Irland 2018 – Tag 11-13 Sturm in Portrush

Jetzt können alle Wetterunken sagen „hab‘ ich doch gewusst“, wenn wir immer wieder behaupten, dass das irische Wetter besser ist als sein Ruf. Denn tatsächlich hat uns in diesen Tagen ziemlich viel Regen heimgesucht und uns die Gelegenheit gegeben, einfach mal auf der Couch rum zu lümmeln und uns vor dem Kamin einzukuscheln. Und zu lesen, zu spielen, zu bloggen oder ein paar Serien zu gucken. Wir sind für solche Situationen im Urlaub bestens ausgerüstet. Ach ja, das Ausschlafen war auch schön 🙂

Nach dem Regen kam der Sturm; was uns zugegebenermaßen sehr entzückt hat. Zumindest als es soweit aufgeklart ist, dass es zwischen den übers Land peitschenden Regenschauern auch sonnige Abschnitte gab. Allerdings sollte man an solchen Tagen den Aufenthalt im Freien stets so gestalten, dass die nächste windgeschützte Unterstellmöglichkeit – notfalls auch das Auto – nicht allzu weit entfernt ist. Denn diese Regenschauer haben es echt in sich und durchnässen in Rekordzeit alles und dann friert einen der Wind umso mehr durch. Aber auch darin haben wir Übung und halten uns deshalb hauptsächlich in Portrush auf. Schließlich hat der Ort zwei schöne Strände zu bieten, die wir bisher vernachlässigt haben 🙂

Irland 2018 – Tag 10 Küste & Meer

Heute haben wir (Küsten)Städtchen-Hopping mit ein bisschen Kultur und Cliffspaziergang auf dem Programm.  Portrush besteht hauptsächlich aus Ferienhäusern, B&Bs, Restaurants und Amusementcentern. Alles was die Massen verlangen, die im Sommer für eine Auszeit am Strand hier einfallen. Außerdem wird an jeder zweiten Ecke gebaut oder professionell gebuddelt. Also nicht gerade eine Augenweide. Nicht weit entfernt liegt Bushmills, dessen Hauptattraktion die bekannte Whiskey-Brennerei ist; ansonsten eher verschlafen. Ebenso Dunseverick, Lisnagunogue und alle dazugehörigen Höfe und Häuser.

Ballycastle ist schon deutlich größer. Am Fährhafen nach Rathlin Island machen die Möwen einen Heidenlärm und sorgen damit für unsere Unterhaltung. Vielleicht gibt es ja ornithologisch bewanderte Leser, die uns sagen können, um was für eine Art Möwe es sich hierbei handelt?

Die Bonamargy Friary kennen wir schon, lohnt heute aber einen zweiten Besuch, an dem wir auch die Currywurst nochmal aufsteigen lassen.

Immer wieder angepriesen in Reiseführern und im Internet wird Carrick-a-Rede, eine kleine Insel , die über eine 20m lange Hängebrücke vom Festland zu erreichen ist. Früher nur von den lokalen Fischern benutzt, hat der National Trust das Ganze übernommen und kommerzialisiert. Für £8 kann man jetzt über die Brücke gehen und sich auf der winzigen Insel umsehen. Oder man kann einfach einen schönen Spaziergang  über die Klippen nach Ballintoy machen. Man bekommt quasi die gleiche Aussicht umsonst geboten und muss sich auch nicht zu einer vorbestimmten Zeit an der Brücke einfinden. Ratet mal, wofür wir uns entscheiden :-). 

Irland 2018 – Tag 9 Derry & Antrim Coast

Der ein oder andere Film- und Seriengucker mag beim Anschauen unserer Fotos ein Déja-Vu haben und sich denken „das kommt mir irgendwie bekannt vor“. Nicht nur Star Wars, auch Game of Thrones hat hier schon gedreht. Und ganz aktuell sind hier sogar die Strasse nach Dunluce Castle, inkl. Ruinen und Umgebung gesperrt für Dreharbeiten am Film „Artemis Foul“. Werden wir uns schon allein aus diesem Grund sicherlich ansehen :-). Aber zurück zu GoT – die Strasse des Königs ist in Wirklichkeit Bregagh Road in Ballymoney und wer Bäume oder die Serie mag wird hier sicherlich einen Stopp einplanen.

Leider ist es sehr überlaufen und wenn man Pech hat und kommt zeitgleich mit einer – oder mehrerer – Busladung anderer Touristen hier an, geht die Wirkung dieser toll gewachsenen Buchen wohl im Gewusel unter. Mittlerweile ist die Strasse für den Autoverkehr gesperrt, was aber nicht alle Besucher zu verstehen scheinen. Und mit ein bisschen Geduld kommt auch irgendwann die Gelegenheit die Allee fotografisch abzulichten. Nicht aufgeben!

Von den Dark Hedges geht es weiter zum Genariff Forest Park. Der Park liegt ein bisschen im Hinterland und bietet diverse gut ausgeschilderte Wanderwege für jeden Geschmack und Fitnessgrad, die auch untereinander kombiniert werden können. Wir entscheiden uns für den beliebten Waterfall Trail, der an den beiden benamsten Wasserfällen Ess-Na-Larach und Ess-Na-Crub sowie zahllosen kleinen Kaskaden direkt am River Glenariff vorbeiführt. Der Trail ist 3km lang, aber man sollte sich darüber im Klaren sein, dass man vom kostenpflichtigen Parkplatz (£5 für den ganzen Tag – im Moment nimmt der Automat nur Münzen!) bis auf den Talboden hinuntersteigen und am anderen Ende das Ganze auch wieder hinaufkraxeln muss; gibt stramme Waden :-)). Fast den ganzen Weg hört man das Plätschern des Flusses, deshalb besser vor der Tour am Café nochmal die kostenlosen Toiletten nutzen ;-). Da es in den letzten Wochen nicht allzu viel Regen gab, sind die Fälle gerade ein bisschen „dünn“, aber es wäre auch ganz ohne ein sehr schöner Spaziergang!

Weiter geht es zur Küste, eigentlich ohne besonderes Ziel. Aber dann lesen wir ein Schild, dass auf uns seine Wirkung nie verfehlt: Scenic Route (landschaftliche schöne Strecke). Spontan biegen wir ab und befinden uns damit auf dem Weg nach Torr Head. Die Scenic Route verdient ihren Namen wirklich, führt aber über wirklich wirklich wirklich kleine enge Strassen, die Berge hinauf und hinunter. Wir sind in der Hinsicht bestimmt nicht zimperlich, aber sehr froh, dass hier nicht viel Verkehr herrscht. Torr Head selbst finden wir dagegen nicht sehr beeindruckend, man braucht den Abstecher hierher also nicht unbedingt machen. An weniger diesigen Tagen kann man die schottische Küste, speziell die Halbinsel Mull of Kintyre sehen, wir können sie zumindest erahnen.

Das Wetter hält sich und wir steuern unser letztes Ziel für heute an. Der Giant’s Causeway steht wohl auf der Must-Do-Liste eines jeden Nordirlandurlaubers.  Wir auch, als wir 2014 hier waren. Aber damals hat uns der unglaubliche Andrang abgeschreckt und wir haben verzichtet. Jetzt liegt er quasi direkt vor unserer Haustür und wir wollen es nochmal versuchen. Der Trick scheint zu sein, zu warten bis das Visitor-Center geschlossen hat. Dann sind auf jeden Fall schon mal alle Bustouristen aus dem Weg. Ausserdem kann man dann umsonst auf dem offiziellen Parkplatz parken, kostet sonst, inkl. Eintritt ins Visitor Center, £10,50 pro Person!  Aber der Zugang zum Causeway selbst kostet keinen Eintritt. Man kann also auch eine Wanderung an der Küste entlang dorthin machen oder per Shuttle von Bushmills anreisen.

Wir kommen 10 Minuten nach Schließung und können nirgendwo ein Ticket erwerben, also Parken umsonst. Auch sonst ist gerade erfreulich wenig los; aber ein Geheimtipp ist das mit dem spät kommen wohl nicht mehr. Vom Parkplatz geht es zu Fuß weiter, etwa eine halbe Stunde bis zum eigentlichen Causeway. Unser erster Gedanke ist: „das hatte ich mir irgendwie größer vorgestellt“. Die berühmten Basaltsäulen sind tatsächlich nur eine relativ kleine Landspitze in einer zugegeben sehr malerischen Bucht.

Man kann ohne Beschränkungen auf und zwischen den Steinen herumklettern und wenn man ein bisschen vorsichtig ist und sich nicht von den anderen Besuchern ablenken lässt, die hier offensichtlichen einen Selfie-Wettbewerb austragen,  ist es auch für Bewegungslegastheniker wie uns möglich.  Die Sonne beschert uns zwei wunderbare Stunden und unzählige Fotos und Videos. Hier eine kleine Auswahl ;-).

Auf dem Heimweg müssen wir einfach am Dunluce Castle anhalten, dass sich im goldenen Sonnenuntergangslicht präsentiert. Was für ein Tag 🙂

Irland 2018 – Tag 7 & 8 Vermischtes

Zwischenzeitlich haben wir die Unterkunft, das Land und gefühlt auch die Klimazone und den Kulturkreis gewechselt. Es hat uns ans andere Ende der grünen Insel verschlagen, ins nordirische Küstenstädtchen Portrush.

Haben wir vorher eingebettet in den Ring of Kerry Golf Club in – unbeabsichtigt! – etwas elitärer Touristenlage im sommerlich warmen Kenmare ein bisschen über den Dingen geschwebt, sind wir hier mitten in einem Wohngebiet Tür an Tür mit den Einheimischen bei 18° und strammen Wind gelandet.

Und es dauert nicht lange, da wissen wir, dass Dan von gegenüber gerne mit Liam von nebenan über Rugby plaudert. Und Maisie ihr neues pinkes Fahrrad nicht gerne mit ihrer Freundin Lucy teilt, es aber bedenkenlos abends vor dem Haus auf dem schmalen Grasstreifen liegen lässt :-). Sonntag Morgen werden wir von den Kirchenglocken ebenso geweckt wie von der Kreissäge ein paar Strassen weiter. Mitten drin statt nur dabei!

Nachdem wir uns ein bisschen akklimatisiert haben, machen wir einen ersten Ausflug nach Benone Beach, mit Blick auf Mussenden Temple. Auch ohne Sonne sehr schön! Man kann mit dem Auto auf den Strand fahren, aber wir würden davon abraten, da sich diverse Fahrer im Sand festfahren und rausgeschoben werden müssen.

 

 

Irland 2018 – Tag 6 Killarney

Nach unserer kurzen Stippvisite haben wir entschieden, dass der Killarney National Park einen längeren Besuch verdient hat und haben ihn heute noch mal zu unserem Tagesziel gemacht. Erster Stopp ist nochmal Lady’s View, weil diesmal auf dem ersten Parkplatz nicht ein einziger Platz besetzt ist. Wir schaffen es sogar, vor der nächsten Busladung die kleine Currywurst in die Luft zu bringen.

Leider ist das auch das letzte Mal, dass wir einen leeren Parkplatz vorfinden, der nächste am Torc Wasserfall quillt so über, dass wir gar nicht erst anhalten.  Erst am Ross Castle scheint es etwas weniger überlaufen zu sein und wir machen unsere Runde.

Killarney selbst ist auch voller Touristen, die in langen Autoschlangen hinter den hier überall angepriesenen Kutschen durch den Ort zuckeln. Wir möchten uns lieber nicht vorstellen, wie es hier zur Hochsaison zugeht ;-).

Der Aghadoe Aussichtpunkt mit Blick über Killarney und Lough Leane ist sicherlich kein Geheimtipp mehr, aber trotzdem einen Abstecher wert, vor allem, wenn man den kleinen Abstecher zum letzten verbleibenden Turm von Parkavonear Castle macht. Sehr idyllisch, bis die nächste Busladung für einen Fotostopp einfällt ;-).

Auch auf dem Rückweg dauert es, bis wir eine ruhige Ecke finden, um die Currywurst nochmal aufsteigen zu lassen. Offenbar ist die Bucht am Upper Lake ein beliebter Flugplatz, denn plötzlich ertönt das leichte Brummen einer zweiten Drohne.  Aber der Pilot hat wohl nur eine Akkuladung und macht sich nach kurzem Flug wieder aus dem Staub.

Der Himmel verdunkelt sich dramatisch und wir machen nochmal Pause an der Lady’s View, diesmal am Hauptaussichtspunkt. Da das Café gerade schließt hält sich der Andrang in Grenzen. Also ab in die Luft mit der kleinen Wurst. Und dann kracht es plötzlich und nach anderthalb Jahren wird Lars zum Bruchpilot und die Drohne landet irgendwo im Gestrüpp…

Dank einiger hilfsbereiter US-Touristen können wir sie ziemlich schnell lokalisieren, aber sie baumelt für uns unerreichbar an einem Baum. Nur durch energisches Durchschütteln diese Baumes können wir sie schließlich befreien und sie landet weich im darunterliegenden Farn. Es zahlt sich aus, dass wir Qualität gekauft haben, denn bis auf die Standfüsschen geht nix verloren. Ein gerissener Rotor und ein aus der Halterung gerutschter Kameragimbal sind schnell wieder repariert und wir sehr erleichtert :-).

Und zum Abschluss noch ein paar Drohnenaufnahmen, inklusive dem Material des ersten (und hoffentlich letzten) Crashs 🙂