Der erste Monat des Jahres ist schon rum, also höchste Zeit für unsere winterliche Auszeit! Und obwohl wir den Ruf der grünen Insel schon wieder deutlich hören können, ist unsere Wahl dafür dieses Jahr auf Dänemark gefallen. Abgesehen von der An- und Abreise wollen wir auch gar nicht viel im Auto unterwegs sein, also kommt uns die Insel Rømø gerade recht. Sie liegt knapp eine Autostunde hinter der deutschen Grenze, bzw. nur drei Kilometer nördlich von Sylt und ist über einen Damm mit dem Festland verbunden.
Etwa 40% der Insel sind Sandflächen und der Strand von Lakolk ist wahrscheinlich der bekannteste, da ganzjährig mit dem Auto befahrbar. Das führt dazu, dass sogar an einem nur halbwegs sonnigen Tag im Februar reichlich Autos, Wohnmobile und Campervans den Strand bevölkern und kreuz und quer durchs Wattenmeer cruisen. Da hier immer ein strammer Wind weht, brausen diverse Strandsegler in einem Affenzahn über den Sand und Kitesurfer preschen durch die Wellen. Unzählige Hunde jagen Möwen und Spaziergänger suchen sich ihren Weg in dem Trubel. Wir möchten uns gar nicht vorstellen, wie es hier im Sommer zugeht 😉 . Zu anderen Zeiten bietet der Strand aber das, was wir suchen – Weite, Wellenrauschen und Entspannung.
Mit einer Größe von etwa 130 Quadratkilometern bietet Rømø erstaunlich viel Abwechslung. An der Westküste jede Menge Strände, im Inselinneren weite Dünenlandschaften und Strandwiesen und die berühmten Kiefernwälder. Und überall finden sich reichlich Geocaches, so dass wir quasi gar nicht anders können, als unserer Statistik einen kräftigen Booster zu verpassen. Nach einer Woche fahren wir mit 76 neuen Funden nach Hause. Mehr, als wir im ganzen Jahr 2023 hatten! Lediglich zweimal müssen wir ein „Nicht-Gefunden“ loggen. Einmal, weil der Cache aufgrund von Überschwemmung nicht zu erreichen ist und einmal, weil wir im strömenden Regen nicht allzu lange suchen mögen. Als „Beifang“ fallen dem aufmerksamen Cacherauge unterwegs aber noch die ein oder andere Kuriosität auf.
Immer wieder stehen Wiesen und Wege unter Wasser, so dass wir sehr froh über wasserfestes Schuhwerk und Regenhose und -jacke sind! Manchmal wünschen wir uns trotzdem ein Boot 🙂 . Und dann kommt die überraschende Wetterwarnung – Schneesturm! Tatsächlich ist es eher Schneeregen, aber es reicht um die Insel weitgehend weiß zu pudern. Natürlich sind wir auch bei dem Wetter fleißig auf der Jagd nach den kleinen Dosen und dankbar, wenn wir uns und unsere Ausrüstung dann im Ferienhaus vorm lustig flackernden Kaminfeuer wieder aufwärmen und trocknen können!
Dann wird uns die Insel doch noch zu klein und wir machen einen Ausflug ins nahegelegene Ribe. Es ist die älteste Stadt Dänemarks und lockt heute mit einer gut erhaltenden Altstadt voller kleiner Gässchen, gesäumt von schmucken Fachwerkhäusern. Mittelpunkt des ganzen ist der pittoreske Dom, der immer wieder zwischen und über den Häusern zu sehen ist. Aufgrund seiner zwei unterschiedlichen Türme, bietet er dabei ganz unterschiedliche Ansichten. Einen der Türme kann man gegen Gebühr besteigen. Wir sehen aber davon ab, da das Wetter von strahlendem Sonnenschein in wenigen Minuten zu dichtem Schneeregen wechselt und das Erklimmen der Stufen daher nicht mit einer schönen Aussicht belohnt würde 😉 . Im Innern ist der Dom hell und freundlich und hat schöne Decken- und Wandmalereien.
Rømø ist vorwiegend eine Sommer-Sonne-Strand-Insel und hat bei gerade mal 560 Einwohnern über 1.400 Ferienhäuser plus Hotels und Campingplätze zu bieten. Die bekannten Ferienhausvermietungen begrüßen uns auch, kaum dass wir die Insel betreten haben. Selbst zu dieser Jahreszeit ist sie fest in deutscher Hand. Mindestens jedes zweite Auto, das wir sehen hat ein deutsches Kennzeichen, was wir ja eigentlich nicht so doll finden. Aber wir entdecken immer noch genug abgeschiedene Ecken, wo wir ungestört sind. Ansonsten wären noch die älteste und kleinste Schule Dänemarks, die Kirche St. Clemens und die alte Feuerwache erwähnenswert. Die meisten werden – wie wir – wegen der Natur hierher kommen. Und da wurden unsere Erwartungen voll und ganz erfüllt. Wir hatten eine sehr abwechslungsreiche und erholsame Woche!