Unter tief hängenden Wolken trägt uns das Cacher-Mobil heute wieder gen Norden. Ziel ist der Pembrokeshire Nationalpark, wobei wir zugegebenermaßen keinen Unterschied zum Rest der Gegend ausserhalb des Nationalparks erkennen können 🙂 In Newport ist mal wieder das Wasser weg – wir haben da manchmal ein lausiges Timing mit den Gezeiten – was den Spaziergang entlang der Bucht ein bisschen weniger pittoresk macht als wir dachten. Aber scheinbar finden sich hier bei Ebbe viele Vögel ein, was diverse Hobby-Ornithologen auf den Plan ruft. Wir kommen uns ohne Fernglas um den Hals fast nackt vor…..
Der nächster Stopp führt uns 5.500 Jahre in die Vergangenheit, zum Pentre Ifan, stellvertretend für all die großen und kleinen, intakten und eingestürzten Dolmen, die hier rumstehen oder -liegen. Der Tonnenschwere Deckstein balanciert auf den Spitzen von drei aufrecht stehenden Blöcken.
Über die hier üblichen kleinen Nebenstraßen erreichen wir schließlich Nevern, ein winziges Dorf im Nirgendwo, aber mit einer geschichtsträchtigen Kirche, die man über einen herrlich düsteren mit Jahrhunderte alten Eiben bestandenen Weg erreicht. Eine davon ist sogar eine „Bluteibe“, die natürlich auch eine entsprechende Legende hat. Angeblich wir sie so lange bluten, bis wieder ein Waliser Schloßherr in Nevern Castle ist. Da vom Castle nur noch ein paar überwucherte Steine übrig sind, wird das wohl noch eine Weile dauern….. In der Kirche befindet sich einer der beiden Steine, die die Entschlüsselung der Ogham-Schrift ermöglicht haben, da er sowohl eine Inschrift in Latein als auch die kryptischen Striche und Punkte enthält. Aber man muß schon danach suchen, sonst hält man es einfach für eine Fensterbank 😉 Und auch hier finden wir die lustigen bunten Kniekissen aus Wolle, die wir schon aus Cornwall kennen.
Er: Was ist das für eine komische Steintreppe?
Sie: Das ist eine Aufstiegblock aus dem 18. Jahrhundert.
Er: Für Pferde?
Sie: Nein, für Reiter.
Und immer weiter geht’s im Labyrinth der Fuchsienhecken und überwachsenen Straßen bis nach Ceibwr Bay. Die Klippen erinnern uns sehr an Irland, ein passender Abschluß für den Tag 🙂