Scalloway ist der zweitgrößte Ort auf Shetland und früher auch Inselhauptstadt, bis diese 1708 nach Lerwick verlegt wurde. Mit etwas über 1000 Einwohnern ist es heute ein eher verschlafenes Nest. Scalloway Castle wird überall angepriesen, ist aber bis auf weiteres wegen Renovierung geschlossen. Alles ist übersichtlich und sehr gut zu Fuß zu erkunden. New Street zeigt sich mit bunten Häusern und einem Fischmosaik. Treppen führen nach unten zum Wasser und in kleine Gässchen, die einen fast mediterranen Eindruck vermitteln. Auf Main Street wird der Fluchtorganisation „Shetland Bus“ gedacht. Darunter laden Bänke direkt am Wasser, inmitten von angelegten Blumenbeeten, zu einem Päuschen ein.
Scalloway Castle
New Street
Shetland Bus Memorial
In allen Büroküchen der Welt….
Nordwestliche von Scalloway ragen diverse Halbinseln ins Meer, das sich fast fjordartig tief ins Land eingegraben hat. Da gibt es immer wieder tolle Ausblicke und freundliche Seelen haben hier auch diverse Geocaches gelegt 😁. Der Himmel bietet uns auf unserem Ausflug alles, von strahlend blau bis schwarze Regenwolken. Kommt die Sonne raus, leuchten vor allem die weißen, aber auch die bunten Häuser geradezu. Sind wir nicht schnell genug, erwischt uns auch mal der Regen.
Von St. Mary’s Chapel sind nur noch ein paar Mauerreste und ein Torbogen übrig. Dekorativ an einer Bucht gelegen und der Strand ist allemal gut für einen kleinen Spaziergang. Aber wenn man es nicht gesehen hat, ist es auch gut.
Der Weg zum Stanydale Temple führt durch Heide und ganze Felder voller Wollgras. Der kleine Hinweis auf den teilweise etwas nassen Boden am Anfang des Weges sollte ernst genommen werden. Es gibt nur einen mehr oder weniger gut ersichtlichen Trampelpfad und auf weiten Teilen ist er matschig und voller Pfützen. Wahrscheinlich auch davon abhängig wie viel es geregnet hat. Der Tempel selbst ist irreführend betitelt, denn es ist nicht bekannt, wozu der Bau errichtet wurde. Erstaunlich ist allerdings die Tatsache, dass Reste von zwei Holzbalken gefunden wurden, die möglicherweise ein Dach trugen. Das Holz stammte von einer amerikanischen Baumart, die ihren Weg über den Atlantik bis nach Shetland als Treibholz gefunden hatte.
Die A971 führt weiter durch Heide, Grass, kleine Gewässer und jede Menge Schafe, bis wir schließlich in Melby landen. Von hier kann man die Insel Papa Stour sehen und die öffentlichen Toiletten sind uns auch willkommen 😉.
Whiteness
Heglibister
Einsamer Briefkasten an der B9071
St. Mary’s Chapel Ruins
Mittagspause!
Strandspaziergang unter dunklen Wolken
Vom Regen erwischt
Einsames Haus in Sand
Überall Wollgras!
Stanydale Temple
Sooooooo schön hier
Blick zur kleinen Insel Papa Stour
Melby Pier
Ich war’s nicht!
Ordentlicher Torfabbau
Südwestlich von Scalloway liegen ein paar Inselchen wie auf eine Kette aufgefädelt hintereinander. Praktischerweise sind sie durch Brücken miteinander verbunden, was das Erkunden leichter macht als sich um Fährzeiten Gedanken machen zu müssen. Wir halten in Hamnavoe, ein kleiner Fischerort in dessen geschützter Bucht viele Boote und Yachten im Hafen liegen.
Hamnavoe
Der Gummistiefelhund
Noch mehr Gummistiefelkunst
Die Grundschule hat die hiesige Telefonzelle bemalt
Aber unser eigentliches Ziel ist Minn Beach am unteren Ende von West Burra. Die Straße hierhin ist einspurig und schlängelt sich durch winzige Örtchen, mit erstaunlich viel Verkehr. Aber die etwas anstrengende Anfahrt lohnt sich! Eine kleine Landenge trennt den weißen Sandstreifen am türkisen Wasser vom tiefblauen Meer, dass East und West Burra trennt. Hinter dem Strand liegt Kettla Ness, ein Naturreservat mit einigen fotogenen Ruinen. Hier lässt es sich aushalten 😀.
Wir hatten uns auf eine Woche in windgepeitschter, karger und einsamer Gegend eingestellt. Stattdessen finden wir eine grüne Insel, voller Schafe – die meisten frei laufend und eindeutig in der Überzahl – mit netten kleinen Örtchen und sogar einigen Bäumen! Der Reiseführer und diverse Blogs haben uns davor gewarnt, dass Shetland trostlos wirkt, weil es keine Bäume und Büsche gibt. Aber es gibt sie! Wenn auch nur vereinzelt, aber genug, damit es für das Auge nicht langweilig wird. Vielleicht ist es auf den übrigen Inseln tatsächlich so desolat, aber wir haben schon auf Mainland (ja so heißt die Hauptinsel wirklich) genug gefunden, um uns zu beschäftigen. Und haben noch nicht alles gesehen! Was auch am etwas unsteten Wetter liegt. Wenn man einen Tripp hierhin plant, sollte man definitiv extra Zeit einplanen, um die peitschenden Regenschauer oder auch mal einen total verregneten Nachmittag auf der Couch aussitzen zu können.
Da wir bereits um 7:30 Uhr morgens ankommen, unser Ferienhaus aber erst mittags beziehen können, treiben wir uns erstmal ein bisschen auf den beiden Halbinseln herum die Lerwick (die Hauptstadt der Shetland Inseln) auf beiden Seiten der Bucht einrahmen. Dort heben wir auch die ersten Geocaches des Urlaubs und treffen den ersten Seehund, der uns neugierig beäugt.
Lerwick hat etwa 7000 Einwohner, was rund ein Drittel der Gesamtbevölkerung der Inselgruppe ausmacht. Im Haupthafen liegen Fischerboote und Versorgungsschiffe für die Ölindustrie. Drum herum jede Menge Lagerhäuser und Industrie. Von irgendwas müssen die Leute hier schließlich leben. Aber vom Yachthafen aus kommt man direkt in die Altstadt mit Geschäften und vielen kleinen Seitengassen, die über Stufen in den oberen Stadtteil führen. Die alten Häuser sind aus dem hiesigen braun-grauem Stein erbaut und wirken eher trist, gerade wenn regnet. Aber die Bewohner haben überall bunte Akzente gesetzt und ihre Haustüren oder Häuser bunt bemalt und mit maritimen Motiven geschmückt. Direkt gegenüber des Viktoriapiers liegt das Peerie Café, wo wir uns einen der letzten Tische sichern und erstmal in Ruhe frühstücken. Gestärkt lassen wir uns dann durch die Straßen und den Nieselregen treiben.
Peerieshop Café
Erstmal frühstücken!
Die sprechen komisches Englisch hier…
Jemand Interesse?
FIsh & Chips hatten wir irgendwie anders verstanden
Polizeistation
Rathaus
Commercial Street
Maritimer Einfluss überall
Muss wohl vor 11:30 Uhr sein
Bain’s Beach
Hinterhof-Idyll
The Lodberrie
Briefkasten gespart
Boote als Dach sehen wir später noch öfter
Nah am Wasser gebaut
Yachthafen und Viktoriapier
Lerwick Lifeboat Station
Die nächsten zwei Tage regnet es. Mehr Regen als wir Zuhause in den letzten Wochen gesehen haben. Wir erholen uns von der Anreise und bleiben in der Umgebung unseres Ferienhauses in Brae. Unter tief hängenden Wolken und im Dunst erleben wir Shetland so, wie wir es ursprünglich erwartet haben. Regen in unterschiedlicher Stärke kombiniert mit Wind und Temperaturen um die 10°C begrenzen unseren Aufenthalt im Freien, bis es dann doch irgendwann aufklart und wir den ersten Blick auf die Insel in der Sonne bekommen. Wow!
Muckle Ross Island
Oha – freilaufende Kinder!
Jedes trockene Plätzchen wird genutzt
Roesound Pier
Aussicht über Collafirth
Regenbogen über Toft Ferry Terminal
Noch schöner, wenn die Sonne scheint 😀
Da Shetland auf Karten eigentlich immer in einem kleinen Ausschnitt separat dargestellt wird, vergisst man leicht, wie weit nördlich wir sind. Die Entfernung von Lerwick nach Bergen beträgt nur knapp 360km. Shetland & Orkney standen bis in die 1280er Jahre unter norwegischer Herrschaft, bevor sie als Mitgift für Prinzessin Margaret von Norwegen an Schottland gegeben wurden. Der nordische Einfluss ist bis heute noch überall zu sehen und zu hören. Viele der Ortsnamen haben ihren Ursprung im Altnordischen und beschreiben den jeweiligen Ort. Lerwick bedeutet z.B. muddy bay = schlammige Bucht. Die Fähre, mit der wir hierher gekommen sind – die Hrossey – ist nach dem alten Namen für Orkney, der Pferdeinsel benannt. Und auch der Shetlanddialekt hat heute noch viele nordische Einflüsse, so dass wir fast nix verstehen, bis sich die Einheimischen Mühe geben und uns zuliebe ins Englische wechseln. Allerdings immer noch mit hartem schottischen Einschlag 😉.
Die Halbinsel im Nordwesten – lapidar North Mainland genannt, hat in unserem Reiseführer genau einen Absatz bekommen und wird dort als landschaftlich schöne, fotogene Gegend beschrieben. Und für uns ist es ein Paradies. Wenig Touristen, winzige Örtchen – eigentlich nur verstreute Häuser – und jede Menge Platz und wunderbare Gegend. Es fängt schon super an mit Mavis Grind, einer Landenge über die man die Halbinsel erreicht. Sie ist nur etwa 100 Meter breit und auf der einen Seite liegt der Atlantik, auf der anderen die Nordsee. Wer einen guten Wurfarm hat, könnte also an diesem Ort einen Stein von einem Meer ins andere werfen 😉. Schon die Wikinger nutzten diese schmale Stelle als Abkürzung und trugen ihre Boote das kurze Stück über Land, statt komplett um Shetland zu segeln.
Mavis Grind
Rechts der Altantik
Links die Nordsee
Und wir mittendrin!
Absolutes Highlight sind die Cliffs of Eshaness, ganz im Westen. Schon auf dem Weg gibt es die ersten Sea Stacks zu sehen. Diese frei stehenden Felsen vor der Küste sind hier verbreitet, weil die unterschiedlichen Gesteinsarten ständiger Erosion von Meer und Wetter ausgesetzt sind. Die weicheren Gesteine werden schneller abgetragen während die härteren ein paar Jahrhunderte – oder Jahrtausende länger bestehen bleiben. Das formt eine faszinierende Küstenlinie mit vielen Höhlen und Klippen.
Dore Holm
Dore Holm II
Die Cliffs sind kein Geheimtipp, ein paar organisierte Touren spucken ihre Ladung aus und auch der Parkplatz am Leuchtturm ist gut besucht. Aber es verläuft sich schnell und spätestens nach dem ersten Regenschauer, der aufgrund des stürmischen Winds horizontal fällt und die Tropfen zu kleinen Geschossen macht sind nur noch eine Handvoll hartgesottene Touristen da.
Ganz schön windig!
Eshaness Cliffs
Eshaness Lighthouse
Durchfroren und leicht verregnet, machen wir einen kurzen Stopp im Tangwick Haa Museum, wo Gegenstände der Alltagsbevölkerung Shetlands ausgestellt werden. Also alles, was auf Dachböden und in Omas Nachlass gefunden wird und so ein Bild des hiesigen Alltags über die letzten Jahrhunderte zeichnet. Klein, aber interessant und umsonst. Spenden werden aber gern genommen oder man kauft, so wie wir, etwas in dem kleinen angeschlossenen Shop 😊.
Ansonsten liegen hier oben jede Menge – und wir meinen jede Menge – Geocaches. Man stolpert quasi direkt drüber und wir haben zumindest einen Powertrail mit über 30 Caches komplett geschafft. Für den Rest müssen wir wohl nochmal wieder kommen 😀.
Wie sind wir denn hier gelandet? Die ursprüngliche Idee war nochmal die Mitternachtssonne in Norwegen zu sehen, aber irgendwie sind wir mit der Planung nicht voran gekommen. Dann haben wir an einem ungemütlichen Winterabend eine unserer Lieblingsserien gesehen – Shetland (unsere klare Empfehlung ist, dass, wer kann, das Original schaut! Auch wenn der Akzent teilweise eine Herausforderung ist. Aber dafür gibt es ja Untertitel 😉). Und dachten beide zeitgleich – da müssten wir auch mal hin. Schwupps hatten wir an einem Wochenende unsere komplette 4-wöchige Schottlandreise geplant und gebucht. Inklusive einer Woche auf Shetland!
Die Anreise ist leider ein ziemlicher Akt, aber schon mal vorweggenommen – es lohnt sich! Wir machen uns also wieder auf zur Fähre nach Amsterdam und shippern, eher unruhig, durch die Nacht nach Newcastle.
Hello again!
Will mal ein Heuballen werden 😉
Wenn es windig wird, leert sich das Deck
Abendessen mit Aussicht
Uns reicht ja schon das Dessert-Buffet 😇
Schon mitten im Urlaub angekommen
Guten Morgen Newcastle!
England empfängt uns mit viel Sonne und macht die lange Fahrt bis Aberdeen relativ entspannt. Die Fähre nach Shetland fährt freitags erst um 19:00 Uhr ab, so dass wir ein bisschen Zeit für Sightseeing haben. Dafür haben wir Dunnattor Castle ausgewählt. Von dort ist es nur noch eine halbe Stunde bis zum Terminal, dass macht es für uns einfacher einzuschätzen, wieviel Zeit wir vor Ort haben.
Die Ruine von Dunnattor Castle liegt dramatisch auf einem Felsen der majestätisch aus dem Meer aufragt. Die Kulisse ist umwerfend, vor allem an einem sonnigen Tag. Und so entschließen wir uns auch für einen Klippenspaziergang statt der Schlossbesichtigung. Die perfekte Pause 😁 .
Erste Pause an der englisch-schottischen Grenze
Forth Bridge
Dunnottar Castle
Dunnottar Cliffs
Northlink wird uns über Nacht nach Shetland bringen. Die Fähre Hrossey ist eher rustikal und wir sind froh noch eine der letzten Kabinen ergattert zu haben. So haben wir wenigstens ein bisschen Ruhe. Überall liegen Spucktüten bereit, und wir erhalten den Warnhinweis, dass man sich bei rauer See möglichst wenig (und nur vorsichtig) durchs Schiff bewegen und sich dabei immer an den vorhandenen Handläufen festhalten soll. Uns beschleicht leichtes Unwohlsein und die Befürchtung, dass uns eine weitere unruhige Nacht bevorsteht. Der Captain beruhigt uns, dass es nur „mild upto moderate winds“ geben soll. Tatsächlich bekommen wir sogar relativ viel und erholsamen Schlaf, bis wir am frühen Morgen endlich unser Ziel erreichen und in Lerwick an Land rollen.
Jaja, wir sind ein altes Ehepaar und ein bisschen wie die Leute, die seit 20 Jahren jedes Jahr nach Fuerteventura (hier kann bei Bedarf jeder gedanklich die Lieblingsinsel bzw. den Lieblingsort einfügen) fahren. Weil es so schön ist! Unser Lieblingsort zum Entspannen ist immer noch das wunderbare Cliff Cottage in Kilkee, Irland. Das haben wir auch bereits ausgiebig dokumentiert 🙂 . Deswegen wollten wir diesmal eigentlich gar nicht dazu bloggen. Aber dann gab es doch ein paar Dinge, die wir festhalten wollten und voilà – hier sind wir im Blog; wenn auch mit einiger Verspätung.
An einem grauen Freitagmorgen Mitte Januar machen wir uns auf den Weg zum Flughafen, frühstücken und reisen entspannt und mit viel Rückenwind nach Dublin. Obwohl wir schon so oft hier waren, finden wir doch immer wieder was Neues zu entdecken. Diesmal ist es der Rock of Dunamase, eine Befestigungsanlage im County Laois. Von der kleinen Anhöhe hat man einen guten Überblick auf die umliegende Landschaft. Ein Vorteil, den Siedler seit über 1000 Jahren ausgenutzt und uns davon noch eine ganze Reihe an Ruinen hinterlassen haben. Der Wind pfeift ordentlich um den Hügel und treibt die Wolken dekorativ über den Himmel. Wo die trübe Wintersonne durchbricht wird’s richtig kitschig-schön. Allein schon wegen der Aussicht auf die Slieve Bloom und Wicklow Mountains lohnt sich ein Besuch und der kurze Aufstieg. Wir haben die Anlage ganz für uns und stromern begeistert zwischen den Mauerresten herum. Ein toller Anfang für unseren Urlaub und von uns definitiv mit 5 Sternen bewertet. Auch weil es keinen Eintritt kostet und wohl noch ein bisschen ein Geheimtipp ist. Zumindest finden wir den Rock nur in einem unserer drei Reiseführer erwähnt.
Grauer Morgen in DUS
Über den Wolken – Sonne!
Rock of Dunmanase
Die Wicklow Mountains am Horizont
Blick auf die Slieve Blue Mountains
Nix los auf der M8
Ufo-Wolken
Kurze Wintertage
💕
Vollmond über Kilkee
Nix verlernt – brennt gut!
Der Burren gehört für uns zu einem Besuch in Kilkee fast immer dazu. Je nach Jahreszeit und Touristenaufkommen nur als Stippvisite auf der Durchreise oder so wie diesmal als Tagesausflug mit viel Sonne. Die Karstlandschaft ist voller Steine und Überreste früherer Besiedlung. Unser Geocashingtrip führt uns zu einigen davon, ist aber leider nicht sehr erfolgreich 😉 . Der kleine Ort Doolin liegt malerisch an der Küste und wir waren früher sehr oft hier. Dann wurde der neue Fähranleger, ein großer Campingplatz und der Wild Atlantic Way eröffnet und uns wurde es zu voll. Im Januar ist es aber so, wie wir es von damals kennen und mögen. Und nur zu dieser Jahreszeit ist der Himmel so blau, dass die berühmten bunten Häuser am Flüsschen Aille wie in Technicolor leuchten. Fanore Beach ist immer einen Stopp wert. Die Sonne hat außer uns noch einige Besucher angelockt, aber der Strand ist groß genug für uns alle 🙂 . Ein paar Einheimische sind sogar abgehärtet genug, um mit dem Bodyboard in der Brandung zu dümpeln. Cahermore Fort haben wir dann wieder ganz für uns alleine und ist somit ein wunderbarer Abschluss für diesen schönen Tag an dem wir ordentlich was für unseren Vitamin-D-Haushalt getan haben!
Liscannor Castle
Clahane Beach
Doonagore Castle
Cliffs of Moher im Dunst
Ordentlich Brandung
Doolin
Ballinalacken Castle
Fanore Beach
Sonne? Baden gehen!
Cahermore Fort
Den Loophead Scenic Drive machen wir am Tag der Regenbogen. Gefühlt alle halbe Stunde erscheint das bunte Schauspiel mehr oder weniger ausgeprägt am Himmel. Und wie kleine Kinder freuen wir uns darüber und wünschen uns die Welt wide-wide-wie sie uns gefällt (viel Spaß mit dem Ohrwurm 😉 ). Unser Wunsch nach weniger Matsch und Wasserlachen wird leider nicht prompt erfüllt, aber dann gäbe es auch nicht die wunderbaren Spiegelbilder in den vielen Pfützen.
Am Loophead-Lighthouse sind wir dann nochmal sehr froh über unser wasserfestes Schuhwerk, ohne das unsere übliche Runde um den Leuchtturm herum nicht möglich gewesen wäre. So stapfen wir begleitet vom stetigen „platsch-platsch“ unserer Schritte durch Gras und überwachsene Pfade. Dabei haben wir Immer ein Auge auf die Wolken am Horizont und in welche Richtung sie ziehen. Bis hierhin sind wir trocken geblieben, da wollen wir jetzt nicht doch noch von einem Regenschauer überrascht zu werden.
Das kleine Kilkee beschert uns diesmal aber nicht nur Sonne, sondern auch Regen, Wind (und Wellen) und Nebel! Unsere Aussicht ändert sich ständig und wir können dieses kostenlose Unterhaltungsprogramm sogar ganz gemütlich von der Couch aus genießen! Und wenn es dunkel wird, sind wir ein bisschen fleißig. Wir haben uns 12 Stunden Videomaterial vom Schottlandurlaub 2017 mitgebracht, die endlich geschnitten werden sollen. Die perfekte Mischung aus Abschalten, Ausspannen und digitalem Aufarbeiten.
Kein Belichtungsfehler!
Morgennebel
Nebelläufer
(Noch) keine Aussicht
Sonnenaufgang
Die Aussicht ist eigentlich zu schön zum Lesen
Fleißig fleißig! Videobarbeitung am Kamin
Wir hätten gerne den Rest unseres Urlaubs genauso verbracht. Aber Éowyn hat leider etwas dagegen. Wer jetzt denkt „Éowyn, Éowyn, woher kenne ich den Namen?“, der hat vermutlich mal Herr der Ringe gelesen oder zumindest die Filme gesehen. Éowyn ist die blonde Nichte von König Théoden, die den König der Nazgul in der Schlacht von Minas Tirith tötet. Ein mehr oder weniger passender Name für den Sturm, der sich über dem Atlantik zusammenbraut und als der mächtigste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Irland bezeichnet wird. Die Einheimischen sind ziemlich entspannt, weil der Sturm bei Niedrigwasser auf Land treffen wird und bisher das Meer bei Sturm die größte Gefahr darstellt. Wir fühlen uns aber nicht wohl ganz allein im Cliff Cottage zu bleiben und ziehen für die Nacht ins Hotel nach Ennis, etwa 50 Kilometer im Landesinneren.
Rot heißt zu Hause bleiben
Woodstock Hotel, Ennis
Platz genug für uns
Tatsächlich bekommen wir vom Sturm relativ wenig mit. Der Wind heult und der Regen trommelt wie wild an die Fenstern, aber wir haben es kuschelig warm in den ziemlich bequemen Hotelbetten! Leider hatte der Wetterdienst recht und Éowyn hat überall Bäume entwurzelt und vor allem die Überlandleitungen wie Streichhölzer umgeknickt. Auch das Cliff Cottage ist ohne Strom und somit auch ohne Heizung. Es gibt eine App vom hiesigen Stromversorger, die anzeigt, wie lange es dauert, bis Stromausfälle voraussichtlich behoben sind. Schon ein Hinweis darauf, dass gerade die Winterstürme immer wieder Leitungen zerstören. Aber diesmal ist die komplette Insel betroffen und es dauert letztendlich über 10 Tage, bis Kilkee wieder elektrifiziert ist. Für uns heißt das, kein Cliff Cottage und auch kein entspannter Urlaub mehr, da überall Straßen durch Bäume (oder hölzerne Strommasten) blockiert sind, es weiterhin regnet und dann sogar schneit und der Wind zwar nicht mehr mit Sturmstärke, aber deutlich ungemütlich unterwegs ist. Wir machen nur einen kurzen Ausflug nach draußen zum Port of Clare, früher der Haupthafen der Grafschaft, heute ein Naherholungsgebiet am Fluss Fergus. Ansonsten bleiben wir im Hotel, das glücklicherweise ein gutes Restaurant hat und auch sehr leckeres Frühstück serviert 🙂 .
Power-Check App vor dem Sturm
Power-Check App nach dem Sturm
Sturmschäden unterwegs
Port of Clare am Fluss Fergus
Winterwetter
Comfort-Food 🙂
Gutes Irisches Frühstück!
Kurze Lichtblicke
Auf dem weg nach Dublin halten wir in Limerick und gehen ins Hunt-Museum. Wir dachten immer, das sei ein Jagdmuseum (engl. hunt = Jagd), haben uns aber zugegebenermaßen auch nicht näher informiert, weil wir ja nicht so die Museumsgänger sind. Tatsächlich handelt es sich aber um die Privatsammlung der Familie Hunt, die offensichtlich viel Platz und Geld hatten und alles, was sie irgendwie interessant fanden, gesammelt haben. Das Ergebnis ist eine bunte Mischung von der Eisenzeit bis zur Moderne. Kaum sind wir durch die Tür spricht uns Steph(anie) an, die im Museum arbeitet und uns eine kostenlose Führung durch die Sammlung anbietet. Ein super Service, der nicht nur sehr informativ sondern auch lustig und unterhaltsam ist. Selten hatten wir während eines Museumbesuchs so viel Spaß!
Altes Zollhaus, Limerick
Die Mädels haben Spaß!
Holzfigur aus dem 17. Jahrhundert
Porzellan aus aller Welt
Picasso-Skizze
Unbekannter irischer Maler
Überbleibsel aus der Bronzezeit
Kirchenfenster
Konvolut von Kirchenkunst
Die Weihnachtsgeschichte in Walrosselfenbein
Abschlussarbeit der hiesigen Kunstschule
Limerick Kathedrale
Wir wären früher nach Hause gefahren, aber freitags gibt es keinen Flug wegen Éowyn, den Flug am Samstag hat Air Lingus gestrichen und selbst für unseren gebuchten Rückflug am Sonntag müssen wir ein bisschen zittern, da eine weitere Wetterwarnung (diesmal „nur“ orange) erst kurz vor unserem Abflug aufgehoben wird. Noch nie haben wir den Flughafen so leer erlebt und noch nie waren wir froh aus Irland abreisen zu können. Wir kommen bestimmt wieder, aber erstmal nicht mehr im Winter.
Mizen Head ist die unterste der Halbinseln, die den Südwesten Irlands bilden. Dingle ist die nördlichste und wir waren bereits mehrmals dort, einmal auch mit der kleinen Currywurst. Darunter die Iveragh Halbinsel, bekannt für die berühmte Küstenstraße, die drum herum führt, der Ring of Kerry, die wir natürlich auch schon gefahren sind. Dann folgt die Beara Halbinsel, die wir 2017 ausführlich bereist haben. Den Abschluss bilden Sheep’s Head und Mizen Peninsular, die wir zum Geocachen schon mal gestreift haben, jetzt aber mit mehr Ruhe erkunden wollen.
Wir starten an der Nordküste am Dunmanus Castle. Der Turm steht auf einer Weide, die aber gerade nicht bewohnt wird und wir schleichen uns durchs Tor. Es gibt noch nicht mal ein Schild mit irgendwelchen Informationen und im Turm finden sich jede Menge Hinterlassenschaften tierischen Ursprungs, aber der Blick über die Bucht ist ganz schön.
Am Südzipfel wollen wir nach Three Castle Head. Parken kostet €3 Euro pro Person. Im Sommer wird das wohl direkt kassiert, ansonsten gibt es ein Stück den Weg hinauf eine Honesty Box. Wir sind halbwegs ehrlich und zahlen einmal €3 Euro. Der Weg ist insgesamt gut zu laufen und das Meer ist grünblau und kracht unermüdlich gegen die Klippen. Leider kommen wir dann an ein Stück ausgewaschener, steiler Steinweg, das wir mit unserer Kondition lieber nicht angehen. Hoch würde wahrscheinlich noch gehen, aber wir müssen ja auch wieder runter und es gibt nur den einen Weg. Für etwas sportlichere Leute, die keine kaputten Knie haben, ist es wahrscheinlich kein Problem. Wir finden aber auch nur den Spaziergang auf den Klippen schon wunderschön 🙂 .
Dunmanus Castle
Coosacuslaun Bay
Für uns geht’s weiter zum Mizen Head Leuchtturm. Wir haben gelesen, dass das Besucherzentrum derzeit geschlossen ist, aber als wir dort ankommen müssen wir feststellen, dass leider das komplette Gelände abgesperrt ist und man dort gerade gar nicht weiterkommt 🙁 . Also geht’s gleich wieder gen Norden zum Barley Cove Beach, ein breiter Sandstrand umgeben von kristallklarem blauen Wasser. Zu erreichen ist er über eine schwimmende Pontonbrücke. Die aber nur von Mai bis September ausgelegt wird. Heute liegen die Einzelteile auf dem Trockenen und wir kommen nicht bis an den Traumstrand. Offensichtlich ist die Saison schon vorbei und wir können uns nur mit dem Anblick aus der Ferne trösten. Irgendwie ist gerade der Wurm drin bei uns 🙁 .
Die Wedge Tomb von Altar liegt direkt an der Straße und lohnt auf jeden Fall einen Stopp. Der Dolmen liegt direkt am Parkplatz und von dort hat man eine wunderbare Aussicht über die kleinen Inselchen und den Atlantik. Der Geocache, den wir hier heben, macht den Besuch perfekt 🙂 .
Von hier ist es nicht mehr weit bis nach Schull, ein kleiner Ort mit erstaunlich großem Yachthafen, so dass selbst Ende September noch viele Wassergefährte lustig in der Bucht dümpeln. Als Zugabe liegt auf einem kleinen Hügel eine pittoreske Kirchenruine im Abendlicht.
Boardwalk to Barley Cove Beach
Barley Cove Beach
Altar Wedge Tomb
Schull Hafen
Finde den Fehler
St. Mary’s Church
Wir haben sowieso keine Schaufel dabei
Timonleague Friary liegt nicht mehr auf der Halbinsel, sondern schon auf halbem Weg nach Cork, aber irgendwie verschlägt es uns trotzdem dorthin. Das Kloster liegt etwas erhöht direkt am Wasser und ist so groß, das wir uns fast verlaufen 😉 . Die komplette Fläche wurde und wird als Friedhof genutzt und es ist ein bisschen skurril, dass man überall um Grabsteine herumsteigen muss und über Grabplatten läuft. Würde die Sonne nicht so schön scheinen, könnte man meinen, es wäre eine Halloweeninstallation! Offensichtlich ist es aber keine Top-Attraktion, denn außer uns ist niemand da. Ganz anders am Drombeg Stone Circle, wo gerade eine Busladung US-Touristen durchgejagt wird. Aber sie dürfen nicht allzu lange bleiben 😉 . Und auch die spanische Gruppe ist schnell wieder weg, nachdem jeder ein Foto von sich im Steinkreis hat machen lassen. Dann herrscht himmlische Ruhe und sowohl die Steine als auch der Blick zur Küste sind wirklich sehenswert.
Timoleague Friary
Old School
Mein Cachermobil!
Drombeg Stone Circle
Castle Freke Woods sind eine schöne Abwechslung. Es gibt diverse gut ausgeschilderte Wege und mitten drin eine Kirchenruine, die aber nur von außen zu besichtigen ist. Das namensgebende Castle ist nur mit Termin zu betreten, den wir natürlich nicht gemacht haben. Stattdessen geht’s für uns an den Strand. Owenahincha Beach hat nicht nur einen spannenden Namen, sondern ist auch sonst sehr schön! Vor allem die Brandung ist super 🙂 . Und es gibt einen ziemlich neu wirkenden kurzen Cliff Walk ins Nachbarörtchen Cregane. Ideal um sich ein bisschen die Beine zu vertreten.
Castle Freke Woods
Castlefreke Old Church Ruins
Owenahincha Beach
Owenahincha Cliff Walk
Knockrum Ring Fort ist nicht ganz einfach zu erreichen. Wir versuchen es erst von der Westseite über die namenlose Straße an der die Woodcock Smokery liegt, in der Annahme, dass wir dorthin mit dem Auto kommen und es auch parken können. Aber die Straße ist eher ein Weg und wir lassen das Cachermobil lieber stehen und gehen zu Fuß weiter. Halb den Hügel hoch und der Weg endet. Parallell verlaufend gibt es einen Matschweg über eine Viehweide und während wir noch mit uns ausdiskutieren, ob wir darüber wollen, kommt der hiesige Bauer und teilt uns mit, dass er jetzt seine Viehherde über den Weg treiben wird und wir dort nicht lang können. Es gäbe aber einen Zugang direkt von der R596 und wir sollten es dort versuchen. Wenn man nicht danach sucht, ist man schnell am „access point“ vorbei gefahren. Direkt gegenüber ist ein Viehgatter und wer es wagt könnte dort parken. Uns ist es nicht ganz geheuer und so macht sich nur Diane auf den Weg und Lars bewacht das Cachermobil knapp einen Kilometer weiter die Straße hoch.
Die ersten paar Meter von der Straße sind steil und steinig, aber dann geht’s easy-peasy einen ganz wunderbaren Weg entlang, bis man an eine lange Treppe kommt. 90 Stufen führen hinauf zum Ziel, dem kreisrunden Steinfort bzw. Dun. Es sind die Grundmauern einer bronze- oder eisenzeitlichen Anlage, deren Trockenmauern irgendwann mal restauriert wurden. Darum ist die etwa 2m hohe und 3m tiefe Mauer in einem perfekten Kreis erhalten. In der Mitte befinden sich die Fundamente eines Gebäudes mit Kellerraum, der heute aber mit einer dicken Eisenkette verschlossen ist. Dafür ist die Aussicht phänomenal. Was für ein toller Abschluss für unseren Urlaub!
90 Stufen zum Gipfel
Knockdrum Ring Fort
Der Tag unserer Abreise beginnt mit dichtem Nebel. So dicht, dass wir nur vom Auto packen klatschnass werden. Dann klart es gerade genug auf, dass aus dem Nebel ein stetig fallender Dauerregen wird. Dazu frischt der Wind auf. Unser Zwischenstopp braucht vier Wände und ein Dach! Beides finden wir im Cork City Gaol, dem alten Gefängnis. Für 100 Jahre wurden hier Gefangene verwahrt und als es 1824 in Betrieb genommen wurde, galt es als eines der modernsten Gefängnisse seiner Zeit. Die Gebäude sehen eher nach Mittelalterschloss als Gefängnis aus. Im Westflügel trifft man auf einige Insassen und erfährt anhand ihrer Geschichte, wie das Leben im 19. Jahrhundert innerhalb und außerhalb der Gefängnismauern aussah. Sehr anschaulich und interessant gemacht! Wir haben zwei unterhaltsame Stunden hinter Gittern 😉 . Das Außengelände lassen wir aufgrund des Regens aus. Hätte den Besuch aber sicher schön abgerundet. Der Eintritt ist mit 11€ pro Person nicht ganz billig, aber uns war es das wert.
Cork Cty Gaol
Gatehouse
Westflügel
Julia Twomey, 10 Jahre – 14 Tage für Ladendiebstahl
Dr. Beamish, Gefängsnisarzt
Thomas Raille – 4 Monate für Diebstahl, soll durch Gebete rehabilitiert werden
James Burns, alias Henry White – 6 Monate für Betrügerei
Lars Kraeft – Entlassen nach 2 Stunden wegen guter Führung 😉
Die Hausordnung
Mittagspause für die Wärter
Multimedia Gerichtsverhandlung
Zurück auf den Kontinent geht es für uns mit der Stena Horizon, deutlich neuer als die schon etwas in die Jahre gekommenen Schiffe von DFDS auf der Route nach Schottland. Das Wetter ist mit Regen und Windböen von bis zu 75kmh nicht besser ist als auf der Hinfahrt, aber entweder arbeiten die Stabilisatoren effektiver oder unsere Kabine hat eine bessere Lage im Schiff. Denn obwohl die Gischt bis auf Deck 9 hochspritz wenn das Schiff in ein Wellental eintaucht, haben wir eine relativ ruhige Überfahrt und schlafen so gut, wie es auf einer Fähre in schwerem Wetter eben geht. Trotzdem sind wir froh, als wir nach einem letzten „Full Irish Breakfast“ am nächsten Tag um 13:00 Uhr in Cherbourg an Land rollen und die lange lange Fahrt nach Hause antreten. Schön war’s!
Noch einmal das volle Programm!
DYI Entertainment an Board
Die Hintertür ist schon mal auf
Fast zu Hause
Und wer noch nicht genug Bilder gesehen hat, kann hier noch ein kleines Video mit Drohnen Highlights unserer Reise genießen 🙂 .