Schon wieder Schottland? Wart ihr nicht gerade erst da? Ja und nein 😉 . Wir waren letztes Jahr in den Lowlands. Dieses Jahr soll es weit in den Westen gehen. Die Hebriden rufen us! Also finden wir uns wieder in Amsterdam ein, um an Bord der King Seaways nach Newcastle über zu setzen. Aber diesmal reisen wir nicht wie sonst in einer einfachen Innenkabine, nein, diesmal haben wir uns eine Commodore Deluxe Kabine gegönnt (vielen Dank an Klaus & Britta, die uns dafür den Mund wässrig gemacht haben ;-)). Nicht nur, dass die Kabine riesengroß ist, dazu gehört auch noch eine separate Lounge mit Snacks und Getränken sowie ein kleiner, separater Frühstücksraum am nächsten Morgen. Wir reisen wie die Royals 🙂 . Selten hatten wir so eine entspannte und ruhige Fährfahrt. Nur die große Gruppe unserer niederländischen Mitreisenden, die lautstark über die kleine Bar herfallen und offensichlich in einen Geburtstag hinein feiern, trüben unseren Aufenthalt ein wenig. Leider sind wir jetzt für immer verdorben und wollen uns wohl nie wieder mit einer einfachen Innenkabine zufrieden geben….
Der Commodore BereichRiesenkabineIn der LoungeJemand hungrig?Wir „segeln“ in den Sonnenuntergang
In Newcastle verzögert sich unsere Ankunft um eine Stunde wegen dichten Nebels. Aber der hält sich nicht lange und wir können schließlich bei strahlendem Sonnenschein unsere Weiterreise antreten. Die Ostküste ab Newcastle haben wir letztes Jahr bereits ausgiebig erkundet, deshalb haben wir uns diesmal für den Weg über die Westküste entschieden und Carlisle als Zwischenstopp ausgesucht. Hier gibt es eine Burg und Kathedrale, die praktischerweise direkt nebeneinander liegen. Unser „perfektes“ Timing macht mal wieder Überstunden, denn als wir am Castle ankommen, wird gerade alles für eine Militärparade gesperrt. Und natürlich geht sie zur Kathedrale, die dann für einen Gottesdienst geschlossen ist. Wir sind zu faul uns ein neues Ziel zu suchen also warten wir einfach ein bisschen und machen unsere Besichtigungsrunde immer jeweils nachdem die kleine Parade vorbei ist. Die Burg liegt nahe der englisch-schottischen Grenze und hat eine entsprechend turbulente Geschichte, die in einem kleinen Museum nachzulesen ist, ist aber trotzdem nicht so beeindruckend. Die begehbaren Räume sind weitestgehend leer und lohnen den Aufstieg über die ausgetretenen Wendeltreppen nicht wirklich. Aber eine Runde über den vollständig erhaltenen Wehrgang ist empfehlenswert und bietet schon mal einen Blick auf die Kathedrale. Sie hat eine wunderschöne Sternendecke, sehr schöne (und ein extrem altes) Buntglasfenster, eine beeindruckende Orgel und einen Chor. Der gerade probt und deswegen sind Foto- oder Videoaufnahmen vom Chor selbst und vom schönen hölzernen Chorgestühl nicht erlaubt. Mit ein bisschen Geschick, lassen sich aber doch ein paar Aufnahmen vom Innenraum machen. Vom ehrenamtlichen „Guide“ Paul erfahren wir, dass heute ein ganz besonderer Sonntag ist, der einzige im Jahr, wo die Kirchenglocken eine ganze Stunde lang geläutet werden. Von Hand. Nix mit elektronisch gesteuerten Anlagen, hier sind 28 „bell-ringer“ (= Glöckner) damit beschäftigt 60 Minuten lang im Takt an einem Seil zu ziehen. Respekt! Und eine wunderschöne Geräuschkulisse für unseren Besuch. Also doch nicht so schlecht, unser Timing 😉 .
Drinnen nix losMittelaltergraffittiSelfie mit TiefeCarlisle CathedralAugustiner KlosterSternenhimmelAltar mit ChorfensterImposante Orgel
Für uns geht es weiter nach Norden bis zu unserem heutigen Ziel am Loch Lomond. Im Tullie Inn erwartet uns ein uriges Zimmer und super nettes Personal. Mittlerweile regnet es in Strömen und wir bleiben zum Abendessen im Hotel, wo wir mit exzellenten Fish & Chips endgültig im Urlaub ankommen. Auch das Full Scottish Breakfast am nächsten Morgen lässt nichts zu wünschen übrig! Gut gestärkt machen wir uns auf in die Highlands. Zuerst geht es über kleine gewundene Strässchen immer am Loch Lomond entlang. Tief hängende Wolken und Nebel sorgen für eine mystische Atmosphäre, die wir gerne in Ruhe genießen würden, aber der See ist sehr beliebt und es ist entsprechend viel los. Das wird auch nicht besser, je weiter wir in die Highlands kommen. Erst als wir in Fort William zur Küste abbiegen, wird es ruhiger. Als wir mit knapp zehn Minuten Puffer bis zur Schließung des Check-In an der Fähre in Mallaig ankommen, sind wir sehr froh, dass wir bereits vorab ein Ticket online gekauft haben. Eigentlich wollten wir eine Fähre später nehmen, aber die fällt heute aus, so dass wir umbuchen mussten. Entsprechend voll ist die letzte Abfahrt, aber wir haben ein Plätzchen sicher. Mit viel Kurbelei und besorgten Blicken der Crew, kommt aber schließlich jeder mit und wir sind auf dem Weg nach Skye, wo wir für die nächste Woche ein Ferienhaus gemietet haben.
Englische Küche in Bestform13 Zimmer, aber kein Zimmer 13!Eleganter ZimmerschlüsselFull Scottish BreakfastLoch LomondLoch TullaRannoch MoorGlen CoeMallaig HarbourFähre nach SkyeTschüss Festland
Der erste Monat des Jahres ist schon rum, also höchste Zeit für unsere winterliche Auszeit! Und obwohl wir den Ruf der grünen Insel schon wieder deutlich hören können, ist unsere Wahl dafür dieses Jahr auf Dänemark gefallen. Abgesehen von der An- und Abreise wollen wir auch gar nicht viel im Auto unterwegs sein, also kommt uns die Insel Rømø gerade recht. Sie liegt knapp eine Autostunde hinter der deutschen Grenze, bzw. nur drei Kilometer nördlich von Sylt und ist über einen Damm mit dem Festland verbunden.
Etwa 40% der Insel sind Sandflächen und der Strand von Lakolk ist wahrscheinlich der bekannteste, da ganzjährig mit dem Auto befahrbar. Das führt dazu, dass sogar an einem nur halbwegs sonnigen Tag im Februar reichlich Autos, Wohnmobile und Campervans den Strand bevölkern und kreuz und quer durchs Wattenmeer cruisen. Da hier immer ein strammer Wind weht, brausen diverse Strandsegler in einem Affenzahn über den Sand und Kitesurfer preschen durch die Wellen. Unzählige Hunde jagen Möwen und Spaziergänger suchen sich ihren Weg in dem Trubel. Wir möchten uns gar nicht vorstellen, wie es hier im Sommer zugeht 😉 . Zu anderen Zeiten bietet der Strand aber das, was wir suchen – Weite, Wellenrauschen und Entspannung.
Anreise über den Röm-DammStrandautoWettrennen
Mit einer Größe von etwa 130 Quadratkilometern bietet Rømø erstaunlich viel Abwechslung. An der Westküste jede Menge Strände, im Inselinneren weite Dünenlandschaften und Strandwiesen und die berühmten Kiefernwälder. Und überall finden sich reichlich Geocaches, so dass wir quasi gar nicht anders können, als unserer Statistik einen kräftigen Booster zu verpassen. Nach einer Woche fahren wir mit 76 neuen Funden nach Hause. Mehr, als wir im ganzen Jahr 2023 hatten! Lediglich zweimal müssen wir ein „Nicht-Gefunden“ loggen. Einmal, weil der Cache aufgrund von Überschwemmung nicht zu erreichen ist und einmal, weil wir im strömenden Regen nicht allzu lange suchen mögen. Als „Beifang“ fallen dem aufmerksamen Cacherauge unterwegs aber noch die ein oder andere Kuriosität auf.
Essen auf Rädern im großen Stil!Interessante LogbuchvarianteLustige GesellenNach Weihnachten ist vor WeihnachtenRegencacherEinfach mal abhängen
Immer wieder stehen Wiesen und Wege unter Wasser, so dass wir sehr froh über wasserfestes Schuhwerk und Regenhose und -jacke sind! Manchmal wünschen wir uns trotzdem ein Boot 🙂 . Und dann kommt die überraschende Wetterwarnung – Schneesturm! Tatsächlich ist es eher Schneeregen, aber es reicht um die Insel weitgehend weiß zu pudern. Natürlich sind wir auch bei dem Wetter fleißig auf der Jagd nach den kleinen Dosen und dankbar, wenn wir uns und unsere Ausrüstung dann im Ferienhaus vorm lustig flackernden Kaminfeuer wieder aufwärmen und trocknen können!
Land unterHviddal SøKirkeby PlantageHier wäre ein Boot ganz praktisch!WintereinbruchEinsamer SpaziergängerIn den Dünen von LakolkSchneeschildJetzt wird’s gemütlichWäschetrockner „old school!Kaffee & Spiele zum Aufwärmen
Dann wird uns die Insel doch noch zu klein und wir machen einen Ausflug ins nahegelegene Ribe. Es ist die älteste Stadt Dänemarks und lockt heute mit einer gut erhaltenden Altstadt voller kleiner Gässchen, gesäumt von schmucken Fachwerkhäusern. Mittelpunkt des ganzen ist der pittoreske Dom, der immer wieder zwischen und über den Häusern zu sehen ist. Aufgrund seiner zwei unterschiedlichen Türme, bietet er dabei ganz unterschiedliche Ansichten. Einen der Türme kann man gegen Gebühr besteigen. Wir sehen aber davon ab, da das Wetter von strahlendem Sonnenschein in wenigen Minuten zu dichtem Schneeregen wechselt und das Erklimmen der Stufen daher nicht mit einer schönen Aussicht belohnt würde 😉 . Im Innern ist der Dom hell und freundlich und hat schöne Decken- und Wandmalereien.
Rømø ist vorwiegend eine Sommer-Sonne-Strand-Insel und hat bei gerade mal 560 Einwohnern über 1.400 Ferienhäuser plus Hotels und Campingplätze zu bieten. Die bekannten Ferienhausvermietungen begrüßen uns auch, kaum dass wir die Insel betreten haben. Selbst zu dieser Jahreszeit ist sie fest in deutscher Hand. Mindestens jedes zweite Auto, das wir sehen hat ein deutsches Kennzeichen, was wir ja eigentlich nicht so doll finden. Aber wir entdecken immer noch genug abgeschiedene Ecken, wo wir ungestört sind. Ansonsten wären noch die älteste und kleinste Schule Dänemarks, die Kirche St. Clemens und die alte Feuerwache erwähnenswert. Die meisten werden – wie wir – wegen der Natur hierher kommen. Und da wurden unsere Erwartungen voll und ganz erfüllt. Wir hatten eine sehr abwechslungsreiche und erholsame Woche!
St. Clemens KirkeHistoriche FeuerwacheGoodbye Rømø
Für unseren Umzugstag haben wir uns Rosslyn Chapel als Zwischenstopp ausgesucht. Eigentlich soll man ein Ticket – im voraus – für einen 90-minütigen Timeslot kaufen. Das haben wir nicht gewusst, aber Glück, dass wir trotz einer gerade angekommenen englischen Reisegruppe rein dürfen. Die Kapelle ist ziemlich klein aber schon außen fallen die vielen Steinmetzarbeiten auf. Im Inneren ist dann jeder Zentimeter Wand- und Deckenfläche mit in Stein geschnitzten Figuren, Blumen, Girlanden und Ornamenten versehen. Einige sind mit der Zeit verwaschen, andere erstaunlich gut zu erkennen. Leider darf man drinnen nicht fotografieren oder filmen. Angeblich, um die anderen Besucher nicht zu stören und weil man dann offensichtlich auf dem unebenen Steinboden stolpern und stürzen würde. Wir vermuten eher, damit dass man die vielen Postkarten, Bildbände und Guidebooks im Shop kauft. Oder man begnügt sich, so wie wir, mit den Informationen auf der offiziellen Homepage.
Zufällig sitzen wir gerade in einer der Kirchenbänke um die hoch gewölbte Decke zu bewundern, als sich auch alle anderen Besucher plötzlich einen Sitzplatz suchen und der im Eintrittspreis enthaltene Vortrag zu Geschichte und Besonderheiten von Rosslyn Chapel (von dem wir natürlich auch nichts wussten) beginnt. Sehr interessant! Wir lernen z.B. dass ursprünglich eine große Kirche geplant, aber nur die Kapelle – das obere Stück der klassischen T-Form, fertig gestellt wurde. Und dass Cromwell das Gebäude als Stall (!) benutzt hat.
Dass die Kapelle heute überhaupt noch existiert ist schon ein kleines Wunder. Die ersten umfassenden Restaurationsmaßnahmen in den 1950er Jahren hätten das Gebäude beinah komplett ruiniert, weil der aufgebrachte „Schutzanstrich“ die Feuchtigkeit im Stein einschloss und sich Bakterien bildeten, die den Stein langsam zersetzten. Die Rettung kam Ende der 1990er Jahre als über der kompletten Kapelle ein Schutzschirm errichtet wurde, damit sie austrocknen konnte.
Und hätte Dan Brown nicht seinen Bestseller „Sakrileg“ bzw. „Da Vinci Code“ geschrieben, in dem Rosslyn eine entscheidende Rolle spielt, wäre wohl das Geld ausgegangen und heute nichts mehr zu besichtigen. Aber genug Leute haben das Buch gelesen oder den Film gesehen und pilgern hierher um sich selbst ein Bild zu machen. Die Sakristei, die im Film einer Schatzkammer gleicht, ist in Wirklichkeit aber nur ein kleiner, leerer, dunkler Raum 😉 . Wer sich ein bisschen für alte Steine interessiert, sollte sich dieses Kleinod trotzdem nicht entgehen lassen!
Für uns geht es weiter an die Küste. Cove Harbour ist ein winziger Fischerhafen, der malerisch von hohen Klippen eingerahmt, etwas versteckt unterhalb des Ortes liegt. Nur ein Fußweg führt vom Parkplatz runter ans Wasser. Wir haben Glück und sind ganz alleine. Es wohnt niemand mehr in den paar alten Gebäuden, aber es liegen immer noch Fischerboote im Hafen, die regelmäßig auf Fischfang gehen. Die kleine Bucht bietet Ruhe und Abgeschiedenheit und sonst nichts! Am Parkplatz steht ein erstaunlich detailreiches Denkmal für die Witwen und Waisen von Fischern, die 1881 bei einer Sturmkatastrophe verunglückten.
Dann beziehen wir unser nächstes Ferienhaus etwas außerhalb von Berwick-upon-Tweed, so eben hinter der schottischen Grenze.
Hexham Abbey liegt mitten im gleichnamigen Städtchen und ist wirklich wunderschön. Es gibt tolle Buntglasfenster, Steinschnitzereien und eine hohe Holzdecke. Durch die vielen Rundbögen wirkt das Innere sehr offen und freundlich. Der Eintritt ist frei, nur wenn man in die alte Krypta hinunter möchte, muss man 3 Pfund bezahlen. Spenden sind natürlich herzlich willkommen und da sind sie mit der Zeit gegangen und man kann das bequem kontaktlos per Kreditkarte machen.
Wir haben Glück und ergattern einen Parkplatz fast direkt vor dem Eingang der Kirche und machen nach unserem Besuch noch eine Runde über den Marktplatz, wo der Samstagsmarkt sich aber bereits in Auflösung befindet. Wir „retten“ ein paar Mini-Quiches, suchen uns eine Bank und machen ein spontanes Picknick mitten im geschäftigen Treiben.
Von Hexham ist es nur ein Katzensprung bis zum Hadrianswall, oder dem, was heute noch davon zu sehen ist. Was an sich ja schon erstaunlich ist, wenn man bedenkt, dass er vor fast 2000 Jahren errichtet wurde. Der Wall war bis zu 4,5m hoch und gar nicht vorrangig zum Schutz vor Invasion durch die Barbarenstämme im Norden gedacht. Er war eine machtvolle Grenzmarkierung und diente zur Kontrolle von Handel (und Zahlung von Zöllen) und Migration in das und aus dem römischen Reich. Der Wall zog sich einmal quer über den „Flaschenhals“ der Insel und das komplette Grenzbefestigungssystem bestand aus der Mauer, sowie Meilenkastellen (jede römische Meile eins) und größeren Kastellen mit den entsprechenden Besatzungen.
Von Mauer und Kastellen sind heute überwiegend nur noch die Fundamente erhalten. Manchmal sind es auch nur noch ein paar Steinhaufen oder ein Erdwall. Leider hat es in den letzten Tagen so viel geregnet, dass wir uns durch Matsch und Modder kämpfen müssen und in kürzester Zeit aussehen wie Sumpfschweine. Sooooo interessiert sind wir dann doch nicht und begnügen uns mit ein paar Luftaufnahmen. Aber auch die umliegende Landschaft, im und um den Northumberland Nationalpark herum, ist wirklich sehenswert. Und weil wir schon mal hier sind, halten wir noch bei Lanercost Priory, die man aktuell allerdings auch nur von außen besichtigen kann. Der kleine Spaziergang drum herum ist trotzdem schön.
Hexham AbbeyLunch!HadrianswallLanercost Priory
Wir hüpfen nochmal zurück nach Schottland und schauen uns Dirleton Castle & Gardens an. Das Castle ist übersichtlich und teilweise abgesperrt und auch die Gärten sind eher klein. Aber wir sind nicht enttäuscht, denn genau deswegen haben wir ja unseren Mitgliedsbeitrag bezahlt. Außerdem überbrücken wir so wunderbar die Zeit, bis der Himmel aufklart.
North Berwick steht eigentlich nicht auf unserem Programm, aber der Ausblick über Milsey Bay zwingt uns quasi zu einem Zwischenstopp 🙂 . Am Ostende der Bucht führt ein Trampelpfad die Küste entlang. Man kann ihm oben auf den Klippen folgen, geht dann teilweise über den Golfplatz und muss sich durch zugewucherte Abschnitte kämpfen. Alternativ kann man den steilen Abstieg zum Wasser wagen und über die Strände laufen, die sich hier aneinanderreihen. Je nach Wasserstand klappt das mehr oder weniger gut und erfordert mehr oder weniger Kletterei über Felsen. Oder man kraxelt im Zickzack rauf und runter um sowohl die Aussicht als auch den Strand zu genießen. Der letzte Aufstieg zum Drift Café ist extrem steil und zumindest wir Bewegungslegastheniker brauchten auf den ersten Metern alle Hände und Füße 😉 . Von überall hat man einen Blick auf Bass Rock, einer fast runden Felseninsel, die ihren Namen von den dort hausenden Basstölpeln hat. Und deren Hinterlassenschaften sie langsam aber sicher weiß einfärben.
Zurück nach SchottlandDirleton CastleTaubenhausRomeo, wo bist Du?Milsey Bay, North BerwickGlen Golf CourseHaugh Road BeachBlick nach Bass RockLetzter Aufstieg geschafft!Bass Rock
Tantallon Castle steht als pittoreske Silhouette auf den Klippen über Oxroad Bay. Aus rotem Sandstein erbaut strahlt die Ruine im Sonnenlicht und der Wind heult durch die leeren Fensteröffnungen. Obwohl wir heute schon viel Rauf und Runter hatten, erklimmt Diane die 65 Stufen bis zur Wehrmauer und die finalen 20 Stufen den Turm hinauf. Wir wissen das so genau, weil wir vorher gefragt haben 😉 . Auf dem Rückweg halten wir noch in Dunbar. Eine Runde um den kleinen Hafen, über dem die spärlichen Überreste von Dunbar Castle thronen ist aber alles, was wir jetzt noch schaffen.
Die Küste Northumberlands ist bei den Einheimischen ein beliebtes Urlaubsziel. Aber außerhalb der Saison (nach dem ersten Septemberwochenende, wenn die englischen Schulferien zu Ende sind), ist es ruhig und verschlafen. Newbiggin-by-the-Sea empfängt uns mit einer gut ausgebauten Promenade und einem menschenleeren Strand. Ein kleines Stück davor ragt die Statue „The Couple“ aus dem Meer. Von weitem sieht es so aus, als ob das Pärchen auf dem Wasser steht und gen Horizont blickt. Am Nordende der Promenade steht eine kleine Kopie an Land, so dass man die beiden auch von vorne sehen kann.
Ein Stückchen weiter nördlich steht Warkworth Castle, eine mächtige Burgruine aus dem zwölften Jahrhundert. Der Parkautomat ist kaputt und nimmt nur Bargeld (das wir nicht haben). Als wir an der Kasse ein Parkticket kaufen wollen, winkt die freundliche Dame ab und will nur den regulären Eintritt haben. Schon mal ein guter Anfang! Das Gelände ist riesig und die Außenmauern und der Wohnturm sind noch weitestgehend erhalten. Die Nebengebäude nur noch teilweise. Das Leben im Mittelalter wird anschaulich in drei Storylines erzählt. Aus der Sicht einer Marktfrau, die Fisch für ein Bankett auf die Burg liefert, eines Kammerdieners, der ein verschwundenes Gewand für das Bankett finden muss und der Schlossherrin, die mit ihrem neugeborenen Sohn zurückkehrt, was mit dem Bankett gefeiert werden soll. Sehr stimmig gemacht! Im Bergfried haben wir uns beinah verlaufen, so viele Treppen verbinden die vielen Räume miteinander! Wir haben den relativ hohen Eintrittspreis von 7,50 Pfund pro Person gerne bezahlt. Wem das zu viel ist, kann aber auch von außen viel sehen und einfach einen Gang rund um die Anlage machen.
Holy Island ist eine Gezeiteninsel und nur bei Ebbe über eine Straße zu erreichen. Einen Besuch muss man also ein bisschen im Voraus planen und die Zeiten für eine sichere Überfahrt vorher online prüfen. Der Causeway wird nicht gesperrt und wenn man im Wasser stecken bleibt, ist man halt selber Schuld. Bei Flut kann man die Insel nicht erreichen oder verlassen. Permanent hier zu wohnen muss eine ziemliche Herausforderung sein. Nicht nur, dass man sein Kommen und Gehen dem Gezeitenkalender anpassen muss, es fallen auch noch jedes Jahr eine halbe Millionen Touristen über den winzigen Ort her.
Besucher werden auf einen Parkplatz außerhalb des Ortes geleitet, von wo es etwa 10 Minuten Fußweg bis zur Lindisfarne Priory sind. Als wir dort ankommen, ist die Priory natürlich schon geschlossen, aber auch von außen gut zu sehen. Über den Strand geht es für uns nach Lindisfarne Castle, einer Trutzburg, die dramatisch auf einem großen Felsen steht. Von hier kann man Bramburgh Castle und die Zwillingspfeiler von Lindisfarne Lighthouse und Old Law sehen und in der Bucht schaukeln ein paar kleine Boote vor sich hin.
Lindisfarne CausewayLindisfarne PrioryHoly Island BeachLindisfarne CastleLindisfarne Castle vom Walled Garden aus gesehenBramburgh Castle
Wir besuchen ja auch ganz gerne die Sehenswürdigkeiten aus der zweiten Reihe. Smailholm Tower ist so eine. Die Zufahrtsstraße ist nicht asphaltiert, der Parkplatz winzig und außer uns keiner da. Der Turm steht – wieder mal – dramatisch auf einer Anhöhe. Es gibt eine kleine Ausstellung zur Geschichte und den Ausgrabungsarbeiten die hier stattgefunden haben. Im Turm selbst wird auf drei Etagen das Leben und die Werke von Sir Walter Scott anhand von liebevoll gestalteten Puppen nachgestellt. Vom Dach aus hat meinen einen weiten Blick über die Umgebung, auch wenn es wie bei uns diesig und bedeckt ist.
Smailholm TowerFundstückeSir Walter ScottSzenen der schottischen BalladenSzenen der mystischen Balladen
Der aufmerksame Leser wird sich erinnern, dass uns noch eine der Border Abbeys fehlt. Wir machen uns also auf nach Kelso, aber auch hier bleiben uns die Türen verschlossen, da die Abbey wegen Inspektion des Mauerwerks geschlossen ist. Wir begnügen uns also mit dem, was wir von außen sehen können.
Hume Castle ist leider ein schlechter Ersatz. Es stehen nur noch die Außenmauern und die wurden bereits restauriert. Allerdings sieht es jetzt wie ein leicht misslungener Nachbau aus. Aber die Aussichtsplattform bietet einen schönen Rundumblick, wenn auch wegen des Wetters nicht spektakulär.
Kelso AbbeyHume Castle
Dann ist es auch schon wieder Zeit die Heimreise anzutreten. Auf dem Weg zur Fähre machen wir Halt in Alnwick. Viele werden wegen des Schlosses hierher kommen (teuer und voll, weil hier Harry Potter und Downton Abbey gedreht wurden), aber wir wollen Barter Books sehen. Barter ist ein Second-Hand Buchladen in einem alten Bahnhofsgebäude. Zwischen den Bücherregalen stehen Plüschsessel und Sofas, unter der Decke rattert leise eine Spielzeugeisenbahn, im Kamin knistert ein Feuer und es gibt es kleines Café. Einfach toll! Unnützes Wissen für die nächste Party: Während Umbauarbeiten im Jahr 2000 entdeckte der Besitzer einen Stapel Poster aus dem zweiten Weltkrieg mit der mittlerweile weltberühmten Parole „Keep Calm And Carry On“. Er rahmte eins, hängte es im Buchladen auf und von dort verbreitete es sich rasend schnell und inzwischen auch mit abgewandelten Varianten rund um den Globus.
In Tynemouth haben wir noch Zeit für einen letzten Strandspaziergang am Long Sands Beach, wo sich schon erste Heimatgefühle bemerkbar machen, als wir ausgerechnet hinter zwei Motorrädern mit Mettmanner Kennzeichen parken. In Newcastle besorgen wir noch schnell ein bisschen Wegzehrung und dann bringt uns die Princess Seaways wieder zurück auf den Kontinent. Schön war’s und es wird bestimmt nicht nochmal sechs Jahre dauern, bis wir wiederkommen. Es gibt ja noch soviel zu sehen 🙂 .
HeimatgefühleLong Sands BeachMen in BlackIn der Feinkostabteilung
Vor kurzem haben wir unsere Drohne (a.k.a. die kleine Currywurst) auf ein neues Modell aufgerüstet. Trotz Regen und Sturm konnten wir sie in diesem Urlaub aufsteigen lassen und auf Herz und Nieren testen. Wir sind sehr zufrieden und denken, euch wird es auch gefallen, also hier eine erste Kostprobe 🙂 .
Es lohnt sich, hin und wieder die Mitarbeiterangebote zu studieren. Sonst wären wir wohl nicht auf die Idee gekommen, mal wieder eine Reise ins Vereinigte Königreich zu machen. Aber gerade als wir dabei sind, in die Planung für den nächsten Urlaub zu gehen, kommt ein Angebot von DFDS für Überfahrten von Amsterdam nach Newcastle als Inspiration wie gerufen. Wir wollen ans Meer und uns entspannen, aber auch ein bisschen was Neues sehen. Unsere Wahl fällt auf Südostschottland und Northumberland. Oder einfach: einmal nördlich und einmal südlich der schottischen Grenze.
Die Überfahrt mit der Princess Seaways ist ruhig und unproblematisch. Von der Ersparnis durch die Mitarbeiterangebote haben wir uns eine Vierbett-Außenkabine geleistet. Sie liegt ganz vorne auf Deck 7 und wir haben den direkten Ausblick über den Schiffsbug.
Es kann losgehen!Princess SeawaysEinen haben sie vergessen…Ganz weit vorne
Die Wettervorhersage sieht leider für unseren Aufenthalt keinen warmen Spätsommer, sondern eher Novemberwetter voraus. Newcastle empfängt uns dann auch grau und mit Nieselregen. Wir sind entsprechend gerüstet und machen uns trotzdem gut gelaunt auf den Weg weiter gen Norden. Schnell wird klar, dass wir in UK sind, denn unser Navi gibt die Entfernungen in Meilen, Yards (Google) und Fuß (TomTom) an. Und wir müssen uns dran gewöhnen, die Zahlen auf den Straßenschildern von Meilen in Kilometer umzurechnen. Besonders wichtig bei Geschwindigkeitsangaben 😉 . An die sollte man sich auch besser halten, damit es keine teuren Fotos aus einer der vielen Verkehrskameras gibt.
Zwischenstopp machen wir bei Dryburgh Abbey, wo wir zu Mitgliedern von „Historic Environment Scotland“ werden, der Behörde, die sich um die Pflege und Erhaltung bedeutender historischer Stätten in Schottland kümmert. Mitglieder haben freien Eintritt zu all diesen Stätten und wir haben vor, einige zu besuchen. Eintrittsgelder stehen nicht immer im direkten Verhältnis zum gebotenen Erlebnis und wir haben uns ausgerechnet, dass wir so in den nächsten zwei Wochen alles abgrasen können, was sich interessant anhört, ohne Enttäuschung oder Ärger wegen empfundener überhöhter Preise.
Dryburgh Abbey ist eine der bedeutenden „Border Abbeys“ aus dem 12. Jahrhundert und heute nur noch ein Ruine. Aufgrund des Wetters sind außer uns nicht viele Besucher da, so dass wir entspannt alles erkunden können. Idyllisch am Fluss Tweed gelegen und letzte Ruhestätte von Sir Walter Scott strahlt die Abtei und das ganze Gelände genau die Ruhe und Gelassenheit aus, die wir suchen. Einen Steinwurf entfernt liegt Jedburg Abbey, die allerdings im Moment wegen Restauration geschlossen ist. Ein Stück weiter findet man Melrose Abbey, die wir bereits in unserem ersten Schottlandurlaub 2017 besucht haben. Um das Quartett vollständig zu machen fehlt uns nur noch Kelso Abbey, die wir für nächste Woche auf dem Programm haben.
Ankunft in NewcastleVintage WohnmobilStopp an der schottischen GrenzeSogar den Schafen ist es zu nassDenkmal für einen schottischen KönigJedburgh Abbey
Unser Feriendomizil liegt in Harrietfield, einem kleinen Dorf zehn Meilen außerhalb von Perth (dem Original, nicht dem in Australien). Unser Vermieter hat uns allerdings vorab informiert, dass es in der von uns ursprünglich gebuchten Unterkunft (Stables Cottage) zu Belästigung aufgrund von Baulärm kommen kann. Die angebotene Ersatzunterkunft (Stormont House) ist leider nicht so ausgestattet, wie auf den Fotos dargestellt und so bekommen wir nach zwei Tagen ein Upgrade für eines der Sahnestücke von Logiealmond Estate und beziehen Laverockbank Steading. Highlight ist das Schlafzimmer in der alten Mühle, aber auch das Wohnzimmer im Stil einer Jagdhütte mit Kamin und Ledersofas ist nicht zu verachten 😊. Für uns ist es insgesamt etwas zu viel Hirschdekor, aber es passt zum Haus. Und die vielen Bilder eines /einerR. Collier (wer weiß, wer das ist? Doris wusste es, danke dafür 😀) bieten einen schönen Kontrast. Hier wird es uns gut gehen, auch wenn das Wetter wirklich so regnerisch wird, wie angesagt.
Hochherrschaftliches SchlafzimmerWohnzimmer „Schottische Jagdhütte“Ausblick aus der „Mühle“Kunst in der KücheZiegenbock statt WachhundDa hält man sich gerne an die GeschwindigkeitsbegrenzungSchön ist es hier 🙂
Wer an England oder Schottland denkt, wird wohl nicht gleich lange Sandstrände und kleine Küstenorte vor Augen haben, aber auf einer Insel ist es nie wirklich weit bis zum Meer. Wir machen eine Tour den Firth of Forth entlang. Los geht’s in Elie, das einen Strand, kleinen Jachthafen, Leuchtturm, eine Rundturmruine und den Fife Coastal Path zu bieten hat. Definitiv einen Stopp wert!
In St. Monans gibt es den Wellie Garden, bepflanzte Gummistiefel, einen bunten Hund und einen kleinen Hafen.
Schließlich landen wir in St. Andrews, berühmt für die drittälteste Elite-Universität in der englischsprachigen Welt (gegründet 1413) nach Oxford und Cambridge und als Geburtsort des Golfsports. Wir sind hier, weil wir uns die Ruinen der St. Andrews Cathedral und des St. Andrews Castle anzusehen. Die Kathedrale wurde 1160 begonnen und brauchte 150 Jahre bis zur Fertigstellung. 250 Jahre später, nach der schottischen Reformation, wurde die Anlage wieder aufgegeben. Bei unserem Besuch ist das Außengelände frei zugänglich denn leider stehen überall metallene Absperrgitter um Grabsteine und Teile der Ruine, die den Gesamteindruck etwas trüben. Aber wenn man sich eine Minute nimmt und sich die Überreste der mächtigen Säulen und die Entfernung zwischen dem Hauptportal und den Türmen der Westfassade vergegenwärtigt, bekommt man eine Ahnung, was für ein mächtiger Bau es gewesen sein muss. Über geschätzt 120 Meter erstreckte sich das Gebäude und bis zu 20 Meter hoch die Gewölbedecke. Wie klein sich die Gläubigen vorkommen mussten angesichts dieser Mächtigkeit. Einen kurzen Spaziergang entfernt, finden sich die Ruinen von St. Andrews Castle, erbaut im 12. Jahrhundert um die vielen Pilger, die die Kathedrale aufsuchten, zu beschützen und den Bischöfen der Stadt eine angemessene Behausung zu bieten. Mit dem Verfall der Kathedrale, verfiel auch die Burg. Hätten wir hier nicht freien Eintritt, hätten wir es beim Blick von der Straße belassen und unserer Meinung nach, außer dem Blick auf St. Andrews, auch nicht viel verpasst 😉 .
St. Andrews CathedralWestportal und St. Rules TowerAntike GräberSt. Andrews CastleSt. AndrewsPicknick am Monifieth Beach
Ende September ist Erntezeit und überall liegen dicke goldene Heurollen auf den Feldern. So auch auf unserem Spaziergang zum Bunnet Stane, einer bizarren Felsformation in den Lomond Hills. Nicht nur aufgrund des Regens der letzten Tage, auch wegen der Schafe auf den Weiden, die man überquert, ist hier festes Schuhwerk und hinterher die Möglichkeit einer Schuhreinigung empfohlen!
Alte Steine gibt es an der schottischen Grenze in Hülle und Fülle in Form von mehr oder weniger erhaltenen Klöstern, Abteien, Burgen und Schlössern. Man stolpert fast an jeder Ecke darüber. Castle Leven ist malerisch auf einer Insel im gleichnamigen Loch gelegen. Wer möchte, kann sich mit einem Boot übersetzen lassen, aber wir haben für solche Zwecke ja ein kleines fliegendes Hilfsmittel dabei 🙂 . Das auch praktischerweise gleich Bilder von Kinross House einfängt.
Balvaird Castle ist der letzte Stopp für diesen Tag, aber das Tor zum Parkplatz ist verschlossen. Wir quetschen unser kleines Cachermobil an den Straßenrand und machen uns an den kurzen Aufstieg. Oben werden wir mit einer malerischen Ruine, einem tollen Ausblick und dem Rauschen der Bäume im stürmischen Wind belohnt.
Loch und Castle LevenKinross HouseBunnet Stane – der PilzfelsenBalvaird Castle
Wenn man Burgen und Schlösser in Schottland besucht, ist es hilfreich, je nach Wetterlage, zu wissen, welche nur noch Ruinen sind und wo es noch intakte Dächer gibt. An einem Regentag machen wir uns auf nach Castle Doune. Fans der Serie „Outlander“ könnten es wiedererkennen als „Castle Leoch“ auch wenn für die Dreharbeiten wohl einiges optisch aufgebessert wurde. Die älteren unter uns, könnten es aus Monty Pythons „Ritter der Kokonuss“ kennen und mit viel Fantasie sieht man „Winterfell“ aus „Game of Thrones“. Wir würden aber nicht empfehlen, nur deswegen hierher zu kommen, denn das was man auf dem Bildschirm sieht, hat nicht viel Ähnlichkeit mit der Wirklichkeit. Aktuell ist außerdem im Innenhof ein Gerüst für Restaurationsarbeiten aufgebaut. Der englische Audioguide ist im Eintrittspreis enthalten und wird von Terry Jones (Sir Bedevere) und Sam Heughan (Jamie Fraser) gesprochen. Es gibt einen Rundkurs durch das Schloss, der teilweise durch enge Flure und über ausgetretene (Wendel-) Treppen führt. Wer damit Probleme hat sollte lieber keinen Besuch planen.
Doune CastleAus der Not eine Tugend machenRecycling im Mittelalter?Große HalleKücheBankettsaal
Dunblane Cathedral kostet keinen Eintritt, man freut sich aber über eine Spende. Sehenswert sind vor allem die Buntglasfenster. Im Inneren finden sich Fotos, wie die Kirche nach der Reformation aussah und es erinnert an ausgebombte Gebäude aus dem Krieg. Ein Wunder, dass alles wieder so schön und beeindruckend aufgebaut wurde.
Dunblane Cathedral
Loch Rannoch „finden“ wir eher zufällig an einem Tag, wo das Wetter von Sonne zu Regen zu Sonne innerhalb von 5 Minuten wechselt. Das beschert uns ein bisschen Frust, wenig Bewegung und ein paar Regenbögen 🙂 .
Loch RannochLoch Rannoch IIFalls sich jemand unsicher ist, was zu tun istZeit es sich gemütlich zu machen
Das rote Schloss (Red Castle) ist ein bisschen übertrieben, denn mehr als ein paar Mauern stehen nicht mehr. Erreichen kann man es über einen unmarkierten Feldweg, den man aber erstmal finden muss, oder von Lunan Bay Beach, bei Ebbe und wenn man auf der richtigen Seite des Priels ist. Oder man schickt die kleine Currywurst in die Luft 🙂 . Auf jeden Fall sollte man sich den langen breiten Sandstrand von Lunan Bay nicht entgehen lassen. Super Brandung, sehr sauber und viel Platz. Und wenn man nach dem Strandspaziergang eine Pause und Erfrischung braucht, liegt Lunan Farm Shop & Cafe direkt hinter dem Parkplatz. Hier gibt es nicht nur saubere Toiletten, sondern auch kalte und warme Getränke, Eis und selbstgebackene Leckereien. Die aktuelle Halloweendekoration erschließt sich uns nicht ganz, aber wir verstehen ja auch nicht, warum im September schon Lebkuchen und Spekulatius verkauft werden 🙂 .
Lunan Bay BeachThe Red CastleToilettenweißheit
Arbroath Abbey ist leider gerade wegen Reparaturen geschlossen, aber der Cliff Walk zu Deil’s Head ist zu empfehlen. Und wir machen noch einen Abstecher nach St. Vigeans. Ein winziges Museum für piktische Steine. Mit sehr lustigen Öffnungszeiten, also wer daran Interesse hat, unbedingt vorher auf der Homepage nachsehen! Wir hätten es wohl ohne den freien Eintritt nicht besucht, aber es ist schon beeindruckend, dass diese Steinarbeiten über tausende von Jahren erhalten geblieben sind. Von unseren Aufzeichnungen wird wohl schon in hundert Jahren nichts mehr übrig sein. Unscheinbar am Straßenrand gelegen ist Your Sweets, zwei blaue Holzschränke und ein zur „Kasse“ umfunktionierter Briefkasten. Es ist ein Freiluftsüßigkeitenladen, der jeden Tag rund um die Uhr für die zuckersüchtige Kundschaft zur Verfügung steht 🙂 . Nicht ganz billig, aber wir kratzen unser spärliches Bargeld zusammen und gönnen uns eine Mixtüte. Auf der Weiterfahrt schwelgen wir dann in Kindheitserinnerungen, wenn man den nächsten Kioskbesitzer mit der gemischten Tüte für zwei Mark eine halbe Stunde beschäftigen konnte 😉 . Broughty Castle ist natürlich schon geschlossen, als wir dort ankommen. Auch im Sommer schließen viele Sehenswürdigkeiten bereits um 17 Uhr. Wir haben uns in der letzten Woche schon daran gewöhnt und sind daher schon mit der Außenansicht zufrieden. Von der untergehenden Sonne vergoldet ist es ein würdiger Abschluss unserer ersten Urlaubswoche. Morgen ziehen wir um nach Northumberland.
Deil`s HeadPiktische Steine in St. VigeansArbroath LighthouseYour SweetsBroughty CastleBroughty Promenade
Die letzte Woche unseres Urlaubs wollen wir entspannt in einem luxuriösen Ferienhaus am See verbringen und nochmal so richtig ausspannen. Der Wetterbericht sagt genau das richtige Wetter dafür an. Sonne, Sonne, Sonne und Sonne bei 20 bis 25 Grad. Soweit der Plan. Leider geht aber einiges gehörig daneben und es soll mit die schlechteste Urlaubswoche aller Zeiten für uns werden. Wir hatten kurz überlegt, ob wir überhaupt darüber schreiben, aber dieser Blog ist auch unser Reisetagebuch und einem Tagebuch vertraut man ja alles an. Vielleicht sogar gerade die Dinge, die schlecht gelaufen sind. Aber der Reihe nach!
Von Norheimsund bis zu unserem Ziel in der Nähe von Sannidal sind es rund 330 Kilometer und unser Navi gibt dafür 6 Stunden reine Fahrtzeit an. Diesmal haben wir keine Zwischenübernachtung, aber dafür nur wenig Sightseeing entlang der Strecke eingeplant. Der Himmel ist blau, die Fähre wie immer pünktlich und der Hardangerfjord verabschiedet sich mit spiegelglattem Wasser, in dem die Berge und Häuser am Ufer glasklar wiedergegeben werden. Erster Stopp ist für uns nochmal der Låtefossen. Den haben wir zwar schon ausführlich dokumentiert, aber bei unseren Drohnenaufnahmen haben wir gesehen, dass es einen kleinen Weg hinauf auf halbe Höhe gibt und da oben liegt auch noch ein Geocache. Und die Toilette ist jetzt auch ganz praktisch 😉 . Wir bekommen mit Mühe und Not einen Parkplatz und Diane wühlt die Regenjacke aus dem Gepäck. Der Pfad beginnt, vom Parkplatz aus, auf der anderen Seite der kleinen Brücke und der Wasserfall pustet unaufhörlich eine dicke Gischtwolke über die Straße. Wir brauchen heute keine zweite Dusche, vielen Dank. So gewappnet ist es aber kein Problem und ruck-zuck ist der kleine Aufstieg geschafft. Als Bonus hat man auch noch einen wunderbaren Ausblick auf den Espelandsfossen, der auf der anderen Flussseite liegt und den wohl die meisten nur im Vorbeifahren sehen. Den Cache finden wir auch, also bis hierhin alles prima.
Ein letztes Mal nach Jondal übersetzenTschüss Hardangerfjord!Spieglein, SpiegleinReichlich GischtEspelandsfossen
Von hier an haben wir nur ein paar Mal das Ausweichen von der Autobahn auf alte Touristvegen geplant. So machen wir immer noch Strecke, aber in schöner Gegend und wir können anhalten und erkunden, was wir so an der Route entdecken. Wir haben die Startpunkte extra im Navi markiert, damit wir sie ja nicht verpassen. Denn wenn man nicht aufpasst wie ein Schießhund ist man schwups im nächsten Tunnel und hat nix von der tollen Landschaft draußen.
Hinter Korlevoll wollen wir von der E314 auf Rodalsfjellet Touristvegen abbiegen, aber der ist noch mit einer Schranke gesperrt. Entweder war der Winter sehr schneereich, oder der Weg ist prinzipiell nur im Hochsommer befahrbar. Was bei unserer Routenplanung leider nirgendwo erwähnt wurde. Schade, aber wir nehmen es (noch) sportlich. Die eingesparte Zeit können wir auf dem Rest der Fahrt bestimmt gut gebrauchen.
Den nächsten Versuch starten wir hinter Roldal, aber auch Austmannaliavegen ist noch gesperrt. So langsam macht sich Enttäuschung und auch eine gewisse Vorahnung bei uns breit. Sollte der Haukelitunnel nicht mehr wegen Bauarbeiten gesperrt sein, werden wir dann über den Drystar Touristvegen fahren können? Letztes Jahr sind wir dort in Kolonne umgeleitet worden und konnten nirgends anhalten. Diesmal wollen ein bisschen mehr Zeit haben und den Weg in unserem Tempo erkunden. Aber es kommt wie befürchtet – auch diese Strecke ist noch nicht für den Verkehr geöffnet. Wir finden dann eher zufällig noch eine namenlose Nebenstraße, die uns doch noch ein bisschen mit schöner Gegend versorgt, aber insgesamt hatten wir uns von diesem Abschnitt viel mehr versprochen. Wollten wir doch ein letztes Mal Winter im Juni erleben.
Die Berge rufenTypisches Trucker Wochenende?
Nachdem wir die Berge und den Schnee hinter uns gelassen haben, wird die Landschaft wieder weniger „norwegisch“. Es gibt Wald und Seen und je weiter südlich wir kommen, wieder viel mehr Besiedelung. Hatten wir damit gerechnet erst spät abends an unserem nächsten Ferienhaus anzukommen, sind wir dann doch ganz froh, dass wir schön früher am Ziel sind. Also fast am Ziel, denn die über die Buchungsplattform vermittelten Koordinaten sind laut Google irgendwo im Nirgendwo und es führt keine Straße dorthin. Der einzige Feldweg der uns hinführen soll ist – schon fast das Motto dieses Tages – mit einer abgeschlossenen Schranke versperrt. Dass das Haus etwas abgelegen ist, wussten wir und im Allgemeinen finden wir das meistens auch ganz schön so. Dass wir aber über eine Schotterpiste kilometerweit durch den Wald irren, finden wir eher nicht so doll.
Wir wechseln zu TomTom, der zumindest eine Straße (also Schotterpiste) anzeigt, die uns dahin bringen könnte, wo wir hinwollen. Wir sind schon kurz davor zu glauben, dass wir einem Betrug aufgesessen sind und es das Ferienhaus gar nicht gibt, als wir plötzlich mitten in einer riesigen Ferienhaussiedlung ankommen. Unser Auto sieht aus, als hätten wir an der Ralley Paris-Dakar teilgenommen, die Heckscheibe ist komplett dicht. Denn die Ferienhaussiedlung wird noch gebaut! Es gibt schon einige fertige Häuser (unter anderem unseres, also zumindest müssen wir nicht im Auto schlafen!), aber rechts und links und oben und unten sind noch Baustellen! Keine fünfzig Meter entfernt begrüßt uns ein Bagger und überall liegen Baumaterialen herum. Okay, so hatten wir uns unser luxuriöses Ferienhaus am See nicht vorgestellt. Immerhin ist der See tatsächlich nur ein paar hundert Meter entfernt. Leider sind es ein paar hundert Meter Luftlinie. Und die Häuser liegen am Hang über dem See. Mal eben hinlaufen sind also nicht, wie wir dachten, ein paar Minuten, sondern locker über eine halbe Stunde. Wir atmen tief durch und versuchen uns nicht zu sehr aufzuregen.
Zumindest hat das Haus eine wirklich schöne und große Sonnenterasse. Da es ganz frei liegt und es keine Bäume gibt, liegt es aber auch den ganzen Tag im prallen Sonnenschein und es gibt nirgendwo einen Sonnenschutz. Kein Schirm, keine Markise und der Hausschatten fällt hinten auf den Schottervorplatz mit Blick auf die Baustelle. Noch bevor wir schlafen gehen gucken wir, ob es nicht in der Nähe ein anderes Ferienhaus gibt und wir trotz der happigen Miete umziehen können. Leider finden wir aber nichts Anderes. Nach der langen Anfahrt legen wir am Sonntag die Füße hoch, bauen unseren eigenen Sonnenschutz für den Hängesessel und schmieden einen Plan, wie wir uns die Woche trotzdem schön machen. Ausschlafen dürfte schwierig werden, also werden wir in den sauren Apfel beißen und mit Beginn der Arbeiten aufstehen, trotzdem gemütlich frühstücken und dann los bis nachmittags, wenn die Handwerker wieder weg sind. Nicht das, was wir ursprünglich vorhatten, aber wir sind anpassungsfähig.
Der Sonntag ist dann auch sehr ruhig und entspannt, aber das Haus heizt sich in der Sonne schon ziemlich auf und gerade zum Schlafen unter dem Dach ist es eher suboptimal. Dass wir Montagmorgen vor halb sieben vom Bagger aus dem Schlaf gerissen werden und wir nicht mal die erhofften acht Uhr schaffen, macht es uns dann doch schwer optimistisch auf den Rest unseres Aufenthalts zu blicken..
Sommer auch in NorwegenKönnte auch Schweden sein 🙂Leicht staubig hierDie Baustelle um unser Ferienhaus herumDer Mann mit dem Dynamit ist daSelbstgebauter SonnenschutzBlick auf den See von der TerasseSo sieht’s ganz schön aus!
Wenn es am See nicht erträglich ist, gehen wir halt ans Meer. Dachten wir. Aber in dieser Gegend ist die Küste sehr felsig und der Zugang zum Wasser ist, zumindest da wo wir es versuchen, hauptsächlich über kleine Yachthäfen möglich. Wir wollen aber nicht auf’s Wasser, sondern ans Wasser. Der nächste Ort ist Sannidal und eigentlich nur 15km entfernt. Pech, dass wir für die 5km Schotterpiste schon alleine über zwanzig Minuten brauche, bis wir zu einer asphaltierten Straße kommen. Nur gut, dass wir noch die alten Winterreifen drauf haben, die sowieso entsorgt werden müssen! Der nächste Küstenort ist Kragerø und der hat zumindest eine schöne Promenade mit bunten Holzhäuschen. Dahinter zieht sich ein Viertel mit den typischen weißen Holzhäuser mit rotem Dach und schmalen Gassen den Hügel hinauf. Ein netter Spaziergang. Wir hoffen auf eine schöne Aussicht von der Kirche aus, aber da werden wir leider – mal wieder – enttäuscht.
An der Promenade in KragerøZwischen 2 Häuser passt immer noch ein BootKragerø Kirke
Uns nervt der viele Verkehr, es ist uns zu voll, wir sehen das erste Graffiti in Norwegen und die öffentlichen Toiletten, die wir bisher immer als unglaublich sauber und in Schuss erlebt haben – sogar in den abgelegensten Winkeln in denen wir unterwegs waren – sind oftmals im gleichen Zustand wie die Toilettenhäuschen auf deutschen Autobahnrastplätzen. Kurzum die Gegend begeistert uns nicht. Wir versuchen uns an ein paar Geocachingtouren, aber selbst die sind ziemlich erfolglos. Auch die erhoffte Ruhe am Abend finden wir nicht. Wenn die Handwerker, dankenswerterweise schon um vier Uhr, Feierabend machen, übernehmen die Laien und hämmern, schleifen und sägen an ihren Häusern herum. Erholung bleibt für uns aus und schließlich entscheiden wir uns, nicht bis zum bitteren Ende auszuharren und buchen unsere Fähre von Samstag auf Donnerstag um und reisen früher als geplant wieder heim. Zumindest haben wir so auf der Fähre zurück nach Deutschland eine entspannte Überfahrt, denn mitten in der Woche ist sie nur zu einem Drittel belegt. Die beiden „gewonnen“ Tage nutzen wir dann zu Hause um den Urlaub doch noch entspannt ausklingen zu lassen. Jeder weitere Urlaub in Norwegen wird für uns nur noch nördlich des 60ten Breitengrades stattfinden!
Slottsfjell TonsbergTangenbuktaBaumgesichterFruvika StrandVesterøen WandergebietHoch die Hände!Bomuldsfabriken KunsthallBliksundAuf nach Hause