Norwegen 2015 – Nachlese

Reisen soll ja bekanntlich bilden – also was haben wir auf dieser gelernt?

In Skandinavien wohnen alle in niedlichen roten Holzhäusern?
Stimmt nicht – manchmal sind die Häuser auch gelb, weiß, blau oder grün und ja, es gibt sie auch in rot 🙂

In Schweden fahren alle entweder Volvo oder Saab, nicht nur aus patriotischen Gründen, sondern auch aus Sicherheitsbewusstsein?
Stimmt definitiv nicht – hoffen wir mal, dass einige dieser Fahrzeuge nicht (mehr) am Straßenverkehr teilnehmen.

Urlaub in Skandinavien ist teuer?
Stimmt leider – wobei Schweden noch ein vertretbares Preisniveau hat. In Norwegen bekommt man beim Einkaufen dann doch Schnappatmung. Die dort gekauften Äpfel und Bananen haben wir vor Verzehr durch anbetendes Zubodenwerfen und Lobgesänge gewürdigt; an dem Altar für das Glas Nutella arbeiten wir noch….

Entfernungen werden im Norden Europas nicht in Kilometern, sondern in (viel) Zeit gemessen?
Stimmt leider auch. Wir hatten gedacht, wir sind darauf eingestellt, dass wir für längere Strecken eindeutig mehr Zeit brauchen als zu Hause. Das ist schließlich fast überall so. Aber wir glauben, dass die Autofahrer in Schweden und Norwegen sich schon wundern, wofür die rechte Seite vom Tacho gut ist. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit für den kompletten Urlaub war 90km/h – inklusive der langen Rückreise nur über Autobahn 🙂

Wir danken dem tapferen Cachermobil für’s Durchhalten auf den insgesamt 5.000 gefahrenen Kilometern und TiMaFe für die Anregung zu dieser Reise. Ihr wart sicher besser vorbereitet und organisiert 🙂

Norwegen 2015 – Abreise

Wir werden vor eine schwere Entscheidung gestellt. Was tun, wenn man mit gepacktem Auto und schweren Herzens am späten Vormittag am Fährterminal in Oslo steht, bereit für die Heimreise, und feststellt, dass man die Überfahrt für den falschen Tag gebucht hat? Ziemlich dumm gelaufen…. Passiert wohl, wenn zwei unterschiedliche Leute im Alltagsvollstress Teile des Urlaubs buchen 🙁

Also rein ins Terminal – versuchen doch heute noch Richtung Kiel zu kommen. Nach ewiger Sucherei und dreimal im Hinterzimmer verschwinden, teilt uns die unmotivierte Dame am Schalter mit, dass wir heute fahren können -soll aber fast doppelt so viel kosten, wie das ursprüngliche Ticket. Dann also nicht!

Doch was sind die Alternativen? Zu Hause warten schon die nächsten Termine auf uns und Oslo zeigt sich heute wieder unfreundlich grau, kalt und regnerisch. Wir entscheiden uns spontan für die wohl bekloppteste Lösung 😉 Ab ins Auto und gut eine Stunde später sind wir wieder in Schweden, sieben Stunden später in Dänemark und fünfzehn Stunden später in unserem eigenen Bett – Roadtrip!

Schließlich hatten wir ganz ursprünglich schon mal darüber nachgedacht so zurück zu kommen; über die Öresundbrücke fahren und auch Dänemark in unser Cacherprofil einzufügen 🙂

Eins muss man unseren nordeuropäische Nachbarn lassen, sie bauen wirklich beeindruckende Brücken.

 

Norwegen 2015 – Tag 5

Es gibt noch eine dritte Landschaftsroute in „Reichweite“ und unser heutiges Ziel: Aurfjellet. Also wieder, den Fjord hoch, auf die Fähre, aber diesmal nach Süden.

Noch bevor wir die Route erreichen fahren wir in einen ganz normalen Tunnel und auf der anderen Seite haben wir ein Déja-Vu. Hier sieht es fast so aus wie am Sognefjellet.

Gefolgt von grünen Tälern und weiteren Fjorden, Bächen, Seen – das ganze Programm halt 🙂

Der eigentliche Pass ist eher karg und erinnert an eine Mondlandschaft – nicht ganz so malerisch wie erwartet.

Und immer wieder stolpern wir über die Häuser mit den grün bewachsenen Dächern. Es beginnt mit einer lustigen Rasenfrisur und ehe man sich versieht, hat man einen halben Wald auf dem Dach…

 

Norwegen 2015 – Tag 4

Nach der Supertour von gestern lassen wir es heute etwas gemütlicher angehen. Erstmal ausschlafen, frühstücken und entscheiden wo wir uns rum treiben wollen. Ging es gestern nach Osten in die Berge, machen wir uns heute auf nach Westen.

Unterwegs stoßen wir wieder auf Überreste der alten Poststraße, die im 16. Jahrhundert von Oslo bis nach Trondheim führte. Wir haben schon diverse Markierungssteine gesehen, aber diesmal ist es eine gut erhaltenen Brücke.

Zwischendurch müssen wir uns die Straße immer wieder mit mehr oder weniger aufdringlichen, freilaufenden Schafen teilen 🙂

Die Landschaft ist vielleicht nicht so spektakulär wie gestern, aber immer noch ziemlich beeindruckend. Solche Bilder hat man doch im Kopf, wenn man an Norwegen denkt 🙂

Schließlich suchen wir uns ein Plätzchen, an dem wir uns ein Eis gönnen – schließlich wird hier überall so schön groß dafür geworben 🙂

Wenn die Sonne untergeht wird es doch ziemlich schnell kühl und wieder zurück sind wir froh, dass wir den Kamin anfeuern können. Der Blogger friert nicht gern….

Norwegen 2015 – Tag 3

Heute wollen wir einer schönen Urlaubstradition frönen – dem Autowandern. für Fjordnorwegen gibt es sogar eine eigene Internetseite dafür: autowandern.com. Man sucht sich eine landschaftlich schöne Route aus die man mit dem Auto fährt, und überall wo es einem gefällt steigt man aus und treibt sich dort eine Weile herum.

Wir haben uns für eine weitere Touristenstrasse entschieden: Sognefjellet. Auf den 108 km soll alles geboten werden, was Norwegen landschaftlich zu bieten hat. Wasserfälle, schneebedeckte Berge, spiegelglatte Fjorde, ewiges Eis, Hochebenen und grüne Täler. Im Laufe des Tages erleben wir all das und haben dazu strahlenden Sonnenschein 🙂

Bei dem Programm haben wir uns sogar einen Wecker gestellt, den Fährenfahrplan studiert und uns auf den langen Weg gemacht.

Und dann werden unsere hohen Erwartungen voll erfüllt. Wir wollen gar nicht viel dazu schreiben, sondern die Bilder für sich sprechen lassen.

Die Strasse schraubt sich immer höher, während das Autothermometer bis auf 5 Grad fällt – aber in der Sonne lässt es sich gut aushalten 🙂 Man merkt die Höhe auch am Wandel der Vegetation. Am Anfang stehen noch viele Bäume in den Hängen, die meisten schon herbstlich verfärbt. Und irgendwann sind es nur noch buschige Gräser, Moose und Flechten.

Auf 1,400 m machen wir eine lange Pause und genießen die ungestörte Ruhe. Keine Ahnung, wie es hier zur Hochsaison aussieht, aber heute ist nicht viel los.

Und dann geht’s noch ein bisschen höher und wir finden die Überbleibsel vom letzten Winter, mittlerweile zu festem glitzernden Eis gefroren. Und aus der Ferne erhaschen wir auch noch einen Blick auf einen der hier überall beworbenen Gletscher.

Voller Eindrücke und nach einem wunderbaren Tag machen wir uns auf den langen, langen, sehr langen Heimweg…..