Donegal, die nordwestliche Spitze Irlands, bietet alle Clichés und Bilder, die uns für dieses Land in den Sinn kommen. Es ist die ursprünglichste Grafschaft und hat eine unglaublich lange Küste. Wir haben uns bereits 2014 und 2017 hier oben rumgetrieben und freuen uns darauf, Bekanntes wieder- und Anderes neu zu entdecken.
Strabane ist Grenzstädtchen und der Fluss Finn bildet die grüne Grenze. Wir waren ein bisschen unsicher, was uns nach dem Brexit erwartet, aber wie in der Vergangenheit merken wir den Übergang in die Republik eigentlich nur daran, dass die Entfernungen nicht mehr in Meilen sondern Kilometern angegeben werden. Als Basis ist Strabane für uns super gelegen aber bis auf gute Einkaufsmöglichkeiten, ein paar Wandbilder und kuriose Geschäftsnamen findet sich nicht viel Sehenswertes.
Im Norden lockt uns die Küste. Bei bestem Sonnenschein erkunden wir die Halbinsel Fanad. Vom Kloster Killydonnell hat man einen wunderbaren Blick auf Lough Swilly und bekommt die Ruine als Bonus dazu. In Ramelton lohnt sich ein kleiner Spaziergang am Ufer des Lennon. An einem Ende findet sich eine fotogene Brücke, am anderen alte Lagerhäuser. Beide Wahrzeichen finden sich auch auf einer überdimensionalen Tasse am Ortsausgang.
In Rathmullan lohnt sich ein Stopp an der Ruine von Ráth Moaláin. Sie steht auf einem kleinen Hügel direkt über Main Street und kann ganz ohne großen Schnickschnack besichtigt werden. Weiter geht es die Ostküste hinauf bis wir schließlich Ballymastocker Beach erreichen. Unterwegs gibt es diverse andere kleine Strände, aber hier muss man einfach einen Strandspaziergang machen!
Das Felsentor des Great Pollet Sea Arch sieht man lange Zeit nicht. Es gibt einen neuen gut ausgebauten Parkplatz von wo ein angelegter Weg etwa einen Kilometer bis zum Strand hinunterführt. Die meiste Zeit versteckt sich das Tor unterhalb des Weg oder hinter den Klippen. Hat man aber einmal den Strand erreicht, erhebt sich der Bogen majestätisch direkt vor uns. Wir sind am später Nachmittag dort und können alles in Ruhe auf uns wirken lassen. Einfach toll! Der Rückweg zieht sich etwas, vor allem da es stetig bergauf geht, aber es lohnt sich 🙂 .
Fanad Head Lighthouse ist nur mit kostenpflichtiger geführter Tour zu besichtigen, so dass wir uns mit der Außenansicht begnügen. Es hat sich zwischenzeitlich zugezogen, aber der Blick reicht noch bis zur nächsten Halbinsel Inishowen hinüber. Sehr schön 🙂 . Einem letzten Strandspaziergang am White Shore Beach können wir nicht widerstehen, ehe wir am Ballyhoorisky Fishing Pier eine Pause einlegen. Der Pier selbst ist eher hässlich, der Geheimtipp ist die Aussicht vom Hügel dahinter! Auf dem Rückweg haben wir noch Zeit für einen Stopp am Aussichtspunkt mit Blick über Roy Island und den dahinter im mystischen Abendlicht aufragenden Hügeln. Ein würdiger Abschluss für einen abwechslungsreichen Tag!