige kleine Dörfer. Empfohlen wird besonders Gudhjem. Die aufmerksamen Leser ahnen es bereits – uns ist da zuviel los. Die Strandpromenade quillt vor Touristen über, der Parkplatz ist proppevoll. Dafür können wir Svaneke empfehlen. Da ist zwar auch einiges los, aber die vielen bunten Holzhäuser verteilen sich auf genügend Gassen, so dass es sich gut verläuft. Dazwischen schöne Läden und eine orange-rote Kirche. Sehr hübsch! Aber fast alle Orte haben Charme, da ist für jeden was dabei. Wir gondeln einfach ohne Reiseführer oder Onlineempfehlungen über die Insel und finden auch so schöne An- und Einsichten.

An vielen Häfen finden sich kleine Fischerhütten, überwiegend in rot, aber auch mal ein paar gelbe oder blaue dazwischen. Oft stehen sie in direkter Nachbarschaft zu Häusern mit großen Doppel- bzw. Mehrfachschornsteinen. Das sind die Fischräuchereien, die häufig auch gleich ein angeschlossenes Restaurant haben, in dem man die Ware ganz frisch probieren kann. Vorwiegend ist Hering im Angebot, der als „Geräucherter Bornholmer“ verkauft wird. Gut, dass die Form der Fische sehr eindeutig ist, ansonsten würde man womöglich ungewollt zum Kanibalen 😉 .

Reichlich Sonne und Wind sorgen für einen bewegten und dramatischen Himmel. Außerdem ändert sich ständig das Licht von nordisch kühl bis geradezu mediterran. Da tanzt das Fotografenherz 🙂 .

Prinzipiell ist Bornholm eine sehr schöne, wenn auch für uns etwas zu volle Insel, die viel Abwechslung bietet. Aber im direkten Vergleich zu unserer Zeit in Schweden und Finnland fällt Dänemark in unserem Skandinavienjahr auf den dritten und damit letzten Platz. Ehrlicherweise müssen wir aber auch sagen, dass wir gesundheitlich etwas angeschlagen waren und die Zeit hier nicht so nutzen konnten, wie wir wollten. Es gibt sicherlich noch diverse Dinge, die wir nicht gesehen haben und die eventuell zu einer besseren Platzierung geführt hätten 😉 .

Dänemark 2018 – Tag 4 bis 7 Ein bisschen von allem

In den nächsten Tagen ist das Wetter besser als die Vorhersage uns weismachen will und wir sind viel am Strand und hinter den Dünen unterwegs. Immer schön gemütlich und ruhig, genau das, was wir uns in dieser Woche vorgenommen hatten um mal richtig zur Ruhe zu kommen und den Kopf frei pusten zu lassen.

Und manchmal haben wir richtig Glück und sind genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Mit Rückenwind lässt es sich am Strand kilometerweit laufen. Und gut zu wissen, dass der beste Chauffeur der Welt am Ende wartet und man zurück im warmen Cachermobil fahren kann 🙂

Ja, auch wenn es für den Leser nicht so spannend ist, wir cachen uns durch Wälder und Dünen und wo immer möglich geht’s zwischendurch ans Wasser. So können wir aus eigener Erfahrung sagen, dass man die etwa 20km von Rødhus bis Grønhøj gut am Strand fahren kann, wir haben es in Etappen ausprobiert 🙂 Es geht sogar noch weiter, fast bis Løkken, aber kurz vorher gibt es dann doch einen größeren Wasserabfluss, den wir unserem Auto nicht mehr zumuten wollten. Diese „Furten“ gibt es immer wieder auf der Strecke, aber mit ein bisschen Feingefühl im Fuß lassen sie sich gut überqueren.

Und wenn es dann doch zu ungemütlich draußen wird, machen wir es uns im Ferienhaus gemütlich. Eine „Billard/Kicker/Tischhockey-Tonne“ sorgt für nette Abwechslung vom mitgebrachten Beschäftigungsmaterial 🙂 Hier könnten wir es noch länger aushalten, aber leider ist es für uns schon wieder Zeit die Taschen zu packen und nach Hause zu fahren.

Dänemark 2018 – Tag 3 Rubjerg Knude und Co.

Es bleibt kalt und windig. Kommt uns bekannt vor, letztes Jahr war es auch so kalt, dass wir den Akku der Drohne immer vorwärmen mussten 🙂 Heute ist es dazu aber zu stürmisch um in die Luft zu gehen, auch wenn wir diesbezüglich schon deutlich mutiger geworden sind. Aber die Flugwetterapp zeigt alles rot und bitte am Boden bleiben. Machen wir, ist auch so ein schöner Ausflug zum Knude und seinem Leuchtturm. Wer partout nicht auf Flugbilder verzichten kann, muss sich mit denen von 2017 begnügen :-).

Bei unserem letzen Besuch waren wir von der Aussicht auf den Turm und der Drohne so gefesselt, dass wir glatt zwei am Weg liegende Caches nicht gehoben haben. Ein Versehen, dass wir heute wieder gut machen :-). Ansonsten ist es trotz Sonne wirklich wieder saukalt und der schneidende Wind kreiert Sandmuster wie wir sie uns auch auf dem Mond gut vorstellen könnten. Ansonsten fegt er den Sand dekorativ von der Düne herunter und es wird uns klar, wieso es Wanderdüne heißt 🙂 Kaum hat man sich den Sandberg halb hoch gekämpft, gibt der Sand nach und die nächste Windböe befördert einen ziemlich unelegant weiter bergab. Macht nicht soviel Spaß :-(. Aber da es mittlerweile deutlich weniger Müll am Turm gibt, muss man auch nicht mehr so hoch hinaus um den Anblick zu genießen ;-).

Danach geht es noch ein Stückchen weiter nach Lønstrup. Ein wohl typischer Touristenort an der Küste, zu dieser Zeit etwas verschlafen, aber mit einem schönen Weg am Strand entlang (zumindest so lange man mit dem Wind geht ;-)), ein paar Fischerböötchen und Wellen dazu und wir sind zufrieden mit der Mischung :-).

Und zum Abschluss gibt es natürlich noch eine Runde am Strand. Noch ein bisschen Wellen und Mond gucken bevor es dunkel wird 🙂 Und als wir dann nach Hause kommen, wissen wir auch endlich wofür die große Pfütze am Haus gut ist – genau ausgerichtet, dass sich der jetzt ganz volle Mond darin spiegelt 🙂