Irland 2024 – Cork – Mizen Peninsular

Mizen Head ist die unterste der Halbinseln, die den Südwesten Irlands bilden. Dingle ist die nördlichste und wir waren bereits mehrmals dort, einmal auch mit der kleinen Currywurst.  Darunter die Iveragh Halbinsel, bekannt für die berühmte Küstenstraße, die drum herum führt, der Ring of Kerry, die wir natürlich auch schon gefahren sind. Dann folgt die Beara Halbinsel, die wir 2017 ausführlich bereist haben. Den Abschluss bilden Sheep’s Head und Mizen Peninsular, die wir zum Geocachen schon mal gestreift haben, jetzt aber mit mehr Ruhe erkunden wollen.

Wir starten an der Nordküste am Dunmanus Castle. Der Turm steht auf einer Weide, die aber gerade nicht bewohnt wird und wir schleichen uns durchs Tor. Es gibt noch nicht mal ein Schild mit irgendwelchen Informationen und im Turm finden sich jede Menge Hinterlassenschaften tierischen Ursprungs, aber der Blick über die Bucht ist ganz schön.

Am Südzipfel wollen wir nach Three Castle Head. Parken kostet €3 Euro pro Person. Im Sommer wird das wohl direkt kassiert, ansonsten gibt es ein Stück den Weg hinauf eine Honesty Box. Wir sind halbwegs ehrlich und zahlen einmal €3 Euro.  Der Weg ist insgesamt gut zu laufen und das Meer ist grünblau und kracht unermüdlich gegen die Klippen.  Leider kommen wir dann an ein Stück ausgewaschener, steiler Steinweg, das wir mit unserer Kondition lieber nicht angehen. Hoch würde wahrscheinlich noch gehen, aber wir müssen ja auch wieder runter und es gibt nur den einen Weg. Für etwas sportlichere Leute, die keine kaputten Knie haben, ist es wahrscheinlich kein Problem. Wir finden aber auch nur den Spaziergang auf den Klippen schon wunderschön 🙂 .

Für uns geht’s weiter zum Mizen Head Leuchtturm. Wir haben gelesen, dass das Besucherzentrum derzeit geschlossen ist, aber als wir dort ankommen müssen wir feststellen, dass leider das komplette Gelände abgesperrt ist und man dort gerade gar nicht weiterkommt 🙁 .  Also geht’s gleich wieder gen Norden zum Barley Cove Beach, ein breiter Sandstrand umgeben von kristallklarem blauen Wasser.  Zu erreichen ist er über eine schwimmende Pontonbrücke. Die aber nur von Mai bis September ausgelegt wird. Heute liegen die Einzelteile auf dem Trockenen und wir kommen nicht bis an den Traumstrand. Offensichtlich ist die Saison schon vorbei und wir können uns nur mit dem Anblick aus der Ferne trösten. Irgendwie ist gerade der Wurm drin bei uns 🙁 .

Die Wedge Tomb von Altar liegt direkt an der Straße und lohnt auf jeden Fall einen Stopp. Der Dolmen liegt direkt am Parkplatz und von dort hat man  eine wunderbare Aussicht über die kleinen Inselchen und den Atlantik. Der Geocache, den wir hier heben, macht den Besuch perfekt 🙂 .

Von hier ist es nicht mehr weit bis nach Schull, ein kleiner Ort mit erstaunlich großem Yachthafen, so dass selbst Ende September noch viele Wassergefährte lustig in der Bucht dümpeln. Als Zugabe liegt auf einem kleinen Hügel eine pittoreske Kirchenruine im Abendlicht.

Timonleague Friary liegt nicht mehr auf der Halbinsel, sondern schon auf halbem Weg nach Cork, aber irgendwie verschlägt es uns trotzdem dorthin. Das Kloster liegt etwas erhöht direkt am Wasser und ist so groß, das wir uns fast verlaufen 😉 .  Die komplette Fläche wurde und wird als Friedhof genutzt und es ist ein bisschen skurril, dass man überall um Grabsteine herumsteigen muss und über Grabplatten läuft. Würde die Sonne nicht so schön scheinen, könnte man meinen, es wäre eine Halloweeninstallation!  Offensichtlich ist es aber keine Top-Attraktion, denn außer uns ist niemand da. Ganz anders am Drombeg Stone Circle, wo gerade eine Busladung US-Touristen durchgejagt wird.  Aber sie dürfen nicht allzu lange bleiben 😉 . Und auch die spanische Gruppe ist schnell wieder weg, nachdem jeder ein Foto von sich im Steinkreis hat machen lassen.  Dann herrscht himmlische Ruhe und sowohl die Steine als auch der Blick zur Küste sind wirklich sehenswert.

Castle Freke Woods sind eine schöne Abwechslung. Es gibt diverse gut ausgeschilderte Wege und mitten drin eine Kirchenruine, die aber nur von außen zu besichtigen ist. Das namensgebende Castle ist nur mit Termin zu betreten, den wir natürlich nicht gemacht haben. Stattdessen geht’s für uns an den Strand. Owenahincha Beach hat nicht nur einen spannenden Namen, sondern ist auch sonst sehr schön! Vor allem die Brandung ist super 🙂 . Und es gibt einen ziemlich neu wirkenden kurzen Cliff Walk ins Nachbarörtchen Cregane. Ideal um sich ein bisschen die Beine zu vertreten.

Knockrum Ring Fort ist nicht ganz einfach zu erreichen. Wir versuchen es erst von der Westseite über die namenlose Straße an der die Woodcock Smokery liegt, in der Annahme, dass wir dorthin mit dem Auto kommen und es auch parken können. Aber die Straße ist eher ein Weg und wir lassen das Cachermobil lieber stehen und gehen zu Fuß weiter. Halb den Hügel hoch und der Weg endet. Parallell verlaufend gibt es einen Matschweg über eine Viehweide und während wir noch mit uns ausdiskutieren, ob wir darüber wollen, kommt der hiesige Bauer und teilt uns mit, dass er jetzt seine Viehherde über den Weg treiben wird und wir dort nicht lang können. Es gäbe aber einen Zugang direkt von der R596 und wir sollten es dort versuchen. Wenn man nicht danach sucht, ist man schnell am „access point“ vorbei gefahren. Direkt gegenüber ist ein Viehgatter und wer es wagt könnte dort parken. Uns ist es nicht ganz geheuer und so macht sich nur Diane auf den Weg und Lars bewacht das Cachermobil knapp einen Kilometer weiter die Straße hoch.

Die ersten paar Meter von der Straße sind steil und steinig, aber dann geht’s easy-peasy einen ganz wunderbaren Weg entlang, bis man an eine lange Treppe kommt. 90 Stufen führen hinauf zum Ziel, dem kreisrunden Steinfort bzw. Dun. Es sind die Grundmauern einer bronze- oder eisenzeitlichen Anlage, deren Trockenmauern irgendwann mal restauriert wurden. Darum ist die etwa 2m hohe und 3m tiefe Mauer in einem perfekten Kreis erhalten.  In der Mitte befinden sich die Fundamente eines Gebäudes mit Kellerraum, der heute aber mit einer dicken Eisenkette verschlossen ist. Dafür ist die Aussicht phänomenal. Was für ein toller Abschluss für unseren Urlaub!

Der Tag unserer Abreise beginnt mit dichtem Nebel. So dicht, dass wir nur vom Auto packen klatschnass werden. Dann klart es gerade genug auf, dass aus dem Nebel ein stetig fallender Dauerregen wird. Dazu frischt der Wind auf. Unser Zwischenstopp braucht vier Wände und ein Dach! Beides finden wir im Cork City Gaol, dem alten Gefängnis. Für 100 Jahre wurden hier Gefangene verwahrt und als es 1824 in Betrieb genommen wurde, galt es als eines der modernsten Gefängnisse seiner Zeit. Die Gebäude sehen eher nach Mittelalterschloss als Gefängnis aus. Im Westflügel trifft man auf einige Insassen und erfährt anhand ihrer Geschichte, wie das Leben im 19. Jahrhundert innerhalb und außerhalb der Gefängnismauern aussah. Sehr anschaulich und interessant gemacht! Wir haben zwei unterhaltsame Stunden hinter Gittern 😉 . Das Außengelände lassen wir aufgrund des Regens aus.  Hätte den Besuch aber sicher schön abgerundet. Der Eintritt ist mit 11€ pro Person nicht ganz billig, aber uns war es das wert.

Zurück auf den Kontinent geht es für uns mit der Stena Horizon, deutlich neuer als die schon etwas in die Jahre gekommenen Schiffe von DFDS auf der Route nach Schottland. Das Wetter ist mit Regen und Windböen von bis zu 75kmh nicht besser ist als auf der Hinfahrt, aber entweder arbeiten die Stabilisatoren effektiver oder unsere Kabine hat eine bessere Lage im Schiff. Denn obwohl die Gischt bis auf Deck 9 hochspritz wenn das Schiff in ein Wellental eintaucht, haben wir eine relativ ruhige Überfahrt und schlafen so gut, wie es auf einer Fähre in schwerem Wetter eben geht. Trotzdem sind wir froh, als wir nach einem letzten „Full Irish Breakfast“ am nächsten Tag um 13:00 Uhr in Cherbourg an Land rollen und die lange lange Fahrt nach Hause antreten. Schön war’s!

Und wer noch nicht genug Bilder gesehen hat, kann hier noch ein kleines Video mit Drohnen Highlights unserer Reise genießen 🙂 .

 

 

 

Irland 2024 – Cork – Sheep’s Head Peninsula

Unser Weg gen Süden führt uns über Kilkenny, wo wir als erstes Castlelough Castle (ja heißt wirklich so) ansteuern. Die Ruine am Ufer von Lough Leane befindet sich etwas versteckt hinter dem Lake Hotel und man könnte fast denken, dass sie nicht öffentlich zugänglich ist. Entweder man sucht sich seinen Weg von der Hauptstraße, oder ist so frech wie wir und parkt einfach auf dem riesigen Hotelparkplatz. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung. Das es mal ein Castle war, lässt sich heute anhand der Überreste kaum noch erkennen und wäre für sich weder eine Erwähnung, noch einen Besuch wert. Aber die Aussicht über Lough Leane ist sensationell! Als wir ankommen ist noch ein älteres Pärchen dort, aber kurz darauf sind wir ganz allein mit dem leisen Plätschern des Wassers und dem Wind, der durch die Gräser raschelt. Die Wolken hängen heute tief über dem See, was die mystische Atmosphäre perfekt macht. Besonders auf dem alten Steinpier fühlen wir uns Jahrhunderte in die Vergangenheit versetzt.

Ein kleines Stück weiter ist man schon im Killarney National Park, der hier aber gezähmt daher kommt. Wer möchte kann sich von den berühmten Einspännern zu allerlei interessanten Punkten kutschieren lassen.  Allen voran Muckross House oder Muckross Abbey. Wobei wir schon ein bisschen Bedenken haben, ob es den Tieren wirklich gut geht dabei. Und die Kutscher, die wir sehen, ein bisschen ruppig wirken. Aus Zeitgründen – und weil Herrenhäuser bei uns nicht so hoch im Kurs stehen, wie Klosterruinen – haben wir uns für Muckross Abbey entschieden. Statt des asphaltierten Weges, nehmen wir aber den Langstrecken Wanderweg „The Kerry Way“, der ursprünglicher ist und in Ufernähe entlang führt. Man hat zwar kaum einen freien Blick auf den See, aber dafür geht es durch wuchernden Wald und Büsche. Und hin und wieder führen kleine Pfade ans Wasser runter und man kann Anglern beim Im-Wasser-Rumstehen beobachten.

Muckross Abbey finden wir großartig. Sie ist frei zugänglich und größer als wir gedacht haben. Die Treppen ins Obergeschoss und den Turm sind teilweise ein bisschen knifflig, aber wenn man es langsam angeht, gut zu bewältigen. Highlight ist der komplett erhaltene Kreuzgang in dessen Mitte ein Baum wächst. Wenn man genau hinschaut sieht man, dass der Stamm in sich gedreht ist. Wie toll ist das denn?! Hier müssen wir nochmal mit mehr Zeit vorbeikommen.

Die Straßen werden schmaler und schmaler. Die Häuser weniger und weniger. Und uns wird’s immer mulmiger. Bis wir schließlich ziemlich am Ende der kleinsten Halbinsel mit dem schönen Namen Sheep’s Head Peninsular unser Ferienhaus erreichen. In unmittelbarer Nähe stehen noch eine Handvoll Häuser, aber offensichtlich ebenfalls Feriendomizile, die gerade unbewohnt sind. Ansonsten versinkt die Welt um uns am Abend in absoluter Dunkelheit. Und Stille. Aber wir haben eine tolle Aussicht auf die gegenüberliegende Beara Halbinsel und die Bucht. Ein Superblick der sich jeden Tag mit dem Wetter ändert und nie langweilig wird. Besonders wenn die Wolken sich langsam über Berge schieben!

Sheep’s Head ist ein Wanderparadies. Der Sheep’s Head Way führt einmal komplett um die Landzunge und ist überall ausgeschildert. Für alle die ihn in Etappen oder nur ein Stück gehen wollen. Die ausgewiesenen Parkplätze sind teilweise aber nur auf Straßen zu erreichen, die selbst uns zu ursprünglich sind. Und die im Spätsommer über die schmale „Fahrbahn“ wuchernden Brombeeren sind auch nicht gut für den Lack 🙁 . Der Weg selbst ist oft nur grob mit Holzpfählen mit gelben Spitzen markiert. An anderer Stelle zumindest als Trampelpfad zu erkennen. Das ist bei gutem Wetter oder zumindest guter Sicht kein Thema. Aber in den höheren Lagen, bei Nebel, Regen oder auch nur tiefhängenden Wolken, womöglich noch in Kombination mit starkem Wind, kann es schon problematisch werden. Festes Schuhwerk ist ein Muss. Aufgrund von fehlendem Empfang sind Offlinekarten und ein Kompass für längere Touren ebenfalls empfohlen. Ein Großteil des Landes ist moorig und geschützt, es brüten auch viele Vögel hier. Deswegen sind Hunde auf vielen Abschnitten nicht erlaubt.

Es gibt auch den Sheep Head’s Cycle Way, auf dem man die kleine Halbinsel mit dem Rad erkunden kann, was aufgrund ihrer Größe sicherlich Sinn ergibt. Aber die schmalen und schlechten Straßen sind schon mit dem Auto eine Herausforderung. Für den durchschnittlichen Fahrradfahrer würden wir das nicht unbedingt als Spaß kategorisieren.  Die „Hauptstrasse“ ist die L4704, die allerdings nur etwa bis zur Mitte der Landzunge führt, diese dann überquert und auf der anderen Seite zurück geht. Der kleine Pass wird auch Goats Path, also Ziegenpfad genannt, ist aber gut ausgebaut. Oben gibt es eine schöne Aussicht und eine großes weißes Kreuz mit Marienstatue zur spirituellen Erbauung. Und als wir da waren auch ordentlich Wind 😉 .

Es gibt nur zwei kleine Dörfer, die mit zwei Pubs und Cafés eine eher übersichtliche Auswahl an Einkehrmöglichkeiten bieten. Da wir einen Pakt geschlossen haben,  den Weg zu unserem Ferienhaus nicht im Dunkeln zu fahren 😉 , wählen wir „The Old Creamery“ für einen gemütlichen Kaffeestopp. Kommt nicht an die vorherigen Cafés heran, aber „The White House“ hat schon die Winterruhe eingeläutet, wir haben also keine Alternative 😉 .

 

 

Irland 2024 – Clare – Entspannen in Kilkee (ja schon wieder)

Pünktlich zum Umzugstag schlägt das Wetter um. Im Nieselregen machen wir uns auf gen Süden. Unser erster Zwischenstopp ist Sligo, im Speziellen Sligo Abbey, die mitten in der Stadt liegt. Eintritt kostet €3 und das finden wir okay.  Dafür gibt es auch ein laminiertes Infoblatt, dass zu einzelnen Stationen weitere Informationen gibt, so dass man auf eigene Faust und in Ruhe alles erkunden kann. Die Abbey ist recht gut erhalten, besonders der Kreuzgang, und gerade Diane ist ein großer Fan von Kreuzgängen 🙂 . Ansonsten fallen noch die vielen Bildhauereien auf, und ein kleiner Balkon im Obergeschoss, der auf den Innenhof hinausgeht. Ungewöhnlich für uns ist die Lage mitten in der Stadt, so dass man hinter den fensterlosen Rundbögen die ganz normalen Stadthäuser sieht und Straßenlärm hört.

Hinterher machen wir noch eine kleine Runde durch die Innenstadt, durch die sich malerisch der kleine Fluss Garavogue schlängelt. Leider entscheidet das Wetter sich genau dann, es doch mit richtigem Regen zu versuchen. Also bleibt es bei einem kurzen Gang und Mittagessen, bevor wir uns wieder auf den Weg machen.  Und auch auf die weiteren Zwischenstopps verzichten wir und fahren lieber durch bis wir unser Ziel, das wunderbare Cliff Cottage in Kilkee erreichen.

Irlandurlaub ohne Kilkee geht für uns einfach nicht, das haben wir zuletzt 2022 und 2023 bewiesen 😉 . Und immer wenn wir denken, ach ein paar Tage reichen uns, wir waren ja schon soooo oft hier, merken wir, dass wir doch gerne länger bleiben würden. Spazierengehen auf den Klippen und am Strand, gemütlich mit einem Heiß- oder Kaltgetränk vor dem Kamin sitzen, schon beim Frühstück zusehen wie die Wellen in die Bucht rollen. Entspannung pur! So stört es uns auch nicht, dass wir in den ersten paar Tagen tatsächlich ziemlich viel Regen haben. Teilweise so viel, dass wir am Abend Regenhose, Regenjacke und selbst unsere Schuhe am Kamin trocknen müssen!

Aber dann kommt doch wieder die Sonne zum Vorschein und wir sind unterwegs auf der Loop Head Halbinsel. Keatings in Kilbaha hat super leckeren Baileys-Cheesecake, den wir sogar draußen genießen können. Aber selbst an einem Regentag kann man im Vorzelt geschützt die Aussicht genießen. Und natürlich müssen wir in unsere Lieblingsgalerie, wo wir einen Plausch mit Ailish halten und wieder mal spontan ein Bild kaufen 😉 . Im späten September ist bei den Bridges of Ross und am Lighthouse nicht viel los und die paar Besucher gehen nicht weit, da es doch ziemlich windig ist. Uns macht das nichts aus und wir genießen es nur den Wind, die Wellen und hin wieder eine Möwe zu hören. Auch auf George’s Head in Kilkee ist Diane ganz alleine und als es uns am Strand zu belebt wird, ziehen wir uns einfach ins Cottage zurück. Die Aussicht wird uns nie langweilig!

Je älter man wird, um so wichtiger ist es, die kleinen grauen Zellen zu beschäftigen und immer wieder neue Erfahrungen zu machen.  Deshalb haben wir eine Termin bei den Flying Alpacas gemacht und treffen an einem sonnigen Vormittag Fred, Dorito, Maverick, Potato, Cappucino und Spitfire, sowie die Hündin Yuki, die sich über jeden Besucher freut, und die freche Ziege Nutella. Und Barbara, die quirlige Italienerin, die sich um den ganzen Zoo kümmert und uns heute alles Wissenswerte über Alpakas erzählt. Nach einem kurzen Kennenlernen müssen wir uns für zwei entscheiden, die wir mit auf unseren Spaziergang nehmen wollen. Lars entscheidet sich für den entspannten Potato, während Diane den charmanten Fred auswählt. Und da wir die komplette Gruppe sind, haben wir mit Barbara und den Alpakas eine lustige Stunde. Können wir jedem wärmstens empfehlen! Im Zweifelsfall den (Enkel-) Kindern schenken und zusammen machen 🙂 .

 

 

Irland 2024 – Tyrone – Sperrin Mountains

Nach so viel Küste wollen wir zur Abwechslung in die Sperrin Mountains, die quasi direkt um die Ecke liegen. Natürlich waren wir auch hier schon und in Retrospektive hat sich unser Programm nicht viel geändert.

Die Gortin Lakes sind ein wirklich schönes Naherholungsgebiet und als wir da sind ist sogar ein Parkangestellter gerade dabei Müll aufzusammeln und die Mülleimer zu leeren. So bleibt es auch schön 🙂 . Im Sommer kann man auch schwimmen und das Wasser ist bestimmt wärmer als der Atlantik 😉 . Selbst an einem bedeckten und regnerischem Tag kann man sich hier einige Zeit aufhalten. Und hinterher empfehlen wir The Auld Bank Coffee Shop in Gortin zum Aufwärmen bei leckeren Kaffeevarianten, heißer Schokolade und Scones oder Küchlein. Wer es herzhafter mag wird ebenfalls fündig. Und für ganz Eilige gibt es alles auch zum Mitnehmen.

Die Beaghmore Steinkreise bieten das volle Programm. Acht mehr oder weniger intakte Kreise, Grabhügel und Steinreihen, deren Bedeutung noch nicht wirklich geklärt ist. Vielleicht haben vor dreieinhalbtausend Jahren ein paar Druiden – leicht alkoholisiert? – überlegt, dass es doch lustig wäre, ein paar Steine in Kreise zu legen und die Leute der Zukunft darüber rätseln zu lassen, warum. So wie wir das heute auch tatsächlich tun. Die Steine sind nicht riesig, aber allein die Tatsache, dass sie tausend von Jahren überdauert haben und es so viele auf so kleinem Raum sind, ist schon faszinierend. Wir sind an einem sonnigen Sonntagnachmittag hier und es ist ziemlich belebt. Meistens sind es Einheimische, die ihre Hunde und Kinder ausführen.

Direkt gegenüber beginnt (oder endet) der „Solar Walk“, ein ziemlich neu angelegter Weg durchs Moor. Auf zwei Kilometern finden sich Stationen zu den Planeten, wo Tafeln und eine App über Neptun, Saturn und Co. informieren. Bis auf ein Stück durch den Wald geht es über einen Holzsteg und das Ganze ist wirklich schön gemacht. Nur ist es leider kein Rundweg, so dass man entweder über die Straße zurück gehen muss oder einfach nochmal die Strecke durch’s Moor macht.

Ansonsten sind die Sperrins ein Wandergebiet mit viel Wald, gut erschlossen und gut besucht.

Irland 2024 – Donegal – Noch mehr Meer

Donegal ist so groß und so abwechslungsreich, dass uns die Auswahl unserer Ziele schwer fällt; obwohl wir ja bereits einiges gesehen haben. Sheephaven Bay hört sich da verlockend an. Auf dem Weg stoppen wir bei Newmills Corn & Flax Mill. Wir wollen zwar nicht ins Museum, aber sie liegt sehr malerisch an einem kleinen Flüsschen und bietet sich zumindest als Fotostop an. Genauso wie St. Colmcille’s Abbey. Von der Abtei ist nicht viel übrig, aber man hat eine schöne Aussicht über Lough Nacally und Lough Akibbon.

Der Glenveagh Nationalpark ist ein Touristenmagnet, was wir ja nicht so mögen, und wir begnügen uns mit der Durchfahrt.

Pünktlich als sich ein Hüngerchen meldet erreichen wir Dunfanaghy und finden eine Bank im Halbschatten für ein kleines Picknick. Es ist Ebbe und das Wasser hat sich weit zurückgezogen. Nachdem wir uns gestärkt haben, geht es raus in die Bucht. Am Anfang ist es noch nass und der allgegenwärtige grüne Algenteppich ist rutschig, aber nach ein paar hundert Metern erreicht man festen Sandboden, der von den Gezeiten in die typischen Wellenstruktur Linien geformt wurde, die wir auch von der Nordsee kennen. Es ist ein ziemlich irreales Gefühl inmitten dieser kleinen Sandwüste zu stehen, ganz alleine mit dem Wind und sonst nichts.

Ein bisschen weiter nordwärts findet sich Horn Head, eine Landspitze, die bis zu 250m steil aus dem Meer aufragt. Die Zugangsstraße ist wie immer schmal und wir sind froh, dass nicht viel los ist. Der Parkplatz ist auch eher übersichtlich. Die meisten Besucher gehen nicht weiter als bis zum Aussichtspunkt oder dem Ende der kurzen gepflegten Wege. Das wird überall mit großen Felsen, die die Wege blockieren und Hinweisschildern markiert. Man kann dahinter weiter gehen, aber dann zeigt sich das ganze Ausmaß von Erosion und es wird ein bisschen abenteuerlich. Die dünne Bodenschicht ist Torf und Heide, wo sie nicht bereits abgetragen ist. Hin und wieder finden sich noch Trampelpfade, aber genauso oft nur der blanke Felsen oder sumpfige Abschnitte. Dazu weht stetig ein strammer Wind. Wir sind an einem sonnigen Tag mit 20° hier und trotzdem sehr froh über Windjacke, Trekkingschuhe, Mütze und Halstuch. So ausgestattet können wir es gut aushalten und den phänomenalen Ausblick genießen.

Auf dem Rückweg kommen wir wieder durch Dunfanaghy aber alles sieht anders aus, denn jetzt ist Flut und wo wir vor ein paar Stunden spazieren gegangen sind ist jetzt das Meer zurück.

Im goldenen Abendlicht finden wir auf dem Rückweg Ray Church. Die Ruine ist nicht besonders spektakulär, bis auf das große Kreuz, dass an einer Wand aufragt. Aber auch hier sind wir mit dem Wind allein und saugen die mystische Stimmung in vollen Zügen auf.

Den Südwesten Donegals haben wir auch bereits erkundet und dokumentiert. Diesmal geht’s für uns einmal quer durch von Nord nach Süd auf einer kleinen Geocachingtour. Die Halbinsel Loughros bietet wenig Haltemöglichkeiten, um den phänomenalen Ausblick zu bewundern.  Über kleine holprige Straßen geht es für uns bis zur Spitze zum Cache. Auch wenn wir keinen Weg an den Strand finden, ist der Ausblick von oben toll!

Der Weg durch das Tal von Glengesh belohnt uns mit tollen Bildern und viel Grün. Je höher wir kommen, umso rauer und karger wird die Landschaft. Das  Tal von Owenwee ist dann auch mehr braun als grün. Um hierher zu kommen geht es im Moment über winzige, einspurige, holprige Nebensträßchen, da der kürzere, direkte Weg über den Assaranca Wasserfall wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Nur eine von vielen Sperrungen, Umleitungen und Baustellen, denen wir in diesem Urlaub begegnen. Highlight der Tour ist der Abschluss auf der kleinen Landzunge von Muckross Bay.  Das Meer hat den weichen Stein ausgehöhlt, was den Ort interessant für Kletterer macht. Für alle anderen bietet sich der Strand oder die „Cliffs“ zum spazieren, entspannen und einfach nur da sitzen und den Wellen zugucken an.

Nach so viel frischer Luft brauchen wir ein bisschen Abwechslung, die wir im An Grianán Theatre in Letterkenny finden. Dort feiern wir mit der Bruce Springsteen Tribute Band einen Abend lang 40 Jahre Born in the USA und haben jede Menge Spaß 🙂 . Und fühlen uns auch ein bisschen alt…..