Wenn man an einem Ort schon quasi jeden Stein umgedreht hat und kennt, ist es Zeit sich neue Steine zu suchen. Und genau das tun wir heute, indem wir nordwärts ziehen. Aber diesmal wollen wir nicht unser „übliches Programm“ absolvieren, darüber haben wir hier ja auch schon berichtet; sondern haben uns aufgemacht etwas Neues zu entdecken. Corcomroe Abbey soll sehenswert sein, also nix wie hin. Wer ohne Navi unterwegs ist muß die Augen ein bisschen aufhalten, denn das Hinweisschild ist ein bisschen versteckt und klein, die Strasse zur Abbey macht einen wenig benutzten Eindruck. Um so überraschter sind wir, also wir vor der Ruine einen Reisebus parken sehen. Wir machen uns also auf eine Touristenhorde gefasst, aber es ist nur ein Schulklasse, die ihre Geschichtsstunde ins Freie verlegt hat und kleine Kinderhände winken uns fröhlich durch die offenen Fenster zu. Kurze Zeit später ziehen sie dann sehr gesittet in den Bus um und lassen uns in einer Staubwolke zurück. Wohlige Ruhe kehrt ein; bis die kleine Currywurst aufsteigt 🙂
Die Abbey selbst ist nicht sonderlich groß und auch nicht komplett erhalten, hat aber auf dem Friedhof viele sehenswerte Keltenkreuze und jede Menge Bögen zu bieten, durch die man wunderbare Aussichten hat.
Weiter geht es für uns durch den Burren, dieser eigentümlichen Karstlandschaft mit jeder Menge Steinen und der typischen Spaltenbildung im Boden, so dass man oft wie früher beim Hinkekästchen von einer zur nächsten „hüpfen“ muß. Naja oder wie als Kind, als man nicht auf die Fugen auf dem Gehweg treten durfte und immer auf den Zehenspitzen von einer Platte auf die andere trat ;-). Das Wetter spielt mit und wir kurven auf Nebensträßchen von Ort zu Ort, langsam wieder Richtung Süden, immer wieder auch auf dem WAW, dem Wild-Atlantic-Way, der über die ganze Westküste Irlands verläuft und den wir mittlerweile in mehreren Etappen und Jahren fast komplett zurückgelegt haben. Und der wirklich überall vermarktet wird, alles ist jetzt „Wild“ oder „Wild Atlantic“.