Irland 2022 – Das Sahnehäubchen

Wir können nicht Urlaub in Irland machen, ohne – zumindest für ein paar Tage – in Kilkee Station zu machen. Doch bei unserer Planung für diesen Urlaub mussten wir leider erfahren, dass unser Lieblingsferienhaus nicht mehr vermietet wird. Vielen Dank an Anne, dass wir so viele schöne Zeiten in Georges Head Nummer 3 verbringen durften, aber wie egoistisch, dass sie es jetzt nicht mehr mit uns teilen mag 😉 . Also mussten wir uns was Anderes überlegen. Ferienhäuser stehen in Kilkee reichlich zur Verfügung, aber wir möchten natürlich nicht auf die Wahnsinnsaussicht auf die Bucht verzichten, und da wird’s schon schwieriger. In den letzten Jahren haben wir verfolgt, wie das kleine Cottage schräg gegenüber am Anfang der Straße restauriert und ausgebaut wurde. Da ist man noch näher am Wasser und es wird vermietet! Die Ausstattung sieht online sehr luxuriös aus, mit einer bodentiefen Fensterfront zum Meer hin. Leider hat das auch seinen Preis, aber wir gönnen es uns mal 😉 .

Gespannt machen wir uns auf gen Süden. Auf der M18 beträgt die Fahrzeit etwas über zwei Stunden. Da wir erst nachmittags mit der Vermieterin zur Schlüsselübergabe verabredet sind, können wir uns Zeit lassen. Und wir nehmen wir ja sowieso lieber die landschaftlich meist schöneren Nebenstraßen.

Die führen uns – mal wieder – quer durch den Burren, die Karstlandschaft an der Westküste, mit steinigen Hügeln auf grünen Wiesen, die mit den typischen Steinmauern eingefasst sind. Zwischendurch ein kleiner Spaziergang um Abbey Hill mit Aussicht auf Kinvarra Bay und den Atlantik. Die folgende Fahrt die Küste entlang ist auch heute wieder super schön. Der obligatorische Stopp in Lahinch, darf natürlich auch nicht fehlen!

Mary, die uns das Cliff Cottage vermietet, ist super nett, sehr bemüht und erwartet uns mit guter Laune und kalt gestelltem Wein! Das Haus ist in der Realität noch schöner als auf den Bildern und die Aussicht einfach nicht zu toppen. Hier wird’s uns gut gehen 🙂 .

Kilkee enttäuscht uns auch diesmal nicht 🙂 . Wir sind nur ein paar Tage hier, aber entspannen uns ganz wunderbar. Spaziergänge auf den Klippen und am Strand, einfach im Sessel in der Sonne sitzen und aufs Wasser schauen, auf der Couch lümmeln und die Abendlichter in der Bucht bewundern. Am Ende sorgt der Wind auch noch für ordentlich Brandung, einfach perfekt!

Zu unserem „Pflichtprogramm“ gehört auch immer ein Ausflug auf die Halbinsel Loop Head. In Kilbaha gibt es eine kleine Galerie, geführt von Liz und Ailish, wo wir schon einige schöne Mitbringsel erstanden und mit den beiden ausgiebig geplaudert haben. Diesmal sprengen wir das Urlaubsbudget komplett mit irischen Impressionen, die uns die grüne Insel nach Hause bringen werden. Liz verpackt unsere neuen Schätze gut und wir holen sie einen Tag später ab. Dabei geraten wir beinahe in einen Tractor Run, also eine Parade von Oldtimer-Traktoren, müssen uns aber letztendlich nur durch die, fast von den geparkten Giganten am Straßenrand blockierten, Sträßchen schlängeln und überholen ein paar auf dem Rückweg. Womit sich die Landbevölkerung sonntags halt so vergnügt……

Und dann müssen wir schweren Herzens schon wieder unsere Taschen packen, denn der Weg nach Hause ist lang und der Urlaub fast zu Ende. Für die Fahrt zur Fähre nach Rosslare haben wir uns den Rock of Cashel als Zwischenstopp ausgeguckt. Ebenfalls ein Touristen-Hotspot, den wir seit unserer ersten Irlandreise 2000 nicht mehr besucht haben. Es ist zwar ein bisschen was los, aber nicht überlaufen. Der Rock ist eine Kombination aus Burg, Kathedrale inkl. Rundturm, Bischofssitz und Kapelle. Quasi ein Felsen für alle historischen Lebenslagen. Der Eintritt ist mit 8€ pro Person nicht ganz billig, für eine Führung muss nochmal extra bezahlt werden. Wir erkunden aber sowieso lieber auf eigene Faust. Und wie immer sind wir überrascht, was es nach mehr als 1.000 Jahren und all der gewalttätigen Geschichte für uns noch zu bestaunen gibt. Der Wind pfeift durch die Mauern und die Wolken jagen über den Himmel. Und ganz leise können wir das Hämmern der Zimmerleute, den Gesang der Mönche, das Waffenklirren der Eroberer und den Jubel der Menge für den neu gekrönten König hören 😉 . Für uns hat sich der Besuch auf jeden Fall gelohnt.

Zurück geht es für uns mit Brittany Ferries. Einschiffen in Rosslare geht ruck-zuck und wir beziehen unsere Kabine an Bord der Connemara. Das Schiff ist genauso schrömelig wie die Stena Line, aber das haben wir auch nicht anders erwartet. Die Überfahrt ist diesmal deutlich entspannter als auf dem Hinweg und als positive Überraschung kommen wir auch noch fast zwei Stunden früher in Cherbourg an, als auf der Buchung angegeben. Dann müssen wir nur noch die gut 800 km bis nach Hause fahren. Die An- und Abreise mit dem eigenen Auto ist schon immer ein Kraftakt, aber es war die richtige Entscheidung für uns in diesem Urlaub. Schon allein, damit wir unseren ganzen Krempel mitnehmen konnten 😉 . Wir hatten eine tolle Zeit und schon jetzt steht fest, es wird nicht wieder zwei Jahre dauern, bis wir die Insel wiedersehen.

2 Antworten auf „Irland 2022 – Das Sahnehäubchen“

  1. Hallo ihr zwei,
    Vielen lieben Dank für Eure Reiseberichte und die wundervollen Bilder. Es ist die perfekte Einstimmung auf meine Tour im nächsten Jahr. 3 1/2 Monate im Fahrradsattel wird es geben, Frankreich, Irland, England, Holland ist angepeilt. Vielleicht treffen wir uns ja unterwegs?
    Herzliche Grüße! ☀️‍♀️

    1. Vielen Dank, es macht auch Spaß zu schreiben, vor allem nach so schönen Erlebnissen. Wow, 3 1/2 Monate, klasse, wir wünschen Dir viel Spaß und eine tolle Zeit und sind auf deine Posts gespannt!

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