Irland 2024 – Cork – Sheep’s Head Peninsula

Unser Weg gen Süden führt uns über Kilkenny, wo wir als erstes Castlelough Castle (ja heißt wirklich so) ansteuern. Die Ruine am Ufer von Lough Leane befindet sich etwas versteckt hinter dem Lake Hotel und man könnte fast denken, dass sie nicht öffentlich zugänglich ist. Entweder man sucht sich seinen Weg von der Hauptstraße, oder ist so frech wie wir und parkt einfach auf dem riesigen Hotelparkplatz. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung. Das es mal ein Castle war, lässt sich heute anhand der Überreste kaum noch erkennen und wäre für sich weder eine Erwähnung, noch einen Besuch wert. Aber die Aussicht über Lough Leane ist sensationell! Als wir ankommen ist noch ein älteres Pärchen dort, aber kurz darauf sind wir ganz allein mit dem leisen Plätschern des Wassers und dem Wind, der durch die Gräser raschelt. Die Wolken hängen heute tief über dem See, was die mystische Atmosphäre perfekt macht. Besonders auf dem alten Steinpier fühlen wir uns Jahrhunderte in die Vergangenheit versetzt.

Ein kleines Stück weiter ist man schon im Killarney National Park, der hier aber gezähmt daher kommt. Wer möchte kann sich von den berühmten Einspännern zu allerlei interessanten Punkten kutschieren lassen.  Allen voran Muckross House oder Muckross Abbey. Wobei wir schon ein bisschen Bedenken haben, ob es den Tieren wirklich gut geht dabei. Und die Kutscher, die wir sehen, ein bisschen ruppig wirken. Aus Zeitgründen – und weil Herrenhäuser bei uns nicht so hoch im Kurs stehen, wie Klosterruinen – haben wir uns für Muckross Abbey entschieden. Statt des asphaltierten Weges, nehmen wir aber den Langstrecken Wanderweg „The Kerry Way“, der ursprünglicher ist und in Ufernähe entlang führt. Man hat zwar kaum einen freien Blick auf den See, aber dafür geht es durch wuchernden Wald und Büsche. Und hin und wieder führen kleine Pfade ans Wasser runter und man kann Anglern beim Im-Wasser-Rumstehen beobachten.

Muckross Abbey finden wir großartig. Sie ist frei zugänglich und größer als wir gedacht haben. Die Treppen ins Obergeschoss und den Turm sind teilweise ein bisschen knifflig, aber wenn man es langsam angeht, gut zu bewältigen. Highlight ist der komplett erhaltene Kreuzgang in dessen Mitte ein Baum wächst. Wenn man genau hinschaut sieht man, dass der Stamm in sich gedreht ist. Wie toll ist das denn?! Hier müssen wir nochmal mit mehr Zeit vorbeikommen.

Die Straßen werden schmaler und schmaler. Die Häuser weniger und weniger. Und uns wird’s immer mulmiger. Bis wir schließlich ziemlich am Ende der kleinsten Halbinsel mit dem schönen Namen Sheep’s Head Peninsular unser Ferienhaus erreichen. In unmittelbarer Nähe stehen noch eine Handvoll Häuser, aber offensichtlich ebenfalls Feriendomizile, die gerade unbewohnt sind. Ansonsten versinkt die Welt um uns am Abend in absoluter Dunkelheit. Und Stille. Aber wir haben eine tolle Aussicht auf die gegenüberliegende Beara Halbinsel und die Bucht. Ein Superblick der sich jeden Tag mit dem Wetter ändert und nie langweilig wird. Besonders wenn die Wolken sich langsam über Berge schieben!

Sheep’s Head ist ein Wanderparadies. Der Sheep’s Head Way führt einmal komplett um die Landzunge und ist überall ausgeschildert. Für alle die ihn in Etappen oder nur ein Stück gehen wollen. Die ausgewiesenen Parkplätze sind teilweise aber nur auf Straßen zu erreichen, die selbst uns zu ursprünglich sind. Und die im Spätsommer über die schmale „Fahrbahn“ wuchernden Brombeeren sind auch nicht gut für den Lack 🙁 . Der Weg selbst ist oft nur grob mit Holzpfählen mit gelben Spitzen markiert. An anderer Stelle zumindest als Trampelpfad zu erkennen. Das ist bei gutem Wetter oder zumindest guter Sicht kein Thema. Aber in den höheren Lagen, bei Nebel, Regen oder auch nur tiefhängenden Wolken, womöglich noch in Kombination mit starkem Wind, kann es schon problematisch werden. Festes Schuhwerk ist ein Muss. Aufgrund von fehlendem Empfang sind Offlinekarten und ein Kompass für längere Touren ebenfalls empfohlen. Ein Großteil des Landes ist moorig und geschützt, es brüten auch viele Vögel hier. Deswegen sind Hunde auf vielen Abschnitten nicht erlaubt.

Es gibt auch den Sheep Head’s Cycle Way, auf dem man die kleine Halbinsel mit dem Rad erkunden kann, was aufgrund ihrer Größe sicherlich Sinn ergibt. Aber die schmalen und schlechten Straßen sind schon mit dem Auto eine Herausforderung. Für den durchschnittlichen Fahrradfahrer würden wir das nicht unbedingt als Spaß kategorisieren.  Die „Hauptstrasse“ ist die L4704, die allerdings nur etwa bis zur Mitte der Landzunge führt, diese dann überquert und auf der anderen Seite zurück geht. Der kleine Pass wird auch Goats Path, also Ziegenpfad genannt, ist aber gut ausgebaut. Oben gibt es eine schöne Aussicht und eine großes weißes Kreuz mit Marienstatue zur spirituellen Erbauung. Und als wir da waren auch ordentlich Wind 😉 .

Es gibt nur zwei kleine Dörfer, die mit zwei Pubs und Cafés eine eher übersichtliche Auswahl an Einkehrmöglichkeiten bieten. Da wir einen Pakt geschlossen haben,  den Weg zu unserem Ferienhaus nicht im Dunkeln zu fahren 😉 , wählen wir „The Old Creamery“ für einen gemütlichen Kaffeestopp. Kommt nicht an die vorherigen Cafés heran, aber „The White House“ hat schon die Winterruhe eingeläutet, wir haben also keine Alternative 😉 .

 

 

Irland 2024 – Clare – Entspannen in Kilkee (ja schon wieder)

Pünktlich zum Umzugstag schlägt das Wetter um. Im Nieselregen machen wir uns auf gen Süden. Unser erster Zwischenstopp ist Sligo, im Speziellen Sligo Abbey, die mitten in der Stadt liegt. Eintritt kostet €3 und das finden wir okay.  Dafür gibt es auch ein laminiertes Infoblatt, dass zu einzelnen Stationen weitere Informationen gibt, so dass man auf eigene Faust und in Ruhe alles erkunden kann. Die Abbey ist recht gut erhalten, besonders der Kreuzgang, und gerade Diane ist ein großer Fan von Kreuzgängen 🙂 . Ansonsten fallen noch die vielen Bildhauereien auf, und ein kleiner Balkon im Obergeschoss, der auf den Innenhof hinausgeht. Ungewöhnlich für uns ist die Lage mitten in der Stadt, so dass man hinter den fensterlosen Rundbögen die ganz normalen Stadthäuser sieht und Straßenlärm hört.

Hinterher machen wir noch eine kleine Runde durch die Innenstadt, durch die sich malerisch der kleine Fluss Garavogue schlängelt. Leider entscheidet das Wetter sich genau dann, es doch mit richtigem Regen zu versuchen. Also bleibt es bei einem kurzen Gang und Mittagessen, bevor wir uns wieder auf den Weg machen.  Und auch auf die weiteren Zwischenstopps verzichten wir und fahren lieber durch bis wir unser Ziel, das wunderbare Cliff Cottage in Kilkee erreichen.

Irlandurlaub ohne Kilkee geht für uns einfach nicht, das haben wir zuletzt 2022 und 2023 bewiesen 😉 . Und immer wenn wir denken, ach ein paar Tage reichen uns, wir waren ja schon soooo oft hier, merken wir, dass wir doch gerne länger bleiben würden. Spazierengehen auf den Klippen und am Strand, gemütlich mit einem Heiß- oder Kaltgetränk vor dem Kamin sitzen, schon beim Frühstück zusehen wie die Wellen in die Bucht rollen. Entspannung pur! So stört es uns auch nicht, dass wir in den ersten paar Tagen tatsächlich ziemlich viel Regen haben. Teilweise so viel, dass wir am Abend Regenhose, Regenjacke und selbst unsere Schuhe am Kamin trocknen müssen!

Aber dann kommt doch wieder die Sonne zum Vorschein und wir sind unterwegs auf der Loop Head Halbinsel. Keatings in Kilbaha hat super leckeren Baileys-Cheesecake, den wir sogar draußen genießen können. Aber selbst an einem Regentag kann man im Vorzelt geschützt die Aussicht genießen. Und natürlich müssen wir in unsere Lieblingsgalerie, wo wir einen Plausch mit Ailish halten und wieder mal spontan ein Bild kaufen 😉 . Im späten September ist bei den Bridges of Ross und am Lighthouse nicht viel los und die paar Besucher gehen nicht weit, da es doch ziemlich windig ist. Uns macht das nichts aus und wir genießen es nur den Wind, die Wellen und hin wieder eine Möwe zu hören. Auch auf George’s Head in Kilkee ist Diane ganz alleine und als es uns am Strand zu belebt wird, ziehen wir uns einfach ins Cottage zurück. Die Aussicht wird uns nie langweilig!

Je älter man wird, um so wichtiger ist es, die kleinen grauen Zellen zu beschäftigen und immer wieder neue Erfahrungen zu machen.  Deshalb haben wir eine Termin bei den Flying Alpacas gemacht und treffen an einem sonnigen Vormittag Fred, Dorito, Maverick, Potato, Cappucino und Spitfire, sowie die Hündin Yuki, die sich über jeden Besucher freut, und die freche Ziege Nutella. Und Barbara, die quirlige Italienerin, die sich um den ganzen Zoo kümmert und uns heute alles Wissenswerte über Alpakas erzählt. Nach einem kurzen Kennenlernen müssen wir uns für zwei entscheiden, die wir mit auf unseren Spaziergang nehmen wollen. Lars entscheidet sich für den entspannten Potato, während Diane den charmanten Fred auswählt. Und da wir die komplette Gruppe sind, haben wir mit Barbara und den Alpakas eine lustige Stunde. Können wir jedem wärmstens empfehlen! Im Zweifelsfall den (Enkel-) Kindern schenken und zusammen machen 🙂 .

 

 

Irland 2024 – Tyrone – Sperrin Mountains

Nach so viel Küste wollen wir zur Abwechslung in die Sperrin Mountains, die quasi direkt um die Ecke liegen. Natürlich waren wir auch hier schon und in Retrospektive hat sich unser Programm nicht viel geändert.

Die Gortin Lakes sind ein wirklich schönes Naherholungsgebiet und als wir da sind ist sogar ein Parkangestellter gerade dabei Müll aufzusammeln und die Mülleimer zu leeren. So bleibt es auch schön 🙂 . Im Sommer kann man auch schwimmen und das Wasser ist bestimmt wärmer als der Atlantik 😉 . Selbst an einem bedeckten und regnerischem Tag kann man sich hier einige Zeit aufhalten. Und hinterher empfehlen wir The Auld Bank Coffee Shop in Gortin zum Aufwärmen bei leckeren Kaffeevarianten, heißer Schokolade und Scones oder Küchlein. Wer es herzhafter mag wird ebenfalls fündig. Und für ganz Eilige gibt es alles auch zum Mitnehmen.

Die Beaghmore Steinkreise bieten das volle Programm. Acht mehr oder weniger intakte Kreise, Grabhügel und Steinreihen, deren Bedeutung noch nicht wirklich geklärt ist. Vielleicht haben vor dreieinhalbtausend Jahren ein paar Druiden – leicht alkoholisiert? – überlegt, dass es doch lustig wäre, ein paar Steine in Kreise zu legen und die Leute der Zukunft darüber rätseln zu lassen, warum. So wie wir das heute auch tatsächlich tun. Die Steine sind nicht riesig, aber allein die Tatsache, dass sie tausend von Jahren überdauert haben und es so viele auf so kleinem Raum sind, ist schon faszinierend. Wir sind an einem sonnigen Sonntagnachmittag hier und es ist ziemlich belebt. Meistens sind es Einheimische, die ihre Hunde und Kinder ausführen.

Direkt gegenüber beginnt (oder endet) der „Solar Walk“, ein ziemlich neu angelegter Weg durchs Moor. Auf zwei Kilometern finden sich Stationen zu den Planeten, wo Tafeln und eine App über Neptun, Saturn und Co. informieren. Bis auf ein Stück durch den Wald geht es über einen Holzsteg und das Ganze ist wirklich schön gemacht. Nur ist es leider kein Rundweg, so dass man entweder über die Straße zurück gehen muss oder einfach nochmal die Strecke durch’s Moor macht.

Ansonsten sind die Sperrins ein Wandergebiet mit viel Wald, gut erschlossen und gut besucht.

Irland 2024 – Donegal – Noch mehr Meer

Donegal ist so groß und so abwechslungsreich, dass uns die Auswahl unserer Ziele schwer fällt; obwohl wir ja bereits einiges gesehen haben. Sheephaven Bay hört sich da verlockend an. Auf dem Weg stoppen wir bei Newmills Corn & Flax Mill. Wir wollen zwar nicht ins Museum, aber sie liegt sehr malerisch an einem kleinen Flüsschen und bietet sich zumindest als Fotostop an. Genauso wie St. Colmcille’s Abbey. Von der Abtei ist nicht viel übrig, aber man hat eine schöne Aussicht über Lough Nacally und Lough Akibbon.

Der Glenveagh Nationalpark ist ein Touristenmagnet, was wir ja nicht so mögen, und wir begnügen uns mit der Durchfahrt.

Pünktlich als sich ein Hüngerchen meldet erreichen wir Dunfanaghy und finden eine Bank im Halbschatten für ein kleines Picknick. Es ist Ebbe und das Wasser hat sich weit zurückgezogen. Nachdem wir uns gestärkt haben, geht es raus in die Bucht. Am Anfang ist es noch nass und der allgegenwärtige grüne Algenteppich ist rutschig, aber nach ein paar hundert Metern erreicht man festen Sandboden, der von den Gezeiten in die typischen Wellenstruktur Linien geformt wurde, die wir auch von der Nordsee kennen. Es ist ein ziemlich irreales Gefühl inmitten dieser kleinen Sandwüste zu stehen, ganz alleine mit dem Wind und sonst nichts.

Ein bisschen weiter nordwärts findet sich Horn Head, eine Landspitze, die bis zu 250m steil aus dem Meer aufragt. Die Zugangsstraße ist wie immer schmal und wir sind froh, dass nicht viel los ist. Der Parkplatz ist auch eher übersichtlich. Die meisten Besucher gehen nicht weiter als bis zum Aussichtspunkt oder dem Ende der kurzen gepflegten Wege. Das wird überall mit großen Felsen, die die Wege blockieren und Hinweisschildern markiert. Man kann dahinter weiter gehen, aber dann zeigt sich das ganze Ausmaß von Erosion und es wird ein bisschen abenteuerlich. Die dünne Bodenschicht ist Torf und Heide, wo sie nicht bereits abgetragen ist. Hin und wieder finden sich noch Trampelpfade, aber genauso oft nur der blanke Felsen oder sumpfige Abschnitte. Dazu weht stetig ein strammer Wind. Wir sind an einem sonnigen Tag mit 20° hier und trotzdem sehr froh über Windjacke, Trekkingschuhe, Mütze und Halstuch. So ausgestattet können wir es gut aushalten und den phänomenalen Ausblick genießen.

Auf dem Rückweg kommen wir wieder durch Dunfanaghy aber alles sieht anders aus, denn jetzt ist Flut und wo wir vor ein paar Stunden spazieren gegangen sind ist jetzt das Meer zurück.

Im goldenen Abendlicht finden wir auf dem Rückweg Ray Church. Die Ruine ist nicht besonders spektakulär, bis auf das große Kreuz, dass an einer Wand aufragt. Aber auch hier sind wir mit dem Wind allein und saugen die mystische Stimmung in vollen Zügen auf.

Den Südwesten Donegals haben wir auch bereits erkundet und dokumentiert. Diesmal geht’s für uns einmal quer durch von Nord nach Süd auf einer kleinen Geocachingtour. Die Halbinsel Loughros bietet wenig Haltemöglichkeiten, um den phänomenalen Ausblick zu bewundern.  Über kleine holprige Straßen geht es für uns bis zur Spitze zum Cache. Auch wenn wir keinen Weg an den Strand finden, ist der Ausblick von oben toll!

Der Weg durch das Tal von Glengesh belohnt uns mit tollen Bildern und viel Grün. Je höher wir kommen, umso rauer und karger wird die Landschaft. Das  Tal von Owenwee ist dann auch mehr braun als grün. Um hierher zu kommen geht es im Moment über winzige, einspurige, holprige Nebensträßchen, da der kürzere, direkte Weg über den Assaranca Wasserfall wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Nur eine von vielen Sperrungen, Umleitungen und Baustellen, denen wir in diesem Urlaub begegnen. Highlight der Tour ist der Abschluss auf der kleinen Landzunge von Muckross Bay.  Das Meer hat den weichen Stein ausgehöhlt, was den Ort interessant für Kletterer macht. Für alle anderen bietet sich der Strand oder die „Cliffs“ zum spazieren, entspannen und einfach nur da sitzen und den Wellen zugucken an.

Nach so viel frischer Luft brauchen wir ein bisschen Abwechslung, die wir im An Grianán Theatre in Letterkenny finden. Dort feiern wir mit der Bruce Springsteen Tribute Band einen Abend lang 40 Jahre Born in the USA und haben jede Menge Spaß 🙂 . Und fühlen uns auch ein bisschen alt…..

 

 

Irland 2024 – Donegal – Inishowen

Inishowen ist die größte Halbinsel und Malin Head ganz im Norden ist der nördlichste Punkt in Irland. Natürlich waren auch wir bereits hier (2014 & 2017), aber jedes Mal viel zu kurz. Für Eilige und alle, die nicht selbst planen möchten, gibt es Inis Eoghain 100, eine 100 Meilen lange Fahrtstrecke um die Halbinsel, die überall ausgeschildert ist und sicherlich viele (oder sogar alle) Sehenswürdigkeiten abklappert, aber wir haben uns unseren eigenen Weg gesucht.

An der Ostküste wird Inishowen vom Loch Foyle begrenzt, der je nach Wolkenaufkommen mal grau, mal blau, mal silber erscheintMoville ist ein gemütlicher kleiner Ort und man kann auf einem gut ausgebauten Uferweg etwa zwei Kilometer direkt am Loch Foyle entlang spazieren. Der Weg bietet jede Menge Bänke, die zum Verweilen einladen um die schöne Aussicht zu genießen. 

Strände gibt es in Hülle und Fülle und für jeden Geschmack ist was dabei. Sweet Nellie’s Beach ist klein aber fein und bei dem Namen konnten wir einfach nicht widerstehen wenigstens einen kurzen Zwischenstopp einzulegen. Tremone Bay Beach ist größer und felsiger und auch schön 😉 .

Vom Inishowen Lighthouse hatten wir uns ein bisschen mehr versprochen, aber er steht auf Privatgrund und man muss ein bisschen herumstromern, bis man ihn wirklich sehen kann. Der Strand unterhalb ist bei den Einheimischen sehr beliebt und besucht. Die Straßen hier oben sind oft eng und single track (ein Fahrstreifen für beide Richtungen) und ohne die praktischen Buchten (passing places), die wir aus Schottland kennen. Wer sich trotzdem traut sollte bis zum Shrove Viewpoint weiterfahren. Die Ruine ist ein alter Ausguck aus dem zweiten Weltkrieg, aber der Blick von der Aussichtsplattform ist unglaublich! Man muss allerdings über eine Weide dorthin laufen und bei unserem Besuch standen dort ein Duzend Schafe, eine Handvoll – neugierige – Kühe und ein Quotenziegenbock. Ab hier ist die Straße leider für den Autoverkehr gesperrt und man kann nicht an der Küste weiterfahren, sondern muss durchs Hinterland zurück.

Wenn man nur Zeit für einen Strandbesuch hat, empfehlen wir Kinnagoe Bay an der Nordküste. Es wird auf den letzten Metern, wenn man von der „Haupt“-Strasse abbiegt, etwas abenteuerlich, aber wenn man den kleinen Parkplatz erreicht hat, findet man einen der schönsten Strände, die wir je besucht haben! Feiner Sand, Felsen, Brandung und kristallklares Wasser. Es ist aber immer noch der Atlantik und ziemlich kalt. Weiter als bis zu den Knien gehen wir nicht rein 🙂 .

Inch Island an der Westküste ist über eine Brücke und einen Damm mit dem Festland verbunden und deshalb eigentlich keine Insel mehr. Außer, wenn der Damm bei hochstehender Flut im Wasser versinkt. Wenn man kein Vogelliebhaber ist, findet man hier nicht viel zu tun und wir machen den Abstecher nur für ein paar Geocaches.

Durch das Gap of Mamore, wo die Straße sich zwischen den Mamore HIlls und Urris hindurch schlängelt geht es weiter nordwärts bis wir das Tal von Glenevin erreichen. Vom kostenfreien Parkplatz, geht es etwa einen Kilometer auf einem befestigten Weg, immer vom Plätschern des kleinen Flüsschens begleitet, bis zum Wasserfall. Der ist nicht spektakulär, aber sehr schön! Der Hinweg geht stetig leicht bergauf, zurück geht’s dann entspannt bergab 😉 .

Für Malin Head sollte man definitiv Zeit mitbringen. Wir sind am späten Nachmittag da und im dunstigen Sonnenlicht entfaltet sich eine derart mystische Stimmung, dass man sich glatt ein paar Jahrhunderte in der Zeit zurück versetzt fühlt. Seit unserem letzten Besuch sind Wege angelegt und in Schuss gebracht worden, aber festes Schuhwerk empfiehlt sich trotzdem. Es geht ordentlich auf und ab. Bei Nässe können die unebenen Steinstufen rutschig werden und insgesamt sollte man beim Herumwandern achtsam bleiben. Auch wenn die Szenerie noch so zum Träumen und Gedankenfliegen einlädt 😉 .

Hinterher stoppen wir noch an einem Aussichtspunkt und überlegen dort auf den Sonnenuntergang zu warten, aber dann fallen Mücken und andere Beißtierchen über uns her und wir machen uns doch lieber auf den Rückweg. Obwohl es sicherlich immer noch mehr zu entdecken gibt 🙂 .